Seide in der Mode – Wie eine zweite Haut!

Seide (lat. Seta) ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlosfaser und von allen Textilien unserer Haut am ähnlichsten. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus ostasiatischen Ländern wie etwa China (dort wird heute noch der größte Hauptanteil produziert) und Japan. Sie war eine der wichtigsten Handelswaren, die über die „Seidenstraße“ nach Europa transportiert wurden. Indien zählt ebenfalls zu den Erzeugerländern.

 

SeideZüchtung und Gewinnung

Seide entsteht durch die Seidenraupe, die sich hauptsächlich von den Blättern des Maulbeerbaumes (auch „Maulbeerseide“ genannt) ernährt. Die Japanischen Eichenseidenspinner sind Raupen, die sich von Eichenblättern ernähren und dennoch werden einige Seidenraupen unter besonderen Bedingungen aufgezogen, um Qualitätsseide zu erhalten. Dazu müssen sie sich als erstes verpuppen, denn nur so können sie die Seide in ihren speziellen Drüsen im Maul produzieren.

Dabei entstehen große Schlaufen, die sich mit bis zu 300.000 Windungen um den Kokon legen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, werden sie mit Hilfe von heißem Wasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen getötet, um zu verhindern, dass die Kokons vorher zerreißen. Danach werden in der Regel ca. drei bis acht Kokons (Filamente) zusammen entweder abgewickelt oder gehaspelt (sog. Haspelseide). Durch den dadurch entstandenen Seidenschleim kleben die Kokons zusammen und bilden einen Seidenfaden (Grège), der sich jetzt zu einer glatten Textiloberfläche verarbeiten lässt. Tierfreundlich ist das nicht, aber es gibt auch einen anderen Weg, denn bei der Wildseide (Tussahseide) verpuppen sich die Raupen zwar auch, werden aber nicht getötet, sondern können schlüpfen. Durch diesen Vorgang erzielt man auch keinen Endlosfaden, sondern unregelmäßige Verdickungen, denn der Faden der Wildseide ist nicht wie bei der gezüchteten Seide unendlich, sondern muss erst wieder zusammengesponnen werden.

 

Umgang mit Seide im täglichen Gebrauch

Seide ist ein höchst angenehmer Begleiter – sowohl an sehr heißen als auch kalten Tagen. Durch seine Leichtigkeit und den besonders angenehmen Tragekomfort wirkt der Stoff im Sommer erfrischend kühl und im Herbst herzlich warm. Doch wie pflegt man die Lieblingstücke nach dem Tragen richtig? Da Seide sehr empfindlich auf Wasser reagiert, sollte man unbedingt darauf achten, die entsprechenden Teile mit speziellen Seidenreinigern oder milder Seife zu waschen. Dafür eignet sich die Handwäsche am besten. Seide sollte man zudem auf keinen Fall auswringen, denn sie ist gerade im nassen Zustand äußerst formempfindlich. Bügeln sollte man das Material nur auf links und auf mittlerer Stufe. Dabei kann sie ruhig noch ein wenig feucht sein. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man hingegen vermeiden, da durch ihre hohe Empfindlichkeit die Farben allmählich verblassen und vergilben. Wenn diese Tipps beachtet werden, kann nichts mehr schief gehen und man hat länger Freude am Tragen.

 

Warum ist Seide so besonders?

Da Seide ein Naturfaserprodukt ist, ist sie besonders wertvoll im Vergleich zu anderen Stoffen. Sie wird aus den filigranen, proteinreichen Fäden aus den Kokons der Seidenraupe hergestellt. Durch ihre Leichtigkeit und ihren Tragekomfort ist sie im Bereich der Nachtwäsche genauso beliebt wie im Alltag, denn die fließend leichte Qualität ist unübertreffbar. Während sie an heißen Tagen angenehm kühl und luftdurchlässig wirkt, hält sie uns bei Kälte wohlig warm.

 

Was macht Seide so sexy?

Verführung pur durch sexy Negligés (franz. für „das nachlässige Kleid“): Diese spezielle Form der Nachtwäsche umhüllt uns Frauen zwar auf verspielte Weise, bietet aber dennoch gleichzeitig Einblicke auf „mehr“. Die leicht transparenten Stoffe sind meist aus Taft oder Seidenkrepp gearbeitet und erotisch figurbetont geschnitten. „Weniger ist manchmal mehr“, dennoch wird der weibliche Körper nicht ganz zur Show gestellt, sondern geschickt verpackt mit einem Hauch glamouröser Raffinesse. Seidentuniken mit Wickeldekolleté, zarte bauchfreie Tops und T-Shirts, hauchzarte Rüschenblusen und Hemden können sich mit dieser Form von Silhouette, ohne sich zu schämen, auch im Alltag sehen lassen. „Nude-Look“ nennt man diese neue Modeströmung. Im Sommer ist er gerade deshalb so beliebt, weil durch seine geschickten Schnittformen an manchen Stellen mehr Einblicke gewährt werden. Zu den weiteren bevorzugten Materialien zählen Seide, Satin, Tüll, Nylon und Chiffon.

Bildnachweis: siamphoto – Fotolia / Textnachweis: fashionpress.de

 


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