Kibber, das auf knapp über 4200 Metern liegt, war für mich die interessanteste Station auf meiner gut einwoechigen Reise durch das beschauliche Spitital. Kibber liegt in einem Seitental des Spitiflusses – der Lebensader der Region und ist in einer ausgesprochen kargen Landschaft gelegen. Dennoch betreiben die Menschen auch hier Ackerbau und Viehzucht, von denen die abgeernteten Gerstenfelder und eine staatliche Anzahl von Yaks zeugen. Mitte Oktober war es bereits bitterkalt in dem beschaulichen Dorf. Dennoch würde meine Gastfamilie noch bis Ende November hier bleiben, bevor auch sie in der Nähe des Kullutals überwintern würden.
Von Kaza sind es nicht einmal 20 Kilometer Fahrt, doch der Bus benötigte für diese Strecke über anderthalb Stunden.
Unterwegs passieren wir das Kloster Ki, das auf einem Felsen liegt und einen wunderbaren Blick über das Tal bietet. In Kibber selbst war bis auf zwei Gasthäuser alles geschlossen. Es gab es nur einen kleinen Shop, der gelegentlich geöffnet war und ein minimales Warenangebot bereithielt. In der Umgebung liegen nur noch die Doerfer Comic, Gete und Tashigang, bevor die Landschaft in die noch kaergere Landschaft Rupshus uebergeht. Die meisten Haueser in Kibber sind aus Stein oder Lehm erbaut. Holz gab es kaum - was auch der Hauptgrund ist, warum keiner die kalten Winter ueber im Dorf bleibt.
Morgenstimmung
Ich hatte zuerst von der Ortschaft gehört, weil es sich um den Start- bzw. Endpunkt eines Treks zum TsoMoriri in Ladakh handelt, den ich gerne unternommen hätte, was aber nach meinen zwischenzeitigen Knieproblemen unmöglich geworden war, zumal diese Strecke über zahlreiche hohe Pässe führt und unterwegs keinerlei Dörfer liegen, so dass ein Führer für diese Strecke unerlässlich erscheint. Bevor die Straße ins Spitital gebaut wurde, stellte der Weg zum Bazaar in Leh (der Hauptstadt von Ladakh) eine besonders wichtige Route dar. Zumindest wollte ich den Ort in Augenschein genommen haben und vielleicht gab es einige kurze Wanderungen in der Umgebung. Den ersten Abend verbrachte ich in ausgesprochen relaxter Atmosphaere mit Felix, den ich schon in Kaza kurz kennengelernt hatte und einer Gruppe Inder aus Shimla. Nachts war es unglaublich kalt in dem ungeheizten Raum, doch abends am Feuer des Wohnbereichs und der Küche ließ es sich gut aushalten.Zunaechst praesentierte sich die Umgebung reichlig neblig:Nach einem relaxten Tag, marschierte ich auf gut Glück los und legte ein gutes Stück zurück, bis ich schließlich auf einem naheglegenen Gipfel auf knapp 5000 Metern stand. Allein diese halbe Stunde auf dem Gipfel mit dem Blick auf Berge in allen Richtungen, war die Anstrengung wert. Nachdem der Hinweg durch dichte Wolkenfelder fuehrte, wurde es auf dem Rueckweg richtig klar. Einige Impressionen von der Wanderung:
time to say goodbye - doch nur um irgendwann wieder zu kommen...