Nachdem wir die Sehenswürdigkeiten in Mandalay erkundet haben, besuchen wir die Sehenswürdigkeiten in Sagaing, Inwa und Amarapura. Diese Sehenswürdigkeiten haben einige Gemeinsamkeiten: Sie liegen zum einem südlich von Mandalay und sind alles ehemalige königliche Hauptstädte.
Diese drei Sehenswürdigkeiten lassen sich gut an einem Tag durchführen. Wir besuchen diese drei Orte mit einem Fahrer. Es werden jedoch auch organisierte Touren angeboten.
Im Prinzip können die Sehenswürdigkeiten in einer beliebigen Reihenfolge besucht werden. Ich empfehle jedoch Amarapura an das Ende zu stellen. Dort befindet sich die berühmte U-Bein-Brücke. die zum Sonnenuntergang zu einem Besuch einlädt.
Sehenswürdigkeiten in Sagaing
Sagaing liegt ungefähr 20 Kilometer südlich von Mandalay. Wir müssen einmal die Brücke über den Fluss Irrawaddy überqueren. Von der Brücke aus können wir schon die Hügel von Sagaing mit den vielen Pagoden erkennen.
Sagaing ist das buddhistische Zentrum von Myanmar. Verteilt auf den Hügeln befinden sich hunderte Klöster
U Min Thonze-Pagode
Zuerst fahren wir auf den Sagaing-Hügel zur U Min Thonze-Pagode. Die U Min Thonze-Pagode ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sagaing. Der Name bedeutet die Höhle der 30 Pagoden. Zuerst müssen wir über einige Stufen nach oben. Rechts und links befinden sich Verkaufsstände.
Die U Min Thonze-Pagode wurde 1327 bis 1335 erbaut und mehrmals renoviert. Zuerst stehen wir auf einer Art Platz mit einem Gebäude. Die Form des Gebäude ist leicht rund mit sehr vielen Eingängen. Der Grundriss ähnelt einer Mondsichel. Goldene Ornamente verzieren die zahlreichen Eingänge.
U Min Thonze-Pagode in Sagaing bei Mandalay
Wir gehen durch einen der Eingänge. Wir erblicken 45 sitzende Buddha-Figuren. Die Wände sind mit Glasmosaiken verziert.
Buddhas in der U Min Thonze-Pagode - Sehenswürdigkeiten in Sagaing
In der U Min Thonze-Pagode befinden sich noch weitere, ähnliche Reihen mit Buddhafiguren in Tempeln. Jedoch ist das erste Gebäude mit Abstand das schönste.
Sun U Ponnya Shin-Pagode
Danach geht es noch etwas weiter den Sagaing-Hügel nach oben. Die Sun U Ponnya Shin-Pagode wurde 1312 erbaut. Immer wieder imponieren mir die riesigen Buddha-Statuen.
Neben der Buddha-Statue befindet sich ein großer Hase, der an einer Möhre knabbert. Der Hase soll an eine frühere Reinkarnation von Buddha erinnern.
Von der Terrasse der Sun U Ponnya Shin-Pagode hast du einen schönen Blick auf weitere Hügel mit Pagoden und den Fluss Irrawaddy. Leider ist es in Mandalay täglich sehr dunstig. Zumindest bei uns Ende Februar.
Aussicht von der Sun U Ponnya Shin-Pagode in Sagaing
Für Sun U Ponnya Shin-Pagode mussten wir keinen Eintritt bezahlen, jedoch muss man für das Fotografieren bezahlen.
Die U Min Thonze- und Sun U Ponnya Shin-Pagode sind die beiden bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sagaing. Damit sind dies auch die Hauptanziehungspunkte für Touristen.
Buddhistische Universität
Fast völlig alleine sind wir anschließend in der buddhistischen Universität in Sagaing unterwegs. In der Mitte befindet sich ein reich verziertes Gebäude mit einer Kuppel aus Gold.
Buddhistische Universität in Sagaing bei Mandalay
Wie üblich bin ich natürlich barfuß unterwegs.
Barfuß in der Buddhistischee Universität in Sagaing
Höhlenkloster Tilawkagru
Nachdem wir die Schuhe wieder angezogen haben, fahren wir zum Höhlenkloster Tilawkagru. Natürlich müssen wir auch hier wieder die Schuhe ausziehen.
Eingang zum Höhlenkloster Tilawkagru in Sagaing
In der kleinen Höhle befinden sich verschiedene Räume mit Fresken. Buddhistische Mönche meditierten in diesen Höhlen.
Hinweis: Die Fahrer machen es mit diesem Stopp spannend. Unser Fahrer erzählte uns, dass er einen Freund in einem Institut hat und wir dadurch die Höhle besichtigen können. Ein anderes Paar erzählte uns, dass ihr Fahrer einen geheimen Schlüssel für die Höhle besitzt.
Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in Sagaing
- Für die Besichtigungen konnten wir das Ticket für die archäologische Zone von Mandalay nutzen. das Ticket ist 5 Tage gültig. Nur einmal mussten wir noch für das Fotografieren bezahlen.
- Je nachdem wie interessiert du in Pagoden und Geschichte interessiert bist, kannst du hier auch Tage verbringen.
- Falls du noch in Monywa die Hpo Win Daung Höhlen besuchen möchtest, dann lohnt sich der Stopp beim Höhlenkloster Tilawkagru nicht. Dem „Freund" vom Institut haben wir ein Trinkgeld gegeben.
Sehenswürdigkeiten in Inwa
Inwa liegt 20 Kilometer südwestlich von Mandalay. Inwa liegt am Zusammenfluss von Irrawaddy und Mjintge. Damit ist es eine Insel, die mit einer Fähre erreicht werden kann.
Inwa ist eine weitere Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Mandalay. Inwa hieß früher Ava und war die alte Hauptstadt des früheren Königreichs Ava. Nachdem die Hauptstadt Sagaing von den Shan erobert worden war, wurde Ava 1783 zur Hauptstadt.
Zunächst erreichen wie die bereitstehenden Pferdekutschen für die zweistündige Rundfahrt.
Pferdekutsche in Inwa bei Mandalay
Bagaya-Kloster
Zuerst fahren wir mit der Kutsche eine längere Strecke bis wir das Bagaya-Kloster erreichen. Das Bagaya-Kloster ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Inwa. Das Kloster besteht komplett aus Teakholz und wurde 1834 erbaut. Es erinnert uns an das Shwenandaw-Kloster in Mandalay.
Der goldene, sitzende Buddha bildet einen sehr schönen Kontrast zu dem dunklen Teakholz.
Anschließend fahren wir mir der Kutsche durch Baumalleen und vorbei an grünen Reisfeldern.
Yadana Hsemee Pagode
Ein nächster Stopp ist die Yadana Hsemee Pagode. Die Yadana Hsemee Pagode stammt aus dem 17. Jahrhundert. Diese Pagoden geben uns einen Vorgeschmack auf Bagan.
Die Pagode wurde 1838 durch ein Erdbeben teilweise zerstört. Wir sind am Nachmittag hier unterwegs und haben ein schönes Licht.
Die Yadana Hsemee Pagode gefällt uns sehr gut. Durch die Backsteine wirkt es sehr natürlich.
Maha Aungmye Bonzan Kloster
Das Maha Aungmye Bonzan oder Me Nu Brick Kloster ist eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Inwa. Das Kloster wurde 1818 erbaut. Im Gegensatz zu den anderen Klöstern wurde dieses aus Stein statt aus Teakholz errichtet. Die Außenwände sind ockerfarben und mit reichlich Stuckverzierungen geschmückt,
Maha Aungmye Bonzan Kloster in Inwa
Das war der letzte Stopp bei den Sehenswürdigkeiten in Inwa und danach ging es zur Fähre zurück.
Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in Inwa
- Fähre nach Inwa kostet 1.500 Kyat (ca. 1 Euro).
- Die Fahrt mit der Pferdekutsche kostet 15.000 Kyat (ca. 10 Euro)
- Bei der Fahrt mit der Pferdekutsche gibt es 5 Stopps. Wir haben noch 2 zusätzliche Stopps für Bilder gemacht. Die Dauer beträgt ungefähr 2 Stunden.
- Zu Fuß kannst du diese Tour nicht machen. Die Entfernungen sind zu groß.
- Es gibt jedoch weiter südlich eine Brücke, um mit dem Fahrzeug oder Motorroller auf die Insel zu kommen.
- Für die Besichtigungen konnten wir das Ticket für die archäologische Zone von Mandalay nutzen. das Ticket ist 5 Tage gültig.
- Uns hat diese Fahrt mit der Pferdekutsche und die Sehenswürdigkeiten nicht unbedingt begeistert. Falls du noch Bagan besuchst (oder dort schon warst), kannst du dir meiner Meinung nach die Sehenswürdigkeiten in Inwa sparen. In Bagan kannst du sehr viele alte Pagoden besichtigen.
Sehenswürdigkeiten in Amarapura
Amarapura liegt 11 Kilometer südlich von Mandalay. Amarapura ist damit quasi ein Vorort von Mandalay.
Der Name Amarapura bedeutet Stadt der Unsterblichen. Nachdem Sagaing und Inwa aufgegeben wurden, wurde Amarapura zur Hauptstadt des Königreichs. Die Sehenswürdigkeiten in Amarapura sind sehr übersichtlich.
Mahagandayon-Kloster
Im Mahagandayon-Kloster leben rund 1.000 Mönche. Es ist wie eine kleine Stadt für sich. Die Attraktion ist die sogenannte Mönchsspeisung. Diese findet um 10:30 statt. Zuvor reihen sich die Mönche entlang der Straße auf.
