Innenansicht des WEMAG Batteriespeicher, Grafik: Younicos AG
Bei Speicher-Technologien zur Speicherung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien blicken wir meistens auf Produkte für den End-Anwender in kleinen Baugrößen, maximal im zweistelligen kW-Bereich. Größere Speicher im kommerziellen Einsatz sind noch Exoten, meistens handelt es sich noch um Pilotanlagen.
Große Batterien zur Speicherung von Strom im Megawatt-Bereich werden bisher eher in den USA oder Asien eingesetzt, um z.B. das Ausfallrisiko des Stromnetzes zu minimieren. In Europa, wo das Stromnetz stabiler und besser ausgebaut ist, gibt es diese Speicher noch nicht. Der Ausbau erneuerbarer Energien eröffnet jedoch für diese Speicher neue Einsatzfelder und Geschäftsmodelle.
Bau des Batterieparks im Zeitplan
Im September diesen Jahres war nun in Schwerin der erste Spatenstich zum ersten europäischen Batteriepark, der kommerziell betrieben wird, zum Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen. Der Bau liegt jetzt voll im Zeitplan und diese Woche konnten der Auftraggeber WEMAG mit dem Batteriespezialisten Younicos und dem Bauunternehmen Richtfest feiern.
Am 17. September 2014 soll der Lithium-Ionen-Speicher mit einer Kapazität von 5 Megawattstunden in Betrieb gehen. Seine Aufgabe: Mit einer Leistung von 5 Megawatt helfen, die Netzfrequenz zu stabilisieren und so Wind- und Sonnenstrom sicher in das bestehende Netz zu integrieren. Das Projekt wird durch das Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 1,3 Mio. Euro unterstützt.
Projektpartner über den Bau des Batterieparks
„Fundament, Außenwände und Dach des 400m² großen Gebäudes sind errichtet, auch dank des milden Wetters liegen wir voll im Zeitplan“, freute sich WEMAG-Projektleiter Tobias Struck. Orkan Xaver richtete keine Schäden auf der Baustelle an. „Die Fertigstellung der Halle erwarten wir planmäßig im März 2013. Danach werden die ersten technischen Komponenten ausgerüstet“, erläuterte Struck die weitere Bauphase.
„Mit dem Batteriepark zeigen wir, dass wir für eine sichere und stabile Stromversorgung keine konventionellen Kraftwerke mehr brauchen. Innovative Technologien wie Großbatterien stellen Systemdienstleistungen nämlich sehr viel effizienter bereit“, so Clemens Triebel, Gründer und CTO von Younicos.
- Erster kommerzieller Batteriepark zur Sicherung der Netzstabilität wird Mitte 2014 in Betrieb gehen
- Batterieparks sind der Schlüssel zur Netzintegration von Wind- und Sonnenstrom