Schweinebraten im Römertopf
Mal die Hand auf's Herz: Wer hat alles einen Römertopf im Schrank und benutzt ihn so gut wie nie?
Mir ging es in jedem Fall so, bis vor Kurzem. Ich bekam vor einigen Jahren einen solch tönernen Gesellen geschenkt, benutzte ihn zwei bis drei Mal und dann verschwand er im hintersten Winkel des Küchenschrankes. Hier und da drängte sich der Gedanke auf: "Man könnte mal wieder was im Römertopf machen!", allerdings mehr aus schlechtem Gewissen, denn aus wirklicher Überzeugung.
In letzter Zeit jedoch rückte das Brot Backen immer mehr in den Vordergrund und in diesem Zusammenhang gewann der Römertopf ganz plötzlich wieder an Bedeutung. Plötzlich wurde mir bewusst, welch einen Schatz ich all die Jahre in der Versenkung hatte und wie sträflich er vernachlässigt wurde. Schade eigentlich. Und so gab es vergangenes Wochenende einen Schweinsbraten, gebacken im Tonpot, ganz einfach und ohne viel TamTam.
Der Bursche bietet nämlich drei gewaltige Vorteile:
- Die Zubereitung erfordert nur einen minimalen Aufwand.
- Das Fleisch wird immer zart und saftig, wegen des Klimas, das sich in einem Römertopf während des Garvorganges entwickelt. Ganz besonders geeignet ist er auch im Zusammenhang mit der Niedrigtemperatur Methode, auf die ich allerdings diesmal verzichtete.
- Natürliche Aromen bleiben erhalten, bedeutet: Es schmeckt immer!
Zutaten für 4 Personen
- 1 bis 1 1/2 Kg Schweinsbraten, wenn möglich mit leichter Fettmarmorierung.
- 4 Mittelgroße Zwiebeln
- 4 Paprikaschoten, alle Farben
- 4 Tomaten
- Dry Rub, siehe rechte Spalte oder meine kleine Serie zur Herstellung von Trockenmarinaden.
- Senf
- Olivenöl
- etwas Stärke (Maizena, Kartoffelmehl, etc.)
- Salz, Pfeffer, Paprika
Unterlage für den Braten
Vorbereitung
Römertopf wässern.
Zwiebeln schälen und vierteln, in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten, bis sie Farbe genommen haben.
Paprika waschen, entkernen und in grobe Stücke schneiden.
Tomaten waschen und vierteln.
Ein bis zwei Teelöffel Stärke in etwas kaltem Wasser lösen.
Zubereitung
Braten mit Senf einreiben und rundherum mit der Trockenmarinade würzen.
Gemüse in den Römertopf legen, mit Olivenöl besprenkeln, mit Salz und Pfeffer, Paprika würzen und gut durchmischen.
Fleisch obenauf legen. Es wird keine zusätzliche Flüssigkeit benötigt, aus Fleisch und Gemüse tritt genügend aus um später eine Soße zu erhalten. Wird zusätzlich Flüssigkeit hinzugefügt, würde der Braten kochen, was nicht gewollt wäre. Wir möchten ihn geschmort.
Deckel druff und ab in den kalten Ofen damit, bei 175°C Ober-/Unterhitze ca. zwei bis drei Stunden (73°C Kerntemperatur).
fertig für den Ofen
Herausnehmen, den Braten in Alufolie wickeln und beiseite stellen. Den Rest durch ein Sieb gießen, auffangen und den Saft in einem Töpfchen mit etwas gelöster Stärke binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Gemüse servieren. Wem die Soße nicht reicht, der kann natürlich noch über eine Mehlschwitze und mit etwas Kalbs- oder Rinderfond zusätzlich Soße anrühren, die dann mit dem Saft aus dem Römertopf erweitert wird.
Fazit
Es sind wirklich nur wenige Handgriffe und man bekommt dafür einen herrlich saftigen Braten auf den Tisch. Versucht's. Holt den römischen Topf aus der Versenkung und schmeißt einen Braten hineinen, es lohnt sich.