SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (49): Bauch, Herz und die Körpertherapie

SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (49): Bauch, Herz und die Körpertherapie
Nun gilt es nicht nur die Beziehung zwischen Herz und Gehirn, sondern auch zwischen Bauch und Gehirn und zwischen Herz und Gehirn funktionell zu definieren. Lassen sich die neuen Resultate der Neurophysiologie bezüglich des „Bauchhirns“ bestätigen, so bleibt die Frage, welche Teilbereiche des Seelenlebens hier beheimatet sind. Die Tatsache, dass der überwiegende Teil der diesem System entstammenden Informationen der Wahrnehmung durch das Gehirn verschlossen bleibt, legt den Schluss nahe, dass es sich bei diesen in weiten Teilen um den physiologischen Ort des sog. Unbewussten handeln könnte.
Daher kann man sich das Beziehungsgeflecht zwischen Herz, Bauch und Gehirn wie folgt vorstellen: Herz und Herzcode repräsentieren den Persönlichkeitskern oder biologischen Kern Reichs mit seinen personalen und transpersonalen Anteilen, und, um ein früheres Bild zu gebrauchen, den Server des organismischen Netzwerkes. Das enterische Nervensystem des Bauches wäre die Datenbank mit den organismischen Informationen der Empfindungen und Sensationen, welche die Daten des Seelenlebens zur Verfügung stellt. Diese werden entsprechend der Persönlichkeitsstruktur gefiltert und selektiert dem Gehirn zugeführt und dort mit den entsprechenden bewussten Interpretationen, Urteilen und Entscheidungen versehen (Seelenerleben).
Alle Funktionen basieren auf grundlegenden Herzcode-Informationen, denn die Selbstbeziehung zum Herzen dürfte funktionell identisch sein mit derjenigen zum „Bauchhirn“. Die Beziehung zwischen Herz und Bauch wäre die persönliche, biografischen Prägungen geschuldete individuelle Gestalt des Seelenlebens, in der entsprechende Informationsflüsse sich ihren Weg bahnen.
Noch offen bleibt die Frage, ob es über Bauch und Herz hinaus nicht auch weitere Körpersysteme gibt, die über vergleichbare Eigenschaften verfügen wie die genannten: Zellgedächtnis, Gefühlsleben, Erregungs- und Entregungspotentiale und individuelle Ausformungen von Kommunikationsmustern  zum Bewusstsein.
Dass dies nämlich genauso für den Muskelapparat gilt, hat Reich mit seinem Modell der „muskulären Panzerung“ gezeigt oder deutet die cranio-sacrale Therapie in Hinblick auf das Skelettsystem an. Hier handelt es sich eindeutig um Bereiche des Zellgedächtnisses und spezifischer energetischer Phänomene, die es von der Forschung noch zu entdecken gilt. Dem erfahrungswissenschaftlichen Umfeld der Körpertherapien sind diese Phänomene schon längst selbstverständlich.
(Fortsetzung folgt)

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