Vor einiger Zeit war ich im Tropenhaus Frutigen; erst jetzt komme ich dazu, darüber zu schreiben. Ich betrat den ersten Raum, ein Gewächshaus, und war schon begeistert: diese Wärme! Und gleichzeitig draussen vor den Scheiben die hohen Berge mit Schnee. Zweieinhalb Stunden hielt ich mich im Tropenhaus auf, dessen Konzept das folgende ist: Das seit dem Neat-Lötschberg-Basistunnel-Bau 20 Grad warm aus dem Berg sprudelnde Wasser wird verwendet für die Zucht von Stören und die Kaviarproduktion. Die Abwärme geht in den Tropengarten. Dessen Früchte wiederum werden mit dem nährstoffreichen Abwasser aus der Fischzucht gedüngt. Das Ensemble lässt sich touristisch verwenden, so dass nun zum Beispiel ein Widmer kommen und sich freuen kann. Die Pflanzen und Früchte von Guave über Chili bis Banane! Die haiartig in ihren Becken patrouillierenden Störe! Die frisch geschlüpften Seidenhuhn-Küken! Das schöne Restaurant, wo man Stör-Hackbraten essen kann, wenn man Mut hat! Ich nahm, ich gestehe es, das Pouletgeschnetzelte mit Kokosreis.
PS: Die Störzucht ist ein heikles Geschäft. Vor zwei Jahren verendeten 20 000 Jungstöre, nachdem die Sauerstoff- und Wasserpumpen ausgefallen waren.
PS: Die Störzucht ist ein heikles Geschäft. Vor zwei Jahren verendeten 20 000 Jungstöre, nachdem die Sauerstoff- und Wasserpumpen ausgefallen waren.