Science Busters – Wer nichts weiss, muss alles glauben

Von Nicsbloghaus @_nbh

Können Physik und andere Naturwissenschaften witzig sein? Unterhaltsam gar? Ja, das können sie. Die Science Busters beweisen es.

Die Science Busters sind zum einen nicht zu verwechseln mit den Ghost Busters (ganz im Gegenteil!) und zum anderen Werner Gruber, Heinz Oberhummer und Martin Puntigam.

Jeder, der einmal die Straße einer Großstadt nichtsahnend entlang schlenderte, kennt die Typen, die unverhofft einem entgegen springen und rufen: „Sie nutzen nur 10 Prozent Ihres Hirns. Hat Einstein gesagt!“ (Wer sonst? Große Namen kommen immer gut. Und auch mit 10% Hirnmasse kann davon ausgegangen werden, dass der Angebrüllte schon mal von Einstein gehört haben wird.)
Nur leider: das ist alles Quatsch mit Soße: „Das mit den zehn Prozent ist ein Trugschluss und geht zurück auf Marie-Jean-Pierre Flourens, der  [...] Tauben Teile des Gehirns entfernte.“ Über die so minimierten Vögel, die dann zwar noch den Wassertrog und Futternapf fanden, ansonsten aber kaum mehr lebensfähig waren, schreiben die Science Buster dann weiter: „Flourens [hat] mit seinen Versuchen quasi den Cluburlaub vorweggenommen. Und dort ist man mit zehn Prozent mitunter sogar noch overdressed.“

Das Buch lehrt unter anderem, wie man sich schwarze Löcher und Blutwunder bastelt – dazu braucht man weder das CERN noch ein Turiner Grabtuch – und erklären die Sache mit dem Freien Willen noch einmal. Aber nur, wenn man 5 Seiten aus dem Buch gerissen hat. (Ich tat es nicht.) Dazu gibt es noch Rezepte für homöopatisches Komasaufen (man verdünnt einen Schnaps mit der Wassermenge von 100 Billionen Billionen Universen – und nach der Logik der „homöopatischen Lehre [sollte] ein viel stärkerer Rausch eintreten als bei der gleichen Menge an Urtinktur“ (d.i. der Schnaps).

Und all die, die sich derzeit wegen der angeblichen Terrorgefahr mal wieder hoch spielen und mehr Überwachung, weniger Freiheit und Abschaffung der Grundrechte fordern, seien die Seiten ab 214 sehr ans Herz gelegt.

Ich habe das Buch bei nem Freund gesehen, gefragt, mitgenommen und innerhalb von 24 Stunden gelesen! Nachahmung empfohlen!

Nic


Rezension bei Florian Freistätter
Rezension beim hpd
Bericht über den Auftritt der Science Buster in Stuttgart