Wie schon angekündigt bewege ich mich nun chronologisch weiter auf meinen Reisen und verlasse weitgehend die Schauplätze meiner ersten Reise, die ich in meinem Buch beschreibe. Ein Schwerpunkt dabei wird der Himalaya sein, in den mich auch meine nächste Reise voraussichtlich führen wird. Mehr zu den kulturellen Hintergründen wird nach und nach folgen. Heute möchte ich Euch ein paar Bilder aus Nepal zur Einstimmung präsentieren. Sie stammen von einer dreiwöchigen Wanderung durch die Khumbu-Region, in dem sich auch der Mount Everest befindet. Es handelt sich heute um einen gut erschlossenen und stark frequentierten Trek, der immens kommerzialisiert ist und neben wunderschönen Landschaften auch viele Entwicklungen bringt, die sehr fragwürdig sind. Nichtsdestotrotz haben sich auch die Lebensbedingungen eines Teils der Bevölkerung dadurch verbessert. Meine beste Entscheidung auf dieser Reise war, meine Wanderung nicht wie die meisten Touristen am Flugplatz Lukla zu beginnen, sondern bereits dorthin eine Woche hin zu laufen. So hatte ich schon meine eigene Beziehung zu den Bergen aufgebaut und viel Zeit gehabt, um über mich nachzudenken, bevor ich den "Highway" der Touristen betrat.
„Jeder einzelne von uns trägt in sich seinen eigenen Berg, den er bezwingen muss, um ein tieferes Wissen seiner selbst zu erreichen. Denn auch der Geist hat seine Berge und Felsen, und auch hier lauern Gefahren.“
H.P.S. Ahluwalia: Höher als der Everest
Generell war das Wetter in der ersten Wochen sher regnerisch und nur selten konnte man erahnen, wie nah man dem höchsten Berg der Welt war. Umso schöner war dann schließlich, als die Wolkendecke das erste Mal richtig aufbrach und den Blick freilegte auf eine unglaubliche Kulisse. Gemeinsam mit Johannes, in dem ich nach einer Woche einen Gleichgesinnten gefunden hatte, blieb nur ungläubiges Staunen, für einen Anblick für den es keine Worte gibt.
„Die Schönheit war so überwältigend, dass sie meine menschliche Natur kaum zu fassen vermochte.“
Kumar Sanyal Prabodh – Mondschein um den Trishul
Wie bei allen Wanderungen ist letztlich der Weg das Ziel und doch war ich sehr erleichtert als ich schließlich das physikalische Ziel meiner Wanderung erreicht hatte: den Kala Patar auf 5600m. Der Anblick der sich dort bot war Wahnsinn. Da ist man schon in einer Höhe angelangt, in der man nach Luft japst, obwohl man sich langsam akklimatisiert hat und dennoch ragen vor einem Giganten, die jeder Beschreibung spotten. Daher lasse ich einfach die Bilder sprechen und verlege den Versuch einer besseren Beschreibung auf den Bericht in meinem zweiten Buch...
auf dem ersten Bild sieht man von links nach rechts den Lhotse, den Mt. Everest und den Nuptse, der auf dem Bild als höchster Giprfel erscheint, da er am nächsten liegt:
Auf dem zweiten Bild siegt man im Vordergrund den "Hügel" Kala Patar und dahinter majestätisch aufragend den Cho Oyu (8188 m), der bereits in China liegt:
Beide Zitate stammen aus dem Buch: Eine Reise in den Himalaya: Geschichten für das Handgepäck, erschienen im Unionsverlag Zürich. Ein sehr empfehlenswertes Buch mit einer großen Besonderheit: es versammelt Geschichten von Autoren aus Nepal, Tibet, Bhutan und Indien und ist dadurch erfrischend anders zu lesen, als die bekannteren Perspektiven "westlicher" Autoren.
In nächster Zeit folgen in der Rubrik Sehnsuchtsorte auch Bilder aus Laos, Thailand und Kambodscha...