Keiner will sie bekommen, gefordert wird sie oft und über sie diskutieren kann man mitunter jahrelang: die Rote Karte im Fußball. Sie ist aus diesem Sport nicht mehr wegzudenken, eingeführt wurde sie zusammen mit der Gelben Karte allerdings erst 1970.
Seit wann Rote Karte im Fußball?
Die Idee zur gelben und Roten Karte hatte der englische Schiedsrichter Ken Aston, doch auch ein deutscher Referee war indirekt beteiligt. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 kam es in der Partie zwischen Argentinien und England zu Tumulten, da der argentinischer Spieler Antonio Rattín, der nur Spanisch beherrschte, den mündlichen Platzverweis des deutschen Schiedsrichters Rudolf Kreitlein nicht verstand.
Dies inspirierte Ken Aston zu der Idee, im Stile einer Ampel eine farbliche Verwarnung (Gelb) und eine farbliche Disqualifikation (Rot) einzuführen. Der Fußballverband FIFA stimmte der Idee zu und führte die Karten zur Weltmeisterschaft 1970 ganz neu ein. Allerdings wurden bei diesem Turnier nur Gelbe Karten gezeigt, kein einziges Mal die Rote Karte.
Im deutschen Vereinsfußball wurden die Karten zur Rückrunde 1970/71 eingeführt. Das Prinzip der “Ampelkarte”, bei der ein Spieler zweimal Gelb und damit Rot sieht, statt direkt Rot, existiert seit 1991. Eine Gelb-Rote Karte zieht im Vergleich zu einer direkten Roten Karte eine kürzere Sperre nach sich.
Die Tatsache, dass jeder Schiedsrichter die Rote Karte in seiner Gesäßtasche aufbewahrt, gilt übrigens als Grundlage des Ausdrucks “die Arschkarte ziehen”, der seit den 1990er Jahren in Gebrauch ist und dafür steht, Pech zu haben.