… weiß ich wieder was ich an meinem Job immer so geliebt habe!
Wir hatten gestern einen Geburtstag eines Jungen Mannes bei uns und ich habe um 16:30 Uhr meine Schicht gestartet und war heute morgen um 08:00 Uhr fertig, nicht zu meiner eigenen Zufriedenheit, denn ich hätte am liebsten das lokal so hergerichtet, wie wir es immer vorfinden aber manchmal geht das wohl nicht. So was muss der kleine Schweinehund von Perfektionist in mir ja auch mal lernen.
Gerade wo mir in letzter Zeit ständig gesagt wird, ich solle mal einen Gang runterschalten oder ich wäre arbeitswütig. Es wäre mal schön, wenn ich auch mal weniger als 100% geben würde, wurde mir auch schon gesagt. Wenn ich ehrlich bin tue ich das allerdings etwas ab, weil ich denke, nur weil Du zu faul bist 100% zu geben, verlangst Du von mir, weniger zu geben? Hallo, geht’s noch??
Nach 15,5 Stunden jedoch ging ich echt auf dem Zahnfleisch weil ich von meiner Hose sowas von wund gescheuert war. Sonst hätte ich noch locker 5 Stunden mitgenommen, wie ich mich kenne. Dann wäre ich aber richtig kaputt. Da ich aber kaum noch einen Schritt ohne Schmerz gehen konnte, war ich froh über das Ende und hab mir untypischerweise sogar ein Taxi bestellt um nach Hause zu kommen obwohl die Bahnen ja am Wochenende durchfahren und ich einen Fahrtweg von 4 Minuten habe.
Die Party ging los und die Gastgeber waren schon von Anfang an super drauf. Passend zu dem Motto Ihrer Feiere haben sie sich genial gekleidet und sahen einfach nur cool aus. Nach und nach kamen die Gäste.
Zum Empfang gab es ein Flying Fingerfood Buffet und einen roten Hugo! Ja, da staunt Ihr was? Wie der geht verrate ich logischerweise nicht. (Betriebsgeheimnis!) Dann gab es Sushi und warmes Buffet un am Ende wieder Flying Dessert und Currywurst um 00:00 Uhr
So gegen 23:00 Uhr kam dann schon langsam Stimmung auf, wir waren natürlich auch alle gut drauf – aber das ist in diesem Team sowieso zu 80% der Fall, deshalb liebe ich meinen Nebenjob hier, das ist der genialste Job, den ich je hatte- meine Kollegin wollte um Mitternacht gar nicht heim gehen, aber wegen Ihrer Tochter ging es nicht anders. Wir haben gelacht, gesungen und getanzt um die Gäste zu animieren und natürlich haben wir auch niemals vergessen unseren Job zu machen. Ich war an der Bar eingeteilt mit meinem Kollegen. Wir haben fleißig Cocktails gemacht und Bier gezapft und Wein ausgeschenkt und ich bin richtig kreativ geworden mit Cocktailwünschen Alkoholfrei. Ja, wieso auch nicht! Die Gäste fanden es toll und das ist die Hauptsache. Die Stimmung war so gigantisch, dass kann man wirklich nicht so richtig schriftlich rüberbringen. Die Bude hat gekocht sage ich einfach mal.
Als die Gäste gingen kamen wirklich viele um uns nochmal die Hand zu schütteln, auf die Schulter zu klopfen oder uns auch zu drücken und vor allem um uns zu sagen, wie toll es war, der Service, das Essen, die Stimmung an der wir einen großen Anteil hatten . Das erlebt man wirklich selten, dass es so eine starke Resonanz auf das Service-Team gibt, wer aus dem Job kommt kann es bestätigen.
Als ich so am Cocktail machen, singen und gleichzeitig am arschwackeln war, beschlich mich plötzlich ein kleines Melancholisches Glücksgefühl. (Klingt Paradox, ich weiß!! Ist es aber ganz und gar nicht.) In diesem Augenblick an diesem Abend war ich einfach glücklich dabei zu sein und dachte, dass man manchmal wieder eine kleine Erinnerung braucht um zu merken, warum man den Weg eingeschlagen hat, den man einst wählte. Ich habe meinen Job schon immer geliebt und ich werde es immer tun aber die zeit ist dennoch vorbei und beschränkt sich fortan nur noch auf die Wochenenden. Na klar macht es Spaß aber im Laufe der Jahre habe ich unglaublich viel Mist erlebt und es ist einfach nicht jede Veranstaltung so wie die letzte Nacht. Deshalb ist es Zeit zu loszulassen…