Schmerzen, speziell chronische Schmerzen zu therapieren ist nicht einfach. Aber manchmal machen es sich die Patienten auch selbst schwerer als nötig.
Die Patientin kommt in die Apotheke und fragt mich: „Was kann ich noch nehmen gegen meine Schmerzen? Mein Arzt hat mir Tilur und Dafalgan aufgeschrieben.“
Ich möchte ihr in dem Fall eigentlich nicht *noch* ein weiteres Mittel zum einnehmen geben (mehr Mittel bedeutet auch immer mehr Nebenwirkungen und Wechselwirkungen) darum frage ich erst mal: „Wie nehmen sie die?“
Patientin: „Tilur morgens und abends 1 Tablette. Dafalgan nehme ich nicht.“
Pharmama: „Wieso nicht?“
Patientin: „Da habe ich Magenschmerzen davon bekommen.“
Pharmama: „Vom Dafalgan? Das ist so ziemlich das am besten magenverträgliche Schmerzmittel.
Probieren sie doch ein, zwei Tage das Dafalgan so zu nehmen, wie der Arzt es verordnet hat: 3 x täglich 1 Tablette.“
Patientin: „Aber: ich möchte nicht noch mehr Schmerzmittel einnehmen!“
Was soll ich ihr dann empfehlen? Sie hat mich am Anfang doch genau danach gefragt: nach etwas zum *nehmen* gegen ihre Schmerzen … einem Schmerzmittel ….
Pharmama: „Sie können es auch mit Schmerzpflastern oder -Salben versuchen …“
Patientin: „Nein, da ist auch Chemie drin. Gibt es da nicht etwas natürliches?“
Pharmama: „Wie wäre es mit Teufelskrallenwurzel-tabletten? Die wirken entzündungshemmend und…“
Patientin: „Nein, das sind auch Tabletten, das will ich nicht. Was gibt es sonst noch?“
Pharmama: (zweifelnd) „So was wie Tee? – … aber selbst im Weidenrindentee hat es prinzipiell dasselbe drin wie in den Schmerzmitteln … nur in einer geringeren Menge. Dass das ausreicht, glaube ich eher nicht.“ (Und in den Mengen, die sie dann trinken möchte, würde sie sicher Magenprobleme bekommen).
Patientin: „Und sonst?“
Pharmama: “ …. Sie könnten es ja mit Homöopathie versuchen.“
…
Jau, *das* ist dann genau der Moment, wo auch ich die Homöopathie *empfehle*.