Schweiz Kurztrip – mit dem Bulli in den Tessin
Ein paar Tage frei, ein paar Tage Freiheit. Schlimm genug, dass dies eine Ausnahme und nicht die Regel ist, so zwingen sich unsere Gedanken dahin, diese Zeit ausnutzen und etwas Schönes unternehmen zu müssen. Aus dem dauerhaften Wunsch nach schönen Erlebnissen wird dann oft ein Zwang daraus. Ein Ziel muss her, ein Land, ein Berg, ein Strand. Hatte vor ein paar Tagen dieses Gefühl, wollte nach Spanien, für einen Kurztrip zu weit. Wollte auf einen Strand, doch die Strände in der Nähe sagten mir nicht wirklich zu und alle anderen Möglichkeiten und Länder waren auf meiner Wetter App tief beschwärzt mit bedrohlich vielen Regenwolken. Was also tun?
Spontanität als Reisebüro
Bin aufgewacht, morgens um 8, war fit und munter aber völlig ziel- und planlos bezüglich meinem Ziel für ein paar Tage Entspannung. Ok, dachte ich mir, dann wirds eben spontan. Ich packte meinen Rucksack, jede Menge Krimskrams für allmöglichen Eventualitäten, das Nötigste eben
Meine Spontanität hatte dann wieder etwas andere Pläne und so entschied ich mich eben vorerst etwas anders, schnallte mir meine Bergschuhe um die Füße, packte Schlafsack und Wurfzelt um mich und wanderte einfach los. Es wurden dann so an die 8 Stunden Wanderung. Zwischendurch und nach so mancher nicht enden wollenden Steigung verfluchte ich etwas meine Spontanität. Irgendwann hatte ich genug, war an einer Meereshöhe angelangt, die ich eigentlich nur aus Landkarten kenne und so entschied ich mich, die totale Romantik zu erleben und schlug mein Zelt irgendwo im Nirgendwo auf.
Im Wurfzelt die Nacht in den Bergen geniessen
Den klaren Sternenhimmel zu sehen, ohne Ablenkung, ohne unnatürliche Geräusche, ist etwas vom Geilsten überhaupt. Es scheint, man hat uneingeschränkt viel Zeit für sich, ein Sichglücklichmachen der anderen Art. Niemand ist um mich, es scheint, dass die Welt sich nur um mich zu drehen. Eine Stille, die ich manchmal vergeblich gesucht hatte. Im Anblick dieses wunderbaren Moments schlief ich wunderbar und wurde mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Schon war der Gedanke da, ein Foto dieses Augenblicks zu schiessen, für mich oder meinen Blog. Doch erstens hatte ich mich entschieden, weder Smartphone noch Kamera mitzunehemen und zweitens war ich gerade sehr froh darüber. So konnte ich mich diesen magischen Moment einfach nur geniessen. Einfach nur geniessen.
Wieder einmal wurde mir gezeigt, dass keineswegs das Ziel es ist, das wir anstreben sollten, sondern der Weg dorthin, denn er macht zufrieden und glücklich.
Andersmond