Menschen begaben sich zu allen Zeiten auf Pilgerfahrt. Diese Reisen, in der materiellen Welt an geografische Orte durchgeführt, bildeten den dreidimensionalen Weg der geistigen Suche nach. Der tiefe Wunsch nach innerem Wachstum war die wichtigste Antriebskraft der Pilgerreise.
Auch in der heutigen Zeit unternehmen Menschen ihre Pilgerfahrt. Dem Zeitgeist entsprechend vielfach in Form von Reisen. Zumeist ohne einen spirituellen Hintergrund treibt es sie zu bekannten Stätten. Diese Orte der Kraft werden dann von zahllosen Besucherströmen heimgesucht.
Die erste Aufgabe der Tradition ist die Öffnung des Herzens, das Gewahrwerden des eigenen Potentials. Dies geschieht nicht durch die Übernahme eines neuen Konzeptes oder dessen Ablehnung. Eine tiefgreifende Transformation der eigenen Persönlichkeit kann nur durch die Hingabe an die transzendente Wahrheit erfolgen.
Metaphern, Parabeln, Symbole und Geschichten der Kraft sind Landkarten auf der Entdeckungsreise des Selbst. Die Gurus, Scheichs, Rabbis und Schamanen erzählten sich die Geschichten, damit das Herz sich für das Wesentliche öffnen konnte. Vielfach berichten diese Erzählungen von dem Schlaf-Wach-Zustand des menschlichen Bewusstseins.
Der spirituelle Weg ist eine Evolution des inneren menschlichen Wesens. Dabei tritt der Suchende in unterschiedliche Phasen von Bewusstseinszuständen ein, und es begegnen ihm verschiedene Zustände. Während Phasen flüchtigen Charakter haben und auch Gnadengeschenke darstellen können, sind Zustände von bleibender Wesensart.
Es gibt unzählige Darstellungen von der Entwicklung der menschlichen Seele. In den meisten Schriften wird sie als siebenstufiger Pfad oder eine Reise durch sieben Täler bzw. über Berge beschrieben. Die genaue Anzahl an Stationen ist wohl nur wegen der Übersichtlichkeit und leichten Tradierbarkeit festgelegt worden. Es finden sich auch Schilderungen, in denen 20, 40 und mehr Stationen beschrieben werden. Auch als alchemistischer Prozess oder als Individuationsweg wurde diese Evolution schon dargestellt.
Grundsätzlich beschreiben diese „Landkarten der Bewusstseins-Entwicklung” den Weg von den ich-gebundenen Fixierungen der menschlichen Persönlichkeit hin zu einer Wachheit des Selbst.