Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Hans Peter Wallhof erzählen:
„Zärtlichkeit gefragt“
Die alte Frau und der alte Mann, sie waren schon fünfzig Jahre verheiratet und saßen still nebeneinander in der Straßenbahn.
Da stiegen zwei junge Verliebte ein und setzten sich den alten Ehepaar gegenüber.
Der junge Mann legte zärtlich seinen Arm um die Schulter der jungen Frau und zuweilen küsste der junge Mann das Mädchen.
Die alte Frau sah leuchtenden Auges zu.
Plötzlich flüsterte sie ihrem Gatten zu: „Das dürftest Du auch wieder einmal tun!“
Der aber erwiderte erschrocken: „Was fällt Dir ein, ich kenne die ja gar nicht!“
Ihr Lieben,
als ich diese Geschichte las, habe ich zunächst geschmunzelt und ich wollte gerade über die Aussage des alten Mannes lachen, als mir das Lachen im Halse stecken blieb.
Denn wenn man die Geschichte ein zweites oder gar drittes Mal liest, dann stellt man fest, es ist eigentlich gar keine Geschichte zum Schmunzeln oder zum Lachen, sondern es ist eigentlich eine tieftraurige Geschichte!
Da lebt ein altes Ehepaar 50 Jahre zusammen und
übrig geblieben ist wohl nur noch eine Zweckgemeinschaft.
Viele Menschen glauben, es koste viel Geld und große Anstrengung, um in dieser Welt Gutes zu tun. Das stimmt sicher auch, wenn wir uns für die Hungernden in dieser Welt engagieren wollen, wenn wir wollen, dass Menschen, die nichts mehr zu hoffen haben, DENNOCH wieder Zuversicht empfinden, wenn wir wollen, dass die Güter in dieser Welt etwas gerechter verteilt werden, wenn wir bereit sind, das, was wir haben, mit anderen Menschen in dieser Welt zu teilen.
Aber ich kenne viele Menschen, die haben nicht die finanzielle Möglichkeit, anderen Menschen tatkräftig zu helfen. Ein solcher Mensch schrieb mir Anfang der Woche:
„Lieber Werner, ich würde so gerne diese Welt ein wenig heller machen, diese Welt ein wenig menschlicher gestalten, diese Welt ein wenig wärmer machen, wie Du es auf Deinem ESELSKIND-Blogs forderst, aber ich habe leider nicht die finanziellen Mittel dafür.“
Die Menschen, die es sich finanziell nicht leisten können, andere Menschen auf dieser Welt zu unterstützen, und viele andere Menschen übersehen dabei eine ganz, ganz wichtige Tatsache:
Die meisten Zeichen der Liebe kosten gar nicht, sie sind umsonst!
Einem Menschen in der eigenen Umgebung ein Lächeln zu schenken
und ihn damit aufzumuntern, das kostet gar nichts!
Einem Menschen in der eigenen Umgebung ein mutmachendes Wort zuzurufen und ihm durch diese Ermutigung Hoffnung zu schenken, das kostet gar nichts!
Einem Menschen in der eigenen Umgebung Zeit zu schenken und seinen Sorgen und Nöten zuzuhören und ihn auf diese Weise zu trösten, das kostet gar nichts!
Den eigenen Lieben liebevolle Worte zu sagen, sie in den Arm zu nehmen und mit dem Partner/der Partnerin Zärtlichkeiten auszutauschen, das kostet gar nichts!
Zeit für Zärtlichkeit!
www-stuttgarter-zeitung.de
wie viel menschlicher, freundlicher und liebevoller könnte unsere Umgebung sein, wenn wir den Zauber der „kleinen Dinge“ wiederentdecken würden.
Damit können wir sooooo viel Gutes tun, mehr als wir erahnen!
Ich wünsche Euch nun einen zuversichtlichen und zärtlichen Nachmittag und ein wunderschönes langes Wochenende mit „Brückentag“ bis zum 1.Mai und grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen