Ab heute bist du frei, ausgeplünderter Werktätiger! Ab heute rinnt alles in dein Portemonnaie! Seit 7.48 Uhr bist du deine Ketten los, deine Sozialstaatsketten, die dich in Gefangenschaft geschmiedet hielten. Erst am hundertfünfundachtzigsten Tag des Jahres ist deine Leibeigenschaft Geschichte - endlich bist du dein eigener Herr; endlich erlöst vom Joch der Steuerabgabe!
Eigener Herr sein: so müsste es das ganze Jahr vorherrschen! Frei von Steuern und Abgaben, befreit von Solidarität, ganz freimütig eigennützig. Dreimal täglich rollen die freien Liberalen ihren Gebetsteppich aus, penibel gen Manchester ausgerichtet, um genau jene Freiheit anzubeten - um diese Freiheit um ihre Wiederkunft zu bitten, damit sie sie erlöst aus ihrem steuerzahlenden Elend. Diese seit heute temporäre Befreiung, so reichern sie ihre Gebete um evolutionäres Geschwätz an, sei der eigentliche Naturzustand - Steuern zahlen sei zivilisatorischer Luxus einer aus der Art schlagenden Gattung. Werdet wieder natürlich - Amen!
Und wie erhaben sie den eigenständigen, steuerfreien Herrn zeichnen, diesen selbstverantwortlichen Typus Mensch, der keine Steuern zahlt und so von seinem Euro fast alles einbehält im Säckel. Ein Mann eigener Haftung - souverän in seiner Steuerfreiheit, eigenständig und unabhängig. Er ist besser gekleidet als der Steuerzahler, speist höherwertig, hat das Eiapopeia vom Himmel auf die Erde verlegt! Nur krank dürfen diese freien Herrn nicht werden, denn dann nützt der feine Zwirn ebensowenig wie die gute Speise - dann bröckelt die lächelnde Fassade des Steuerbefreiten, dann schaut er noch viel griesgrämiger drein als die angeketteten Steuersklaven.
Davon kommt in den Gebeten der freien Liberalen und des Bunds der Steuerzahler freilich nichts vor - Freiheit hat eben ihren Preis: sie kostet die Solidarität. Nur gut, dass die heute proklamierte Befreiung nur einer der üblichen Propagandascherze der BdSt-Sektierer ist. Man male sich nur aus, es fände eine wirkliche Befreiung bis Anfang 2011 statt: keiner dürfte mehr krank oder gar zum Pflegefall werden; Arbeitslose und Rentner wären bis dahin abgeschafft - und wer würde für Banken bürgen? Dann doch lieber in steuerlicher Gefangenschaft, damit ein Rest von Freiheit bleibt!
Nein, freu dich nicht zu früh, Steuerknecht. Du bleibst gefangen! Und weißt du warum? - Damit du befreit bist: befreit von jenen Sorgen, die dich erst ereilen, wenn dich das Leben angeschissen hat. Solange du nur schuftest und Steuern und Sozialabgaben zahlst, weißt du von diesen Kümmernissen nichts: und das wissen auch die Steuerbefreiungsfetischisten - deshalb überbrühen sie dich ja auch mit ihren schalen Botschaften und berichten dir von ihren sich entrüstet gebenden Gedenktagen. Solange du von den Sorgen, die manches Leben bereiten kann, nichts weißt, bist du leichter manipulierbar - jene, die schon mal vor den Scherben ihres Lebens standen, sind nurmehr schwer zu verdummen. Freu dich also nicht zu früh: du kommst heute nicht frei. Du kommst nicht frei, damit du frei von Sorgen sein kannst - wenigstens halbwegs.
Eigener Herr sein: so müsste es das ganze Jahr vorherrschen! Frei von Steuern und Abgaben, befreit von Solidarität, ganz freimütig eigennützig. Dreimal täglich rollen die freien Liberalen ihren Gebetsteppich aus, penibel gen Manchester ausgerichtet, um genau jene Freiheit anzubeten - um diese Freiheit um ihre Wiederkunft zu bitten, damit sie sie erlöst aus ihrem steuerzahlenden Elend. Diese seit heute temporäre Befreiung, so reichern sie ihre Gebete um evolutionäres Geschwätz an, sei der eigentliche Naturzustand - Steuern zahlen sei zivilisatorischer Luxus einer aus der Art schlagenden Gattung. Werdet wieder natürlich - Amen!
Und wie erhaben sie den eigenständigen, steuerfreien Herrn zeichnen, diesen selbstverantwortlichen Typus Mensch, der keine Steuern zahlt und so von seinem Euro fast alles einbehält im Säckel. Ein Mann eigener Haftung - souverän in seiner Steuerfreiheit, eigenständig und unabhängig. Er ist besser gekleidet als der Steuerzahler, speist höherwertig, hat das Eiapopeia vom Himmel auf die Erde verlegt! Nur krank dürfen diese freien Herrn nicht werden, denn dann nützt der feine Zwirn ebensowenig wie die gute Speise - dann bröckelt die lächelnde Fassade des Steuerbefreiten, dann schaut er noch viel griesgrämiger drein als die angeketteten Steuersklaven.
Davon kommt in den Gebeten der freien Liberalen und des Bunds der Steuerzahler freilich nichts vor - Freiheit hat eben ihren Preis: sie kostet die Solidarität. Nur gut, dass die heute proklamierte Befreiung nur einer der üblichen Propagandascherze der BdSt-Sektierer ist. Man male sich nur aus, es fände eine wirkliche Befreiung bis Anfang 2011 statt: keiner dürfte mehr krank oder gar zum Pflegefall werden; Arbeitslose und Rentner wären bis dahin abgeschafft - und wer würde für Banken bürgen? Dann doch lieber in steuerlicher Gefangenschaft, damit ein Rest von Freiheit bleibt!
Nein, freu dich nicht zu früh, Steuerknecht. Du bleibst gefangen! Und weißt du warum? - Damit du befreit bist: befreit von jenen Sorgen, die dich erst ereilen, wenn dich das Leben angeschissen hat. Solange du nur schuftest und Steuern und Sozialabgaben zahlst, weißt du von diesen Kümmernissen nichts: und das wissen auch die Steuerbefreiungsfetischisten - deshalb überbrühen sie dich ja auch mit ihren schalen Botschaften und berichten dir von ihren sich entrüstet gebenden Gedenktagen. Solange du von den Sorgen, die manches Leben bereiten kann, nichts weißt, bist du leichter manipulierbar - jene, die schon mal vor den Scherben ihres Lebens standen, sind nurmehr schwer zu verdummen. Freu dich also nicht zu früh: du kommst heute nicht frei. Du kommst nicht frei, damit du frei von Sorgen sein kannst - wenigstens halbwegs.