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Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Rupert Neudeck erzählen:
„Schlafkrankheit der Seele“
„Albert Schweitzer hat in einem Vortrag, den er am 4.April 1909, vier Jahre vor seiner Abreise nach Lambarene, wo er sein später weltberühmtes Urwaldkrankenhaus gründete, hielt, Folgendes gesagt:
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„Im Inneren von Afrika herrscht die Schlafkrankheit. Zuerst werden die Leite ein klein wenig matt, dann immer mehr und mehr, bis sie zuletzt schlafend daliegen und an Entkräftung sterben.Der berühmte Professor Koch aus Berlin (nach dem das Robert-Koch-Institut in Berlin benannt ist) war vor eineinhalb Jahren in jenen Gegenden, um die Schlafkrankheit zu studieren und entdeckte die Anfänge des Übels an vielen Menschen, die ihn deshalb auslachten und sagten, sie fühlten sich ganz wohl, und er wusste doch sicher, dass sie schon angesteckt waren und bedauerte, dass sie sich nicht behandeln lassen wollten.“
„So gibt es auch eine“, fuhr Schweitzer fort, „Schlafkrankheit der Seele, bei der die Hauptgefahr ist, dass man sie nicht kommen fühlt. Darum müsst Ihr darauf achten.
Und sowie Ihr die geringste Gleichgültigkeit in Euch spürt und gewahr werdet, dass Euer gewisser Ernst, Eure Sehnsucht, Eure Begeisterungsfähigkeit in Euch abnimmt, dann müsst Ihr über Euch selbst erschrecken und Euch klarmachen, dass das davon kommt, dass Eure Seele Schaden gelitten hat.“
Ihr Lieben,
Unser Ernst, unser Leben nach unseren Wünschen auszurichten, unsere Sehnsucht, unsere Ziele zu erreichen und unsere Träume zu verwirklichen und unsere Begeisterungsfähigkeit, die unser Leben mit Frohsinn, Mut und Hoffnung erfüllt, sind die unverzichtbaren Motoren unseres Lebens.
Der Mensch, der nicht mehr über seinen Lebensweg nachdenkt, der keine Ziele und keine Träume mehr hat und der sich nicht mehr für eine Sache, für ein Ziel begeistern kann, der ist kurz davor, an der Schlafkrankheit der Seele zu erkranken.
Deshalb kann ich Albert Schweitzer nur zustimmen:
Sobald wir merken, dass unser Nachdenken über unseren rechten Weg nachlässt, unser Sehnsucht nach Zielen und Träumen schwindet und unsere Begeisterungsfähigkeit sich in Resignation wandelt, sollten wir den Ernst unserer Lage erkennen und alles unternehmen, dass wir nicht in den Schlaf unserer Seele abgleiten.
Es gibt so viele gute Möglichkeiten, den Schlaf der Seele zu verhindern:
Wir können uns einem Kreis fröhlicher Menschen anschließen.
Wir können regelmäßig froh- und mutmachende Bücher lesen.
Wir können unserem Körper und unserer Seele Stille, Muße und Ruhe gönnen, damit wir Zeit finden, über unseren Weg nachzudenken.
Wir können uns für eine ehrenamtliche Tätigkeit „begeistern“, denn anderen Menschen zu helfen, ist immer noch eine der besten Methoden, über die eigene Traurigkeit und Einsamkeit hinwegzukommen.
Jeder und jedem Einzelnen von Euch wünsche ich von ganzem Herzen, dass er hellwach sein Leben jeden Tag in Angriff nimmt, dass Ihr Euch des Lebens freuen könnt und dass Ihr fröhlich Euren Weg gehen könnt und dass in Euch die Flamme der Begeisterung niemals erlischt!
Ich wünsche Euch nun ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen