Schwimmgeschichten: Rentnerin weist mich aus Schwimmbad

Dienstagmorgen. Kein Wecker. Ich habe genau zehn Minuten, um auf dem Rad zum Schwimmbad zu sitzen! Schließlich habe ich es mir vorgenommen, aber irgendwie scheinbar noch nicht verinnerlicht. Meine innere Uhr lässt mich eigentlich nie im Stich. Mein Trainingsplan hatte die ein oder andere Schwimmeinheit schon häufiger angedacht, aber… Nun sollte die Woche des Nachholens beginnen. 

Eiswuerfelimschuh Schwimmen Swim Triathlon (3)

Umnachtet nur noch schnell den Matcha zum Mitnehmen zubereitet, die Banane in der Hand und den Gyokuro bis zur Tür getragen. Zum Glück fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass das Schwimmbad um die Ecke Frühjahrspause hat, also heißt es ein Stückchen weiter fahren. Skandal in meinen Augen; für ihre so nötigen Instandsetzungsarbeiten, haben sie ja auch nicht den ganzen Sommer Zeit, wenn das Freibad offen hat?

Wie auch immer, alle Frühschwimmer des geschlossenen Bades treffen nun auf die Warmbader des anderen. Ich starre ungläubig durch die große Scheibe am Eingang in die Halle. Zwei Minuten nach Badöffnung ist die Sportbahn schon mit zwanzig Schwimmern randvoll. Wie schnell kann man sich bitte umziehen?!?

Ich kämpfe mit meiner Badekappe, anschließend mit meiner Schwimmbrille während die Damen und Herren das Wasser durchpflügen. Meine Beine baumeln im lauwarmen Nass und ich versuche irgendwie eine Lücke zu ergattern.

Hopla, was ist das, es läuft richtig gut. Die ganze Paddelei auf dem Surfbrett letzten Monat hat sich doch ausgezahlt. Ich versuche mich zu Beginn noch an meinen Trainingsplan zu halten, aber nach wenigen Bahnen ist es vorbei. Mich packt die Hektik, links und ja rechts überhole ich immer wieder. Die Herrschaften, die sich Sportschwimmer nennen, bewegen sich wahlweise vor- und rückwärts auf der Bahn hin und her. Sie vergessen dabei aber, dass man außen schwimmen kann und vielleicht auch sollte. Kennen sie aber bestimmt nur so, denn auf den Autobahnen, benutzen sie sicher auch nur die Mittelspur. Leider ist mein Können beim Luftanhalten eher so mittel. Sonst könnte ich wie der andere ambitionierte Schwimmer einfach unter allen hinweg tauchen.

Na jedenfalls bin ich bei all dem Heckmeck so schnell geschwommen, wie schon lange nicht mehr und ehe ich mich versah, lagen 50 Bahnen hinter mir. Genauso zügig vergeht die verbleibende Zeit. Prima Tempowechseltraining, denke ich mir noch, als ich versuche die Treppe am Beckenrand hochzukrabbeln. Mein Mühen wird jäh durch eine plötzliche Ansprache einer älteren Dame unterbrochen. Ob ich hier nicht vielleicht falsch wäre, ob ich nicht vielleicht ein Sportschwimmbad aufsuchen sollte, entgegnet sie mir. Ich fummle irritiert an meiner Brille und Badekappe herum und murmle irgendetwas Unverständliches, während ich mein Gleichgewicht halb hockend halb stehend versuche zu finden. Hat sie mich gerade rausgeworfen? Hat sie in der Halle, am Eingang, an der Kasse, im Barfußbereich denn nicht das Triathlon Werbeposter gesehen?

Sie wiederholt sich und hängt an, dass es ja hier ganz schön sei. Deshalb wäre sie ja auch da. Alles klar, ich störe also! Dabei habe ich versucht mich so dünn wie möglich zu machen, nur nicht aufzufallen, nicht mit dem Wasser zu spritzen. Niemanden, der am Ende der Bahn steht und ein Schwätzchen hält, zu stören. Ich bin kurz vorher einen Bogen geschwommen, habe mich nicht wie wild abgestoßen…

Ich muss etwas irritiert ausgesehen haben, als sie wie zur Wiedergutmachung meint, dass ich ja mal die anderen Tage vorbeikommen kann – um mir ein Bild zu machen. Vielleicht ist es ja dann und wann etwas leerer. Das könne sie aber nicht versprechen.

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