Vielleicht erinnert ihr euch noch an meinen Beitrag "12 frische DIY-Ideen für Regale"? Darin habe ich euch schon von meinen Plänen, ein sechseckiges Regal zu bauen, berichtet. Ich ließ mich von meinem Vater beraten, wie wir das Projekt am besten umsetzen könnten. Er bot mir zwar an, mir die Sperrholz Regale von Eduscho zu kaufen (die zu dem Zeitpunkt gerad eim Abverkauf waren), doch ich lehnte dankend ab. Immerhin sollte das Regal ein anderes ersetzen und deshalb aus Massivholz sein.
Nachdem alles geplant und besorgt war ging es an die Umsetzung. Und damit begann das Chaos (und die Arbeit für meinen Papa). Die Gärungssäge (die eigentlich in der Lage wäre dieses Winkel zu schneiden) produzierte windschiefe Schnitte, die teilweise mehrere Milimeter Abweichung hatten.
Die Holzleisten aus dem Baumarkt waren nämlich auch andere als gerade. Obwohl ich mich bemüht hatte, die ebensten Holzlatten heraus zu suchen, war eine Leiste ein ziemliches U. Leider nicht in der Länge, sondern in der Breite.
Mit dem vorhandenen Werkzeug kamen wir also nicht weiter. Mein Vater bot an, die vorgeschnitten Holzleisten mit in seine Firma zu nehmen und mit einer speziellen Maschine nochmals den 30° Winkel zu schneiden. Die Holzlatten passten danach zwar, aber nicht wirklich zusammen. Nun machte sich nämlich die Biegung der einzelnen Latten bemerkbar. Handarbeit war also gefragt. In mühsamer Handarbeit schliff mein Papa überstehende Kanten und dergleichen ab. Zuletzt fügt er noch das Brett in der Mitte ein und verleimte alles.
Ich war total überwältigt, als ich das Regal dann zum ersten Mal fertig sah. Es war so schön geworden, er hatte so exakt gearbeitet wie immer und ich freute mich wirklich riesig über das tolle Ergebnis.
Ursprünglich hatte ich geplant, das fertige Regal mit Holzbeize zu behandeln. Da in den Ecken allerdings keine kleinen Mengen Holzleim klebten, war ich mir nicht sicher, ob die Beize den Leim durchdringen könnte. Ich wollte kein Risiko eingehen und solche Experimente wagen.
Aber ich wagte ein anderes Experiment. Ich strich mit einem Schwammpinsel eine Schicht Dünnschichtlasur auf ein Reststück Holz und wischte gleich danach mit einem bereitliegenden Lappen die überschüssige Lasur ab. Den dadurch entstandenen Effekt fand ich interessant. Und da Lasur nicht wirklich ins Holz eindringt, sondern nur eine oberflächliche Schicht bildet, sollte auch der Leim in den Ecken kein Problem darstellen.
Und tatsächlich - es funktionierte. Streichen, wischen, streichen, wischen und plötzlich war das Regal fertig lackiert.
Dieses Projekt hätte ich ohne meinen lieben Papa gar nicht umsetzen können. An dieser Stelle nochmals tausend Dank an dich und deine Geduld mit mir und mit dem Regal!
Das Regal ist übrigens 50 cm breit.
Hier findet ihr eine Schritt für Schritt Erklärung mit Einkaufsliste für ein Wabenregal (dabei wird eine Kappsäge für die Schrägen verwendet).
Verlinkt zu: DienstagsDinge, Handmade on Tuesday,