Seidenkleid von Etro (WIP)

Von Sonoemi
.... genauer gesagt, der Seidenstoff ist von ETRO und hauchdünn, ein wahres Fliegengewicht. Aufgrund der seit Wochen jetzt andauernden Hitze, wollte ich mir ein extrem leichtes Kleid zum schnell Reinschlüpfen nähen. Es sollte bequem sein, ohne irgendwelchen Schnickschnack. Ich will es zu Hause als bequemes Hauskleid haben, möchte aber damit auch ruhigen Gewissens mal vor die Tür gehen können. Ausserdem soll es auch Urlaubs- bzw. Strandtauglich sein. So weit, so gut! Die Seide hatte ich letzte Woche beim örtlichen Stoffhändler entdeckt und war von den Farben begeistert. Leider liessen die sich nicht so gut auf dem Foto einfangen, aber das Muster könnt Ihr hier in voller Stoffbreite sehen.Was Ihr hier auf dem Foto seht sind 2,80m x 1,40m, also ein ziemlich grosser Rapport. Für das Kleid habe ich mir den Schnitt aus der Burda 122-4/2010 ausgesucht.
Entschuldigt, das Foto ist leider von keiner guten Qualität (war schon dunkel und Kunstlicht ;-))!
Leider ist das Kleid nur in Kurzgrössen bis Gr.21 verfügbar. Also hiess es verlängern und ausserdem noch um 3 Grössen vergrössern.
Wie man sieht, hat das Kleid eine Verschlussblende/-leiste und ich dachte, ich mach dazu mal wieder einen WIP. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen Leser. Diese Art von Blende fand ich nämlich gar nicht so schlecht und habe es bisher so auch noch nie selber genäht. Aber fangen wir erst mal mit dem ersten Teil an!
Zuerst habe ich das untere Vorder-u. Rückenteil zugeschnitten, Seitennähte mit franz. Nähten geschlossen, Nahtzugaben in Richtung Rückenteil gebügelt.
Nun zur Verschlussblende:
Die fertige Blendenbreite soll 3cm betragen. Also einen Blendenstreifen von einer doppelten Breite + Nahtzugaben = 7,5cm breit und der doppelten Blendenlänge (+1cm), in meinem Fall waren das 35cm zugeschnitten, mit Einlage gebügelt und schon mal auf einer Längskante entlang die NZ von 0,7cm umgebügelt.

Dann entsprechend des Schnittmusters auf der linken Stoffseite und linker Stoffhälfte den Schlitz mit einem Stift angezeichnet. Auf diese Linie einen Einlagestreifen von 2cm breit aufgebügel (die Schlitzmarkierung kann man trotzdem noch erkennen.

Nun knappkantig um diese Markierung mit kleinen Stichen den Schlitz sichern. Wichtig! Am Schlitzende so knapp wie möglich steppen.
Die Naht kann man hier nur schlecht erkennen, da das Garn die gleiche Farbe wie die Einlage hat. Aber Ihr wisst ja, bei mir könnt Ihr durch Anklicken der Fotos vergrössern.Nun auf der Strichlinie den Schlitz einschneiden, bis 2mm vorm Schlitzende. Nun kommt wieder der Blendenstreifen ins Spiel. Blendenstreifen mit der noch offenen Längskante  rechts auf rechts legen und ansteppen. Dabei den Schlitz soweit auseinanderziehen, dass eine Gerade entsteht. Unten am Schlitzende so knapp wie möglich steppen, damit dort keine Falte entsteht. Damit die Breite der Blende aber gleichmässig wird, wie auf dem Foto den Stoff ein wenig am Schlitzende überstehen lassen.
 Nahtzugabe nach innen in die Blende bügeln. Nun die bereits an der anderen Seite umgebügelten NZ bis zur Hälfte (Blendenmitte) wieder abschneiden. 
 Dann die Blende der Länge nach zur Hälfte (also fertigen Breite von 3cm) umbügeln.Die Vorderblende ist jetzt doppelt eingeschlagen. Auf der unteren Blende (also die linke Verschlussseite, sozusagen) direkt neben der Ansatzlinie festnähen.

Hierfür nehme ich wieder meinen Lieblings-Spezialfuss, den Nahtlinienfuss.
 Von Rechts ist kaum eine Naht zu sehen.....

und so sieht es von Links auf der Rückseite der Blende aus.
 Laut Burda-Anleitung müsste ich die Enden der Blende am Schlitzende quer feststeppen. Da ich von Rechts aber keine Naht dort sehen möchte, habe ich die Enden von Links schräg abgenäht. So bleibt auch alles schön an seinen Platz und von Rechts sieht es besser ohne Naht aus. Gerade bei glänzender Seide fällt eine Naht auf der rechten Stoffseite besonders auf.

So, das war der erste Teil.
 Der zweite Teil folgt dann gleich Morgen. Schliesslich habe ich nähtechnisch noch einiges bis zum Urlaub vor.Aber das seid Ihr ja von mir schon gewohnt. Jedes Jahr das Gleiche- immer dieser Vorbereitungsstress ;-).