Wird immer weider gerne genommen. Die Sache mit den Gewohnheiten. Meistens mit den alten Gewohnheiten. Und oft beklagen wir uns drüber, wenn sie uns auffallen oder wenn wir von außen darauf aufmerksam gemacht werden. Dabei verschaffen die Gewohnheiten Sicherheit und Kontrolle. Und – eine Gewohnheit entsteht nur, wenn sie oft und mit Erfolg wiederholt und damit in den Bestand der eigenen Automatikmodi aufgenommen wurde. So weit, so gut. Eine pfiffige Frage ist allerdings die, warum diese Gewohnheiten überhaupt ausgebildet werden.
Gewohnheiten sind Adaptionsbemühungen an die Umwelt
Gewohnheiten, die ich für mich ausbilde, sind sehr oft Adaptionsbemühungen an die Gegebenheiten meiner Umwelt. Das heißt, als Kind habe ich willkürlich und unwillkürlich auf meine Umwelt reagiert und mich angepasst. Und dabei meine Gewohnheiten ausgebildet – wenn meine Eltern Ruhe wollten, dann wurde ich ein gewohnheitsmäßig ruhiges Kind. Wenn meine Eltern sehr viel Wert auf Leistung legten (Zuneigung gegen Leistung), dann entwickelte ich gewohnheitsmäßig die Tendenz, besonders gut sein zu wollen.
Und heute entdecken Sie, dass Sie ein paar Ihrer Gewohnheiten stören. Und versuchen diese zu ändern. Auf der Verhaltensebene. Meistens so um Sylvester rum. Und wundern sich, warum das nicht so gut klappt. Weil auf einmal Widerstände hochkommen vom Allerfeinsten. Und klar – diese ausgeprägten Gewohnheiten haben uns das eine um das andere Mal sehr viel weiter geholfen. Und jetzt sollen sie so mir nichts dir nichts über Bord geworfen werden? Never ever.
Zeit also, eine kleine Entdeckungsreise zu machen zu den Gewohnheiten. Nur schauen. Wie im Zoo. Staunend beobachten, was da wann passiert, vielleicht aufschreiben und dann irgendwann sortieren: Seit wann kenne ich das denn bei mir? Wem bin ich dadurch ähnlicher? Wem unähnlicher? Wem tu ich einen Gefallen damit? Wen halt ich mir damit vom Leib? Und genau auf dieser Basis dann, lassen sich nachhaltige Veränderungen initiieren. Genau auf dieser Basis.