Seht, Sánchez hält was er verspricht, heut’ bringt er Franco ans Tageslicht!

Seit knapp 44 Jahren moderte der Ex-Diktator in seiner muffig-dunklen Gruft in der Basilika im Valle de los Caídos.

Heute Vormittag buddelten ihn Spezialisten in Anwesenheit seiner Familie und des TV (Live-Übertragung!) aus dem Grab, wickelten ihn in die „richtige“ Spanische Flagge (die „falsche“ spanische Flagge mussten sie draussen im Auto lassen!), schulterten ihn zu Viert und trugen ihn nach Draussen in die Sonne. Aus dem Sarg summte Franco leise „Cara al Sol!“, denn es soll ein seitliches Kontrollfenster daran geben.

Die 1.500 kg Marmorplatte seines Sarkophages soll sich Pedro Sánchez gerüchteweise als Briefbeschwerer gesichert haben, andere glauben, sie solle als Mausefalle zum Totfang für PSOE-interne Konkurrenten á la Susana Díaz Pacheco dienen?
Der „Untote“ wurde in einen Heli der Spanischen Armee geladen und die Familie bekam von dessen Piloten gerade soviel Vorsprung, daß sie mit ihren Autos das Ziel, den Cementerio de El Pardo-Mingorrubio etwa zeitgleich mit dem Heli erreichen konnten.

Ob Pedro Sánchez sich im Innern des Heli befand, z.B. um sich Franco genauer anzusehen oder auch um einen Plausch zwischen spanischen Präsidenten zu halten, z.B. wie Franco es geschafft hatte sich über 30 Jahre an der Macht zu halten, die Pedro Sánchez bis heute nur kommisarisch hält. Er hofft zumindest, daß der Franco-Act ihm beim Wähler künftig den nötigen Schub geben wird? Denn gibt es wirklich ein dringenderes Problem (Renten? Gesundheitsystem? Soziales? Arbeit? Wohnen?) in Spanien, als die zeitlich begrenzte Wiedergeburt Francisco Francos Bahamonde?

Am Ziel, dem Cementerio de El Pardo-Mingorrubio, besitzt die Franco-Sippe eine Familiengruft in der Francos Frau Carmen Polo ruht. Das gibt ein Wiedersehen, zu dem das TV nicht geladen ist…

Am Zielort soll es reichlich Fans und Anhänger Francos gegeben haben und sogar der leibhaftige Putschist Tejero, der damals im spanischen Kongress in Guardia Civil Uniform herumgeballert hatte, war da und genoß den Applaus der Unbelehrbaren. Tejeros kugelrunder Sohn hielt übrigens als Priester eine Trauerzeremonie..

Ebenso wie Pedro Sánchez, der dazu die Steilvorlage lieferte, wollen auch alle anderen Parteien nun Wahlkampf mit ihrer jeweiligen Pro- oder Contra-Franco-Position machen. Fast glaubte man, der Spanische Bürgerkrieg sei (verbal!) wieder ausgebrochen!

gallego & Rey lieferte die Karrikatur des Tages: Einen Briefwahlumschlag mit fettem, roten Aufdruck PSOE und einer 1 Peseten Briefmarke Francos mit Totenkopf und in Uniform. Das trifft es ganz genau!

Am Anfang der neuen Spanischen Demokratie stand damals das Versprechen, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich nicht gegenseitig Verbrechen, Tote und Massengräber vorrechnen und vorwerfen zu lassen. Sonst wäre der Neuanfang wohl kaum möglich gewesen? Das hat sich womöglich jetzt gerade was geändert?
Fakt ist, Spaniens Politik ist derzeit nicht nur in Katalonien, sondern auch in Madrid wie paralysiert und dabei anscheinend kompromissunfähig? Kein gutes Zeichen!

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https://www.elmundo.es/espana/2019/10/24/5db1686721efa05d5f8b4618.html


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