Es ist inzwischen 8 Jahre her, dass ich das letzte Mal im Reisebüro gearbeitet habe. Grade deshalb freue ich mich, dass ich noch so oft gefragt werde, ob ich bei einigen Ausflügen mit dem Team mitfahren möchte, wenn ich mal zu Hause bin.
Und so verschlug es uns letztens an den Rhein. Genauer gesagt nach Koblenz.
Der August zeigte sich von seiner besten Seite, denn die Wolken hingen tief und es wurde nass von oben.
Das Parkleitsystem in Koblenz ist zwar gut ausgeschildert, jedoch bezahlten wir uns hier dumm und dämlich indem wir für 3 Stunden 7EUR an einem Sonntag bezahlten.
Unser erster Weg führte uns zum Deutschen Eck. Hier fließt die Mosel in den Rhein.
Seit 1897 steht Deutschlands erster Kaiser, Wilhelm I. als Reiterstandbild auf dieser aufgeschütteten Spitze als Denkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871.
Schon von unten konnten wir die Festung Ehrenbreitstein sehen, welche auf der anderen Rheinseite hoch oben drohnt.
Schon oft stand ich an diesem Platz, jedoch war ich noch nie oben.
Das sollte sich jetzt ändern, denn seit 2010 gibt es die Rheinseilbahn direkt vom Deutschen Eck bis zur Festung rauf. Diese wurde eigentlich für die Bundesgartenschau errichtet. Nach Beendigung dieses Events gab es viele Demonstrationen und viele Beurteilungen ob die Seilbahn weiter bestehen darf oder nicht. Einerseits bringt sie eine gute Möglichkeit das UNESCO-Weltkulturerbe zu erreichen, andererseits stört sie die Landschaft. Nach vielen Abstimmungen darf der Betrieb jetzt bis 2026 weiter bestehen.
Deutsches Eck mit Seilbahn in der rechten Bildhälfte
Die Festung Ehrenbreitstein stammt aus dem 16. Jahrhundert. Heute beherbergt sie das Landesmuseum Koblenz, eine Jugendherberge sowie das Ehrenmal des Deutschen Heeres.
Bei Seilbahnfahrt ist es möglich direkt ein Kombiticket für Bahn und Festung zu kaufen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit mit dem Auto hoch zu fahren.
Den ganzen Tag über gibt es verschiedene Attraktionen oben zu erleben. Egal ob Lesungen, Führungen, Ausstellungen (zur Zeit zum Thema Playmobil – sehr schön gemacht) oder das Kindermuseum bei denen die Kleinen wirklich alles anfassen dürfen.
Einmal sehen wie das Leben früher war? Kein Problem. Männer, verkleidet als Soldaten laufen durch das alte Gemäuer und verweilen in der alten Taverne. Neugierigen Besuchern beantworten Sie alle Fragen zu ihren Uniformen und dem Leben früher.
So sah es wohl früher aus
Festung Ehrenbreitstein
Nach einem Mittagessen in Koblenz fuhren wir weiter nach Rhens.
Von hier startete ich vor 2 Jahren auch meine kleine Wanderung am Rheinburgenweg.
Diesmal sollte es jedoch mit dem Segway weiter gehen.
Es regnete noch immer und von ursprünglich 16 angemeldeten Teilnehmern waren wir 6 die einzigen die nicht angesagt hatten. Begrüßt wurden wir von 3 jungen Männern von Seg-Mobility.
Diese waren ganz angetan davon, dass wir dem Wetter trotzten und fahren wollten.
Somit ging es los zur “Riesling-Tour”.
Ein Guide vorweg, einer hinten dran und wir anderen in der Mitte ging es nach einer Einweisung (die waren sehr überrascht, dass 4 von uns schon Segway – Erfahrung hatten) runter an den Rhein und an dessen Ufer entlang.
Segway am Rheinufer
Nach einiger Zeit biegt die Tour jedoch ab, hinein in die Weinberge, genauer gesagt ins größte zusammenhängende Riesling-Anbaugebiet Boppader Hamm.
Ein paar kurze Strecken fuhren wir hier auch Offroad, jedoch war der Großteil bis hierhin geteerte Straße.
Auf ungefähr 200 Höhenmetern kehrten wir in einem kleinen Unterstand, inzwischen Klitschnass bis auf die Haut, ein um den Riesling natürlich auch zu probieren. Natürlich nur so viel, dass wir danach noch Segway fahren konnten – auch wenn wir von den Guides hörten, dass es durchaus schon Gäste gab, die es übertrieben haben und dann von den Gefährten gefallen sind im weiteren Verlauf.
Segway durch die Weinberge
Nach dieser tollen Pause ging es weiter, zuerst bergauf um ein schönes Gruppenfoto zu schießen und dann weiter in Richtung Jakobsweg.
Gruppenfoto
Dieser führt einen Teil über einen Golfplatz – somit ging es hier für uns auch offroad über Wiesen und Feldwege weiter.
Irgendwann erkannte ich auch den Rheinburgenweg, den ich vor 2 Jahren, genau in die andere Richtung, gewandert bin.
Offroad
Nach 2,5 Stunden und tonnenweise Regen kamen wir wieder in Rhens an der Station an. Es war spannend und auch unsere beiden Segway-Beginner wurden von den fahrbaren Untersätzen überzeugt.
Im warmen Auto ging es zurück nach Hause und ganz schnell unter die warme Dusche, die wir uns alle an diesem Tag mehr als verdient haben.
Segway kann also auch bei schlechtem Wetter Spaß machen. Bei all meinen Segway-Touren hatte ich bis jetzt strahlenden Sonnenschein bis auf dieses Mal und bei meiner ersten Segway-Tour in Dubrovnik wo uns auch ein Regenschauer überraschte.
Auch wenn ich schon im gesamten Mittelmeerraum, sowie in der Karibik gefahren bin gibt es auch in Deutschland tolle Möglichkeiten Segway zu fahren. Zum Beispiel auch im Stuttgarter Umland.
Seid ihr schon einmal Segway gefahren? Macht euch das Wetter etwas aus oder seid ihr da auch hart im nehmen?