Scott Pilgrim ist ein Misch-Masch aus einer Coming-Off-Age und Boy-Meets-Girl Geschichte, die Situationskomik mit Videospiel-inspirierten Kämpfen verbindet und mit zahllosen Querverweisen, witzigen Ideen und überbordender Phantasie versieht. Gerade der Mix aus (relativ) normalen Alltagsgeschichten und der surrealen Videospielwelt samt Extra-Leben und Bonus-Gegenständen, macht die Faszination der Serie aus. Lee O'Malley zeichnet seine Erzählung im auf schwarz-weiß reduzierten, manga-esquen Stil, bei dem es ihm trotz der wenigen Striche, gelingt, die Emotionen seiner Figuren deutlich darzustellen und räumte in den letzten Jahren dafür zurecht Eagle, Harvey und Eisner Awards ab.
Die aktuelle Verfilmung macht im Prinzip alles richtig. Sie ist überdreht, bunt, verspielt und dabei dennoch authentisch und sensibel. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen (Jason Schwartzman, Kieran Culkin, Brie Larson) wundervoll besetzt, allen voran natürlich Michael Cera als Scott! Der Shaun-Of-The-Dead-Regiseur Edgar Wright schafft es einen kleinen, detailverliebten Film daraus zu machen, für den die Broken Social Scene und Beck Hansen Songs beisteuern und Nigel Godrich den Score schreibt. Dennoch schafft man es natürlich nicht eine sich über 1200 Seiten erstreckende Geschichte auf rund 100 Minuten zu kürzen. Der Entwicklung der Figuren wird zu wenig Zeit eingeräumt, alles wirkt zu hektisch und die Kämpfe gegen die sieben Evil-Exes – im Buch teilweise so herrlich nebensächlich – treten zwangsläufig, da den Plot vorantreibend, zu sehr in den Vordergrund. Das macht den Film nicht schlecht, ganz im Gegenteil! Dennoch bleibt er weit hinter den Möglichkeiten des Comics. Der der ist und bleibt ein epic of epic epicness.
Und jetzt muss es noch etwas zu essen geben, richtig? Steven Stills, Kopf der Band Sex Bob-omb, spricht im zweiten Band den Leser an und bereitet Schritt für Schritt – während die anderen sich unterhalten – einen veganen Shepheard's Pie zu, den ich euch hier gern vorstelle. Aber bedenkt bitte: das strikte Einhalten einer veganen Diät kann euch die verschiedensten übernatürlichen Fähigkeiten bescheren. Aber gebt niemals vor, vegan zu essen, wenn ihr doch irgendwo Kuhmilch, Käse oder Eier zugebt. Dann ist die Vegan-Police nämlich ziemlich schnell zur Stelle, und das kann sehr unangenehm werden. Ich überlasse Steven Stills das Wort und übersetze.
Steven Still's Shepherd's Pie
Zutaten:
4 Kartoffeln
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
1 Stange Staudensellerie
1 Zwiebel
75 g Soja-Granulat (nach Anleitung vorbereiten)
150 ml Soja-Milch
1 EL Soja-Margarine
Rotwein
Olivenöl
Salz & Pfeffer
1. Kartoffeln in kleine Stücke schneiden. Wenn die Schale okay ausschaut, dran lassen. 2. Karotten, Zwiebel und Sellerie in so kleine Stückchen wie möglich schneiden. Ggf. eine Küchenmaschine heranziehen oder Freunde einladen und sie die ganze Arbeit machen lassen. 3. Kartoffeln 15-20 Minuten kochen lassen bis sie weich sind. 4. Olivenöl in eine heiße Pfanne geben und das Gemüse darin so lange dünsten, bis es weich ist. Besonders die Karotten, die vermutlich am festesten sind. Man kann das Gemüse jetzt mit Rotwein ablöschen, das ist aber optional. Er macht alles fantastisch. Die andere Option ist es, den Rotwein zu trinken, das funktioniert auch. 5. Das Pseudo-Fleisch hinzufügen. 6. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 8. 75ml Soja-Milch hinzufügen und unterrühren, so das alles ein bischen saucig wird. 9. Kartoffeln mit der restlichen Soja-Milch und etwas Soja-Margarine stampfen. Mmh. 10. Die Pseudo-Fleisch-Gemüse-Masse in eine Auflaufform oder Casserole geben. 11. Kartoffelbrei auf die Masse schichten. Wer möchte kann dazwischen noch eine Schicht geschnittene Tomaten, gekochten Spinat oder Mais geben. Man kann den Shepherd's Pie so servieren, oder ein paar Minuten im Ofen backen, so dass die Kartoffeln etwas knusprig werden.