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Als Körpertherapeuten wissen wir, und dies ist ja bereits ausführlich erörtert worden, dass über Körperkontakt und die Qualität einer Berührung permanent Informationen ausgetauscht werden. Es ist also naheliegend, dass dieser Informationsaustausch nicht nur über die Nabelschnur und hormonell, sondern auch über andere physiologisch-energetische Vernetzungen erfolgen.Einem Aspekt, dem ja hier unsere besondere Aufmerksamkeit gilt, sind die Herzcode-Informationen, die sich über diesen Kontakt übertragen. Welche Qualitäten von Gefühlsanklang, Zuwendung, Einstimmung übertragen sich in der pränatalen Halterfahrung? Um es banaler auszudrücken: Findet das Ungeborene in seinem uteralen Lebensraum überwiegend das Licht der Liebe, liebevollen Halt und Bindung vor, oder Angst, Stress und Kontaktlosigkeit aufgrund der seelischen Verfassung der Schwangeren?
Bevor ein Mensch geboren wird, hat er also das körperliche Grundmuster eines konstanten lebendigen Halts in seinem Rücken erfahren. Diese pränatale Matrix bildet naheliegenderweise das Erwartungsmuster von Halt im allgemeinen und differenziert sich im Laufe der Entwicklung in die bereits dargestellten Grundmuster des mütterlichen und des väterlichen Halts in der postnatalen Entwicklung.
Der uterale Halt erweist sich auch deshalb als Grundform der menschlichen Halterfahrung. Denn er umfasst sowohl die Qualität des Rückhalts als Grundmuster des väterlichen Halts als auch die Qualität der verschmelzenden Bindung über die Plazenta als das Grundmuster des mütterlichen Halts. Im uteralen Halt könnten sich somit Basiserfahrungen und Weichenstellungen der Polaritäten von Autonomie und Bindung verbergen.
Welche praktischen Konsequenzen diese Zusammenhänge für die Berührungsqualitäten der seinsorientierten Körpertherapie besitzen, darauf richten wir im Folgenden unsere Aufmerksamkeit.
(Fortsetzung folgt)