Freundlich aber bestimmt heißt es am Eingang, das 50m Sportbecken sei gesperrt. Grund wäre ein Blitzeinschlag während des Unwetters von Samstag auf Sonntag - direkt mitten rein ins Schwimmbecken! Vermutlich noch Reststrom im Wasser!? Aber man könne das Spaßbecken nutzen, das sei schließlich auch 50m lang und immerhin 1,40m tief – man verschweigt aber ‘an der tiefsten Stelle’ und ‘der Rest ist kneipkurgeeignet’.
Für gerade einmal 2€ Eintritt, um im Morgengrauen zumindest ein wenig zu planschen und das Bad bis neun Uhr zu verlassen, wird die Wassertiefe wohl irgendwie reichen. Ich lag damit nicht so falsch, wenn man von den ganzen zickzack Spaziergängern im hinteren Teil absieht. Rollwende unmöglich!
Der Sturm hat aber nicht nur für einen Schaden im 50m Becken gesorgt, sondern auch den Nichtschwimmerbereich, in dem sich nun auch allerhand Kampfschwimmer tummelten, ordentlich zugesetzt. Hoffentlich gibt es bald wieder einen Reinigungstag, um all das Zeug aus dem Wasser zu fischen!
Zwischen Blätter und Stöckchen, Grashalmen und komischer anderer Sachen kommt ein wenig Freiwasser-Gefühl auf während ich eine Bahn nach der anderen abschwimme. Das Umhergelaufe, Beingeschlage am Beckenrand und Gehüpfe der anderen Gäste sorgt für mittleren Seegang, den mein morgenempfindlicher Magen nicht zu verkraften vermag. Ja, ähnlich wie auf dem Surfbrett oder beim Schnorcheln kann ich auch in einem Planschbecken Seekrank werden, sogar so sehr, dass die letzte Bahn abgebrochen werden musste. Schneeweiß hievte ich mich aus dem Kinderbecken und schlappte an dem vollkommen überbesetzten Bademeister-Häuschen vorbei. Dort hörte ich auch beiläufig, dass der Chlorgehalt seit dem Blitzeinschlag durcheinander gewirbelt wäre, aber man mit Hochdruck daran arbeite.