Von Gastautor Wolfgang Schlichting
Der Missbrauch des Begriffes “Seenotrettung” nimmt immer kuriosere Formen an. Jetzt fordern sogar 210 Mitglieder des Bundestages die Bundesregierung dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die zahlenden Passagiere, die von zumeist nicht seetauglichen “Wassertaxis” zu den vor der libyschen Küste auf menschliche Fracht lauernden, privaten “Seenotrettern” transportiert werden, problemlos in europäischen Häfen abgesetzt werden können. Was zur Zeit nur noch sehr selten möglich ist, weil fast alle europäischen Häfen die Schiffe der “Seenotpiraten” nicht mehr einlaufen lassen.
Die Grundvoraussetzung für eine Rettung aus Seenot ist nämlich fast nie gegeben, die Passagiere, die laut “FRONTEX” für die “Taxifahrt“ auf einem Schlepperboot ca. 5.000 US Dollar auf den Kapitänstisch blättern müssen, werden bei Windstille und spiegelglatter See zu den Schiffen der “Seenotpiraten” gebracht. Wobei während der “Taxifahrt” keinerlei Gefahr für das Schlepperboot nebst Besatzung und Passagieren besteht und die seetauglichen Schiffe der “Seenotpiraten” von denen die Passagiere zu den europäischen Häfen befördert werden, auch noch nie in Seenot geraten sind.
Sachlich betrachtet teilen sich zwei Schlepperorganisationen die Milliardengewinne, die jährlich durch den Transport der Passagiere und durch die Spenden, die von kirchlichen und sonstigen Institutionen in ihre Taschen fließen. Und wenn 210 Bundestagsmitglieder die Regierung dazu auffordern, sich zukünftig noch intensiver für den Import von Ausländern in das Asylantenparadies Deutschland einzusetzen, müssen sie meines Erachtens persönlich in das Schleppergeschäft involviert sein und durch die Sperrung der Mittelmeerhäfen erhebliche, finanzielle Einbußen erlitten haben.