schweine, äpfel, rosen

Von Lesterschweine

liebe lästerschwester (achtung: spoiler!),

mich hat die ganze woche schon ein virus im griff, ich konnte die vergangenen tage weder sprechen noch singen oder heiße, scharfe, bröselige sachen schlucken, aber göttinseidank hab ich eine gemütliche couch. oder wie L. sagen würde:

„Krankheit ist die Art deines Körpers dir zu sagen dass du 3-5 Staffeln einer Serie schauen solltest.“ (L.)

deren hochtraditionellen alljährlichen halloween-umtrunk hab ich nämlich verpasst, bin aber guter dinge, wenigstens bei der 4er-sause mit dem jung- bzw. nichtenkind am samstag dabei zu sein. für eine der anderen neffinnen hab ich übrigens nach der legendary pizzadecke vom wichteln voriges jahr noch ein zweites handarbeits… äh… crafts-projekt am laufen, und nachdem sich der dazugehörige gutsch(w)ein bald jährt, hab ich den krankenstand genutzt, um an dieser sau weiterzuwerken.

nach dem krankenstandsstickprojekt 2017 (flowers against fuckers!) diesmal ein anderes, fast jugendfreundliches F-wort. aber nur fast.

die dazu passende serie ist übrigens planet earth, da kann man der sonoren stimme des david attenborough lauschen und muss überhaupt gar nicht so viel hinschauen um dem plot zu folgen (fressen und gefressen werden) bzw. kann sich bei grauslichen szenen nach dem motto leopard-zerfleischt-gazelle in die jeweilige stickreihe vertiefen.

apropos fressen: dank neuer foodcoop (mit meidlinger L), die ich gerade teste, habe ich wieder regelmäßig fahrradtaschen voller gemüses, öbster, säfte (und erde). an die schiere größe dieser einkaufsgemeinschaft muss ich mich noch gewöhnen: jede menge bestellgruppen, menschen, bezugsquellen und richtig viel kommunikation. so gibt es zB drei verschiedene gemüse-lieferant*innen, die dann auch in unterschiedlichen rhythmen liefern und an potentiell drei lagerdiensten pro woche abgeholt werden sollen. nach fünf jahren strikt dienstags getakteter schraubenfabrik-routine ist das für mich eine logistische herausforderung, aber ich schau’s mir jetzt einfach mal an. grundsätzlich sind die lieben löwenzähne nämlich top organisiert, man bekommt beim einstieg diverse übersichts-dokumente, eine einschulung und einen buddy, wird mal keinen arbeitsgruppen zugeordnet sondern soll man das bestell-procedere kennenlernen und die abrechnung erfolgt manuell auf kontoblättern – dafür gibt’s eben keinen rückbuchungs-aufwand. und das gemüse, wie hier von feichtingers, ist echt gut:

der lauch kommt übrigens heute in eine zitronen-sauce, die wundervoll weiß-rosa-geringelten „tonda di chioggia“ rüben sind gestern mit honig & pfeffer in den ofen gewandert, mit dem sellerie gibt’s einen jamie oliver salat mit mango-chutney, zur peterwurz überleg ich mir noch was UND für die regionalen mini-süßkartoffeln und herrlich säuerlichen äpfel der sorte rubinette hier zwei sehr einfache und kürzlich erprobte rezept-neuheiten:

apfel-rosen-kuchen á la veganista

4-5 äpfel
300g mehl (ich nehm 50/50 vollkorn und weißes)
2 TL natron
100-120g zucker
1 pkg vanillezucker
1 TL zimt oder eine gute prise pumpkin spice (harrharr)
1 bio-zitrone
170g pflanzenjoghurt (ich hatte kokos)
130-150ml pflanzenmilch (ich hatte soja)
1 EL öl
eine handvoll rosinen

  • backofen auf 170° vorheizen, springform fetten.
  • zitrone heiß waschen, schale abreiben. saft pressen und die hälfte davon mit joghurt, milch und öl verrühren. restlichen zitronensaft mit etwas wasser in eine schüssel geben.
  • mehl, natron, zucker, vanillezucker & gewürze mischen. 
  • äpfel waschen und mit dem sparschäler die schale rundherum in streifen lösen. diese „rosen“ ins zitronenwasser legen. restliches apfel-fruchtfleisch würfeln
  • für den teig die feuchten und trockenen zutaten mit einem löffel verrühren. apfelstücke und rosinen dazu.
  • teig in die gefettete form füllen, apfelschalenstreifen aufrollen und als „röschen“ auf dem teig verteilen, ein bisschen reindrücken.
  • auf 180° ca. 1h backen, bis bei der stäbchenprobe kein teig mehr kleben bleibt.

apfelrosenkuchen mit super herbst-flavor dank pumpkin spice mischung von babette’s im 4. bezirk! so riecht nämlich kanada.

süßkartoffel-wedges aus dem ofen

500g süßkartoffeln
1 EL zucker oder agavendicksaft
1 EL paprika
1 TL oregano
1 TL curry
1 TL kreuzkümmel
optional chili
4 EL öl
salz, pfeffer

  • süßkartoffeln gründlich waschen, abtrocknen, mit schale längs vierteln.
  • marinade aus öl mit allen gewürzen mischen, süßkartoffeln damit einpinