SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (128): Selbsthalt, Schmerz und Lust

SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (128): Selbsthalt, Schmerz und Lust
Diese frühen Erfahrungen von Haltlosigkeit können wir uns als durchaus schmerzhafte Erlebnisse vorstellen. Der biologische Impuls des Säuglings, sich lustvoll und in Liebe mit dem Energiesystem der Mutter zu verbinden, mit dem er 9 Monate lang verbunden war, wird gehemmt und frustriert. Wiederholt sich diese Erfahrung wieder und wieder, entstehen Reaktionsmuster, welche die Basis der Neurosenbildung darstellen.
Wir bewegen uns hier an der Schnittstelle von Natur und Kultur. Das natürliche, instinktiv-biologische Programm, das in Säuglingen angelegt ist, haben wir charakterisiert als Bedürfnis nach Halt und Hingabe. Dort, wo dies nicht oder nur unzureichend beantwortet wird, beginnt die kulturelle Prägung, die Veränderung der Natur zur Kultur.
Um mangelnde Halt- und Hingabeerfahrungen zu kompensieren, bleibt dem Säugling nichts anderes, als sich an die gegebenen Realitäten anzupassen. Dieser Anpassungsprozess geht einher mit der fortschreitenden Verleugnung seiner natürlichen, instinktiven und bio-emotionalen Bedürfnisse. Auf diese Weise versucht der Säugling, sich selbst den Halt selbst zu geben, der in seiner Lebensumwelt nicht oder nur beschränkt zur Verfügung steht.
Dieser Selbsthalt, dessen Funktion es ist, das Innere und seine wahre Natur zu schützen, erfüllt gleichzeitig schmerzvermeidende und lustverhindernde Funktionen. Denn Schmerz und Lust werden durch diesen (Selbst-)Halt, die "Panzerung" gleichermaßen blockiert. Möglicher weise enthält dieser Prozess des „Selbst-Halts“ wesentliche Elemente dessen, was wir auf der psychischen Ebene als Ich- Entwicklung bezeichnen würden.
Die weiche, sich hingebene, lustvoll schmelzende Natur des Säuglings wird so allmählich umgeben von einer harten Schale körperlicher und seelischer Abwehr- und Kontaktvermeidungsmuster. Eine Berührung, ein Kontakt kann schmerzhaft sein, wenn die ungestillte Sehnsucht nach Liebe unmittelbar mit dem Angst und Schmerz verbunden erlebt wird. Um diesen Schmerz zu vermeiden, muss auch die Sehnsucht nach Liebe vermieden werden.
Diese Prägungen entwickelt sich bis zu dem Punkt, wo die weichen und hingebungsvollen bio-energetischen Qualitäten, mit denen der Mensch in seiner frühkindlichen Natur ausgestattet ist, nur noch als ferne schemenhafte Gestalten oder überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden können.
Dies wird deutlich in der Umkehrung dieses Prozesses innerhalb der seinsorientierte Körpertherapie. Entsteht ein erster Kontakt zur inneren bio-emotionalen Wahrheit, so werden gleichzeitig Sehnsucht nach Liebe und dieser Urschmerz des Herzens spürbar, beide untrennbar miteinander verbunden, wie zwei Seiten einer Medaille.
(Fortsetzung folgt)

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