Seehofer will unbedingt WhatsApp & Co. abhören

Von Klaus Ahrens

In den Medien rumort es weiter wegen Innenminister  Horst Seehofers geplantem Angriff auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Messenger-Diensten wie WhatsApp, denn die vorgeschlagene Reform würde das Sicherheitsniveau von Millionen deutscher Benutzer „schlagartig senken“ und „neue Einfallstore für ausländische Nachrichtendienste und Internetkriminelle schaffen„.

Der Spiegel schreibt in seinem Leitartikel (Bezahlschranke) dazu: „Der Bundesinnenminister plant den wohl umfassendsten Angriff auf Freiheits- und Bürgerrechte seit Rasterfahndung und Großem Lauschangriff.“

Protest von über 100 Organisationen

Mehr als 100 Organisationen und Firmen hatten letzte Woche in einem offenen Brief vor den Plänen des Innenministers Seehofer gewarnt, Anbieter wie WhatsApp, Signal oder Telegram zu zwingen, ihre Verschlüsselungstechnik so umzusetzen, dass die Sicherheitsbehörden im Verdachtsfall die Kommunikation der Nutzer mitschneiden können.

Die Experten kritisieren, dass durch den Einbau von Schwachstellen auch Mitarbeiter der Betreiber die Kommunikationsinhalte einsehen können. Außerdem wäre das ein Einfallstor für ausländische Nachrichtendienste. Zu den Unterzeichnern des Briefes zählen beispielsweise auch der Internet-Verband eco und die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung.

Foto: Ralf Roletschek, CC BY-SA 3.0 de