Mönche im Mahagandayon-Kloster in Amarapura
Auch junge Novizen reihen sich für die Mönchsspeisung im Mahagandayon-Kloster auf. Die Mönche nehmen die Lebensmittel und Almosen der Gläubigen entgegen. Die Speisen werden in der Klosterküche zubereitet und anschließend im Speisesaal gegessen.
U-Bein-Brücke
Die berühmteste Sehenswürdigkeit in Amarapura ist die U-Bein-Brücke. Die U-Bein-Brücke ist 1,2 Kilometer lang und steht auf 1.060 Säulen. Sie wurde von 1849 - 1851 komplett aus Teakholz erbaut. Die Brücke führt über den Taungthaman-See.
Am Ufer warten bei unserer Ankunft am späten Nachmittag schon die bunt bemalten Boote.
Boote an der U-Bein-Brücke in Amarapura
Wir steigen in eines der Boote. Während wir auf den Sonnenuntergang warten, zeigt uns ein Fischer seine Künste mit dem Fischernetz.
Fischer bei der U-Bein-Brücke in Amarapura
Wunderschön ist der anschließende Sonnenuntergang an der U-Bein-Brücke. Der Blick vom Boot auf die Brücke und die untergehende Sonne ist spektakulär.
Sonnenuntergang an der U-Bein-Brücke in Amarapura
Tipps für die Sehenswürdigkeiten in Amarapura
- Das Mahagandayon-Kloster hat sich in meinem Augen nicht gelohnt. Das ganze ist sehr touristisch. Man sieht es an der Anzahl der Busse auf dem Parkplatz. Man steht an der Straße hinter Absperrungen und darf nur mit dem Handy fotografieren.
- Es gibt in Amarapura noch einen ehemaligen Königspalast. Von diesem stehen jedoch nur noch einige Ruinen.
- Das Boot zum Sonnenuntergang an der U-Bein-Brücke kostet 18.000 Kyat (ca. 11,50 Euro). Das Boot lohnt sich wirklich. Die Boote befinden sich am westlichen Ufer. Von der Brücke aus, kannst du zwar den Sonnenuntergang fotografieren, aber nicht die Brücke dabei.
- Die U-Bein-Brücke ist zum Sonnenuntergang ein Touristenmagnet. Auf der Brücke befinden sich sehr viele Menschen. Die Alternative ist ein Besuch Morgens.
- Auf den Besuch von Handwerksbetrieben haben wir verzichtet.
Fazit und Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Mandalay
- Wir haben diesen Tagesausflug mit einem Fahrer unternommen. Wir haben hierfür 35 US$ bezahlt.
- Ich habe im Voraus mit dem Fahrer geklärt, welche Sehenswürdigkeiten wir besichtigen wollen. Im Laufe des Tages konnten wir feststellen, dass die Fahrer fast identische Routen fahren. Wir haben immer wieder die gleichen Personen getroffen.
- Wir haben mit dem Fahrer geklärt, das wir keine Handwerksbetriebe etc. besuchen wollen.
- Vom Hotel sind wir an diesem Tag zuerst zum Mahagandayon-Kloster. Danach nach Sagaing und anschließend nach Inwa. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir an der U-Bein-Brücke.
- Am Besten informierst du dich davor, was du an diesem Tag besichtigen möchtest und klärst das mit dem Fahrer.
- Wer einen Führer braucht, kann auch diesen buchen. Der Tag kostet dann mehr.
- Alternativ gibt es auch organisierte Tagestouren.
- Aus heutiger Sicht würde ich Inwa, das Mahagandayon-Kloster und das Höhlenkloster Tilawkagru streichen. Stattdessen würde ich Mingun besichtigen wollen. Mingun liegt jedoch nördlich von Mandalay. Mingun kannst du auch mit dem Schiff ab Mandalay besuchen.
- Mittags haben wir bei einem Restaurant gestoppt. Unser Fahrer war ganz überrascht, dass wir ihn zu einem gemeinsamen Essen eingeladen haben (normalerweise sitzen die Fahrer abseits im Restaurant).
- Unseren Fahrer Thar Gyi kann ich empfehlen. Wir haben mit ihm auch noch eine zweitägige Fahrt nach Monywa gemacht.
- Weitere Informationen findest du auch bei Myanmar Reisetipps: Umgebung von Mandalay
- Weitere Sehenswürdigkeiten in Myanmar gibt in meinen Beitrag. Dafür den Link klicken.
Seit über 30 Jahren auf der Welt unterwegs. Ich liebe Individualreisen und auch den Komfort und Luxus in der Zwischenzeit. Vom Backpacker zum Flashpacker. Meine bevorzugte Reiserichtung ist Asien. Hinzu kommen Reisen in Europa mit vielen Wochenendtrips.