Sebastian Fitzek: Das Kind

Sebastian Fitzek: Das KindDas Kind
von Sebastian Fitzek
Psychothriller
erschien 2009 im Knaur Verlag
kostet als TB 9,99 €

Inhalt

Der erfolgreiche Strafverteidiger Robert Stern stimmt einem irritierenden Treffen mit seiner Exfreundin Carina zu. Sie treffen sich an einem verlassenen, ausgebrannten Gebäude. Bei ihr ein todkranker Junge: Simon. Simon Sachs glaubt, durch eine Rückführung Zeuge der Morde geworden zu sein, die er in seinem früheren Leben begangen hat. Robert ist skeptisch, lehnt die Betreuung des jungen Mandanten ab. Doch eine unheimliche Stimme beginnt ihn zu erpressen. Auf dem Spiel steht nichts Geringeres als das Leben des vermeintlich toten Kindes von Robert und dessen Ex-Frau Sophie. Die beiden mussten ihr nur zwei Tage altes Baby begraben, als dieses am plötzlichen Kindstod starb. Die "Stimme" verspricht Robert, ihn zu seinem Sohn zu führen, der womöglich noch lebt. Bedingung? Er soll mithilfe Simons den Morden auf die Spur kommen. Und tatsächlich. Simon kann den Fundort verschiedener Leichen preisgeben, von denen bis dato niemand etwas wusste. Carina, Robert, dessen Freund Borchert und Simon geraten schnell in das Spiel eines Psychopathen mit Verbindung zu Kreisen, die Kinderhandel und Pädophilie betreiben. 

Meinung

Mittlerweile steht der Name "Sebastian Fitzek" für feinsten deutschen Psychothriller. Das Genre ist nicht unbedingt mein übliches Terrain, doch ich habe mich an dieses Buch, das mir zufällig in der Bücherei in die Hände fiel, heran getraut. Mittlerweile habe ich von vielen gehört, dass dies ein eher unglücklicher Einstieg in die Bücher von Fitzek sei. "Das Kind" gehöre zu den eher schwächeren Werken des Autors. Und zugegeben: es hat die hohen Erwartungen die ich hatte nicht erfüllt. Der Fall bzw. Plot ist auf jeden Fall unglaublich spannend. Auch mir gelang es nicht, das Buch auf den letzten Seiten auch nur im entferntesten aus der Hand zu legen. Wenn sich Herr Fitzek auf etwas versteht, dann auf Spannung. Besonders  toll finde ich auch, dass aus einer anfänglich beinahe fantastischen und keineswegs realen Handlung ein logisch absolut nachvollziehbares Konstrukt entsteht, welches man jedoch bis fast zum Schluss nicht durchblicken kann. Bis zu den letzten Seiten rätselt man wirklich intensiv mit. Ich finde, dass ist schon ein großes Talent. Vielen Autoren gelingt das nicht so gut. Da ahnt man schon viel früher, wie der Schluss beschaffen ist. Bei diesem Fitzek ist das nicht so. Der Schluss bzw. des Rätsels Lösung kommt unglaublich überraschend und für niemanden vorhersehbar. Und trotzdem nicht unglaubwürdig. Hut ab vor dieser Leistung!Nun aber, was ich zu bemängeln habe: Die Personen. Ich kann leider keinen genauen Grund benennen, doch die Protagonisten bleiben für mich eher flächig und ungreifbar. Vielleicht liegt es am Genre, doch es gelang mir nicht wirklich das typische "Leser-Mitgefühl" aufzubauen. Natürlich fiebert man mit und hofft auch für den kleinen, todkranken Jungen alles Gute. Aber eine richtige Beziehung zu den handelnden Personen trat zumindest bei mir nicht ein. Deswegen möchte ich diesem Buch auch nur  vier Sterne geben. Die jedoch hat es sich voll und ganz mit diesem tollen Plot und der haarsträubenden Spannung verdient! 
Sebastian Fitzek: Das Kind

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