Den Samstagnachmittag haben wir am See verbracht. Mit einem Spaziergang. Was sich überhaupt nicht sensationell anhört, war eine ganz spannende Angelegenheit sowohl für die Buben als auch für uns Eltern!
Gestartet sind wir am Zürichhorn, wo wir gleich eine Pause eingelegt haben, weil das laufende Pétanque-Spiel auf der grosszügigen Bahn direkt am See so spannend war und gleichzeitig so viel französisches Lebensgefühl vermittelte, dass wir die Zeit bereits am Anfang unseres Spaziergangs vergassen.
Pétanque ist übrigens ein sehr populäres und weit verbreitetes Kugelspiel. Von Südfrankreich her kommend hat es längst auch in die Schweiz gefunden: man stellt sich in den gezeichneten Kreis und wirft eine Metallkugel möglichst nah zu der kleinen Zielkugel. Faszinierend zu beobachten ist, wie sich die Spieler auf das Ziel konzentrieren, der Arm heben und ihre Hände den Ball wie automatisch mit genau so viel Kraft werfen, dass er dort landet, wo sie ihn auch haben wollen.
Nachdem wir bei den Profis ein paar Tipps und Tricks für unsere eigenen Boccia-Spiele abgeschaut haben, haben wir die gleich daneben stehende Jean Tinguely Plastik Heureka zufälligerweise in Aktion betrachten können!
Die Maschine wurde für die die Schweizerische Landesausstellung 1964 in Lausanne geschaffen und steht seither am Zürihorn. Sie besteht aus Eisenstangen, Stahlrädern, Metallrohren, Holzrädern, Metallpfannen und verschiedenen Elektromotoren . Zweimal täglich läuft die grosse Maschine ein paar Minuten lang – ohne erkennbaren Zweck, aber dafür umso beeindruckender anzusehen!
Ebenfalls gleich daneben steht der Kugelbrunnen, der mit 25° warmen Thermalwasser gespiesen wird. Dieser Brunnen ist ein Relikt der Phänomena-Ausstellung von 1984. Die 1’000 Kilogramm schwere Granitkugel lässt sich mit geringem Kraftaufwand bewegen: Sie wird infolge des Auftriebs und des Wasserdrucks bei rund 5 Liter Wasser pro Sekunde aus ihrem präzis geschliffenen Lager gehoben.
Ein paar Schritte weiter erreicht man den idyllischen Ententeich. Dieser stammt aus der Landesausstellung von 1939. Charakteristisch sind die runden Schrittplatten, auf denen man den Teich begehen kann.
Hält man die Augen offen, entdeckt man der Seepromenade entlang ganz vieles. Zum Beispiel Piratenflaggen …
oder unzählige schöne Boote!
Eine ganz spezielle Bronze-Skulptur ist die Sheep Piece von Henry Moore. Seit der Moore-Ausstellung im Jahre 1976 steht dieses abstrakte Kunstwerk an der Seepromenade in Zürich.
Henry Moore war aufgrund seiner ländlichen Abstammung ein grosser Beobachter und Bewunderer der Natur. Für sein Sheep Piece suchte er eine Form, die zugleich monumental und romantisch sein sollte. Der Name erhielt das Kunstwerk von seinem ehemaligen Standort auf einem Feld, wo Schafe grasten. Mit den überdimensionierten Körpern lenkt Moore unsere Aufmerksamkeit auf herkömmliche Landschaften und Tiere, die wir sonst kaum mehr beachten würden.
Gleich bei Henry Moores Skulptur kann man im schönen Restaurant Kiosk einkehren. Die farbenfrohe Architektur des Lokals wurde bereits vor einiger Zeit preisgekrönt!
An diesem Nachmittag haben wir uns aber entschieden, das Glacé direkt am Seeufer zu geniessen, von wo man aus der Ferne …
den Springbrunnen Aquaretum betrachten kann. Der Springbrunnen beim Hafen Enge wurde 1998 durch eine deutsche Firma im Auftrag der Zürich-Versicherung eingerichtet und dann der Wasserversorgung Zürich übergeben. Das Wasserspiel enthält 16 Unterwasserpumpen und 96 Unterwasserleuchten. Die Fontäne erreicht eine Höhe von 25 Metern.
Aber auch ganz nah, direkt vor unseren Augen, gabs ganz viel Schönes zu entdecken.
Ein Spaziergang an der Seepromenade ist wirklich alles andere als langweilig!
Habt Ihr diese kleinen Schätze an der Seepromenade alle auch schon gesehen? Kennt Ihr weitere?
weitere Tipps:
- Chinagarten
- Lake Side
- Strandbad Tiefenbrunnen