Das Kinderbuch. Reimt sich halt sehr schön.
Ernsthaft: Wenn man heute ein Kinderbuch kaufen möchte, so wie ich neulich für mein kleines Patenkind, wird man förmlich erschlagen von der Auswahl.
Es gibt Dinge im Leben, die vergisst man nie: Der erste Kuss oder das erste Buch. Michel aus Lönneberga war mein erster literarischer Schatz.
Aber wir deutschen waren echte Spätzünder in Sachen Kinderbücher. Unsere Großeltern zum Beispiel…
… hatten noch nicht eine so große Auswahl.
Als eines der ersten deutschen Kinderbücher gilt Struwwelpeter aus dem Jahr 1845. Heute würde man das Werk eher als Erziehungsbuch bezeichnen. Wenn man sich den Untertitel des Buches ansieht:
“lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 — 6 Jahren” und dann Bilder wie folgendes im Buch findet,
würde wohl heute niemand einem 3-6 jährigen Kind ein solches Werk als Kinderbuch schenken.
Es gab zwar bereits vor dem Erscheinen des Werkes in einigen Teilen “Deutschlands” eine Schulpflicht, aber bedenken Sie, dass der jeweilige Staat bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts diese gesetzlich geforderte Schulpflicht gar nicht durchsetzen konnte. Schulpflichtgesetze waren eher Absichtserklärungen.
Daher waren viele Kinder nicht in der Schule, sondern haben mitgearbeitet und waren somit des Lesens nicht fähig.
Die Kinder von bessergestellten konnten zwar lesen, wurden aber von den Hauslehrern gezwungen hohe Literatur zu lesen, also bestand kein Bedarf an Büchern für Kinder.
Mein Held oder besser der Schauspieler der die Rolle des Michel verkörperte sieht heute so aus:
und mal ehrlich, das könnte doch der Sohn von Siegfried Rauch sein, oder?
Aber nun zu Werken für uns Erwachsene:
Ich habe ja versprochen etwas über das Werk von Christian von Ditfurth zu schreiben.
Zum Inhalt:
Er recherchiere über eine gigantische Verschwörung. Mehr wollte der Leipziger Historiker Heinz Rehmer seinem Ex-Kollegen Stachelmann beim Abendessen nicht erzählen. Am nächsten Morgen liegt seine Leiche im Berliner Bundesarchiv. Stachelmann lässt Rehmers Andeutung keine Ruhe: Hat sie etwas mit dem Mord zu tun? Akribisch prüft Stachelmann zusammen mit seinem Helfer Georgie die Akten, die Rehmer bestellt hatte. Doch die Mühe ist umsonst. Als Stachelmann schon aufgeben will, bedroht ihn ein Unbekannter mit einer Pistole. Dann verschwindet Georgie spurlos. Und die Polizei stößt in Leipzig auf einen Institutschef, der Rehmer so bald wie möglich loswerden wollte. Ein Verwirrspiel, in dem nichts zusammenpasst. Am Ende bleibt Stachelmann nur eine Chance: Rehmers Mörder zu finden, bevor er selbst dessen nächstes Opfer wird.
Aha, er recherchierte also im Berliner Bundesarchiv… das kennen Sie ja bereits aus meinen vorherigen Beiträgen…
Bei uns in der Familie ist Schatzi ja unser “Fachmann” für Verschwörungen, die ja meist ziemlich abgefahren sind. Dieses Buch ist aber anders. Es ist sehr realistisch, denn… ich will nicht zu viel verraten.
Naja, die Euro 9,99 lohnen sich auf jeden Fall, entweder als Geschenk oder zum selber lesen.
400 Seiten Spannung vomVerlag Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3462042963
ISBN-13: 978-3462042962
Ihre Andrea Bentschneider