Sechs Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer

Von Sandraswelt @SandrasWelt

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Kinder sind das wahre Leben. Sie erfreuen sich an unscheinbaren Dingen, zeigen sich stets neugierig, lernbereit und stecken voller Tatendrang. Vermutlich kennst Du die Schattenseiten bereits aus eigener Erfahrung: Spiel und Spaß gehen auf Kosten der Ordnung. Gute Unterhaltung hinterlässt zwangsläufig unübersehbare Spuren in Räumen und ganz speziell im Kinderzimmer. Wen Du nicht ständig auf Deine Kinder achtest, geht deren Rückzugsort nach nur kurzer Zeit in einem heillosen Durcheinander unter. Zu den täglichen Aktivitäten für die Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben gehört untrennbar auch die Schulung des Ordnungssinnes. Dafür muss jedoch eine passende Umgebung vorhanden sein. Ohne die richtigen Rahmenbedingungen laufen alle Versuche, Ermahnungen und sogar Aufräumarbeiten im Verbund ins Leere. Dank der folgenden Tipps schützt Du die Kinderstuben vor der alles erdrückenden Spielzeugflut und bringst Ordnung in das Reich der kleinen Chaoten.

1. Abgemacht ist abgemacht

Regeln sind unverzichtbar für einen funktionierenden Alltag. Kindern ist dies in jungem Alter nicht wirklich bewusst. Häufig reagieren sie völlig unüberlegt, ohne die Konsequenz ihres Handels zu erahnen. So landet schließlich ein Spielzeug nach dem anderen auf dem Zimmerboden. Was gerade in den Sinn kommt, wird aus dem Regal geholt. Nach Abebben des Interesses werden Gegenstände nicht wieder zurückgebracht. Hier kannst Du Deinem Kind durch vorbildliches Verhalten klarmachen, dass es eine bessere Alternative gibt. Daher gilt die Regel: Erst etwas ausräumen, wenn das vorherige Spielzeug wieder an seinem angestammten Platz liegt. Das Vorhaben funktioniert nicht immer perfekt, aber regelmäßige Kontrollen und eine freundliche, manchmal auch strenge Ermahnung bringt den Stein ins Rollen. Ausnahmen lockern den Spielbetrieb hin und wieder auf. Bedenke: Es soll eine Marschrichtung für die Zukunft vorgegeben werden, aber lege Deinem Kind dabei keine Fesseln an.

2. Strafmaßnahmen für Fehlverhalten nicht kategorisch verteufeln

Kinder zeigen sich hin und wieder äußerst stur und können sich als wahrhaftige Giftzwerge entpuppen. Ein bewusster Regelbruch aus Zorn, Gleichgültigkeit oder Trotz muss natürlich Konsequenzen nach sich ziehen. Streitigkeiten gehören zum normalen Familienalltag dazu. Scheue Dich nicht davor, rechtzeitig, ruhig und kontrolliert Deinem Kind die Folgen von mangelnder Mitarbeit vor Augen zu führen. Schon bald wünscht es sich neues Spielzeug, möchte den Lieblingstrickfilm nicht verpassen oder ein paar Süßigkeiten naschen – diese kleinen Wünsche erfüllen sich aber nur, wenn es zumindest etwas Bereitschaft zur Kooperation zeigt. Solche Prozesse sind häufig ein emotionaler Balanceakt, denn schließlich solltest Du keinen Krieg gegen Deinen eigenen Nachwuchs führen. Eine Versöhnung und ein liebevoller Umgang darf daher auf keinen Fall wegen Prinzipienreiterei oder Angst vor Fehlschlägen ausbleiben.

3. Vorsicht vor unrealistischen Erwartungen

Ordnung ist Bestandteil der Erwachsenenwelt und Kindern zunächst sehr fremd. Daher verdienen sie sich durchaus ein berechtigtes Lob, wenn sie freiwillig Deinen Anweisungen Folge leisten oder sogar vollständig alleine aufräumen. Zuckerbrot und Peitsche muss es also nicht gleich sein – aber eine kleine, in Aussicht stehende Belohnung lässt Kinderherzen in aller Regel höher schlagen und steigert zumindest zeitweilig sehr stark ihre Motivation zur Zusammenarbeit. Spontane, überraschende Geschenke sowie Lob erfüllen sie meist mit außergewöhnlicher Freude. Der Grund dafür liegt in der Tatsache begründet, dass Du eine wichtige Nachricht transportierst: Du liebst Dein Kind. Natürlich müssen alle Maßnahmen mit Augenmaß betrieben werden. Dieser Lernprozess benötigt Zeit und mit Rückschlägen solltest Du Dich bereits im Voraus anfreunden. Schraube auch nicht Deine Erwartungen zu hoch. Ein Dreijähriges Kind kann sein Zimmer einfach nicht so in Schuss halten, wie Erwachsene sich das vorstellen. Ansonsten führt psychologischer Zugzwang schnell zu einer negativen Konditionierung. Aufräumen wird im schlimmsten Falle zu einer emotionalen Belastung und somit scheinbar unüberwindbaren Aufgabe.

4. Gemeinsam seid ihr stark

In einigen Fällen fehlt es dem Kind schlicht an der Vorstellung, was Eltern eigentlich von ihm verlangen. Es ist ein banales Problem, das mit etwas Eigeninitiative rasch aus der Welt geschaffen werden kann. Gemeinsames Aufräumen in kleinen Schritten, ohne jedoch einen Großputz aufzuzwingen, führt besonders junge Rabauken behutsam an einen bewussteren Ordnungssinn heran. Mit etwas spielerischem Frohsinn sind Kleinkinder anfangs leichter zu motivieren. Du kannst zum Beispiel ein Aufräumspiel als eine Art Wettrennen vorschlagen. Wer hat am schnellsten die meisten Klötze in den Kasten geworfen? Regelmäßige Aktionen dieser Art etwa vor dem Schlafengehen lassen früher oder später Routine aufkommen. In kleinen, isolierten Bereichen Ordnung zu schaffen, gehört dann fest zum Tagesablauf dazu. Eine bessere Prävention vor totalem Chaos kann es kaum geben.

5. Lagerraum effizient ausnutzen

Spielzeughaufen angemessen zu sortieren und wegzuräumen, ist gewiss nicht immer ein einfaches Unterfangen. Vor allem braucht es ausreichend Stauraum. Ohne stapelbare Spielzeugkisten, Schubladen, Regale und andere Orte zur Lagerung erweist sich jede noch so gute Absicht als wirkungslos. Thematisch angeordnete Ablagemöglichkeiten sorgen für eine klare Struktur im Kinderzimmer. Mit einigen Tricks kannst Du selbst in kleinen Räumen zusätzlichen Platz gewinnen. Ordnungssysteme für Türen und Wände machen das Beste aus beengten Platzverhältnissen. Ein Hochbett oder eine Schlafstätte mit zusätzlichem Stauraum wie das bekannte Mc Queen Bett mit ausziehbaren Schubladen gewähren zusätzliche Freiräume. Liegengebliebenes Spielzeug kann von Dir in einer kleinen Sammelkiste eingelagert werden. Geht Dein Nachwuchs fahrlässig mit seinen Spielsachen um, bleibt der Zugriff für einige Zeit darauf einfach von Dir verwehrt.

6. Entrümpeln beugt dem Spielzeug-Tsunami vor

Freudige Bekanntschaften mit liebgewonnenem Spielzeug wieder aufzugeben, fällt vielen Kindern schwer. Um so wichtiger ist es, diese psychologische Bindung an Relikte aus früheren Lebensjahren im Kinderzimmer zeitig zu kappen. Dein Nachwuchs braucht jedoch ab einem bestimmten Alter Mitspracherecht. Nur dann hinterlässt dieser Vorgang auch positive Spuren. Zum Opfer fallen typischerweise kaputte oder kaum noch bespielte Produkte, die seit langer Zeit kein gesondertes Interesse Deines Kindes mehr erregen. Das kooperative und gemeinsame Aussortieren von aus der Mode gekommenen Spielsachen steigert zusätzlich die Akzeptanz aufseiten des Nachwuchses.

Du bist dran!

Disziplin sowie ein gesundes Gleichgewicht aus gezielter Motivation und Nachsichtigkeit fördert das Ordnungsverständnis von Kindern. Der Startschuss wird durch kleine, regelmäßige Schritte markiert. Gleichzeitig darfst Du als lebendes Vorbild niemals Deine eigenen Regeln vernachlässigen und musst im Kinderzimmer für eine geeignete Lagerungsmöglichkeit von Spielsachen Sorge tragen. Kinder besitzen ein äußerst aufmerksames Wesen und stellen Regeln recht schnell infrage, wenn Erwachsene bezüglich ihrer eigenen Vorschriften einen schludrigen Umgang offenbaren. Mit dem Herz am richtigen Fleck, einer kleinen Portion Eigeninitiative sowie reichlich Geduld gelingt es Dir garantiert, Deine Kinder auf die richtige Spur zu bringen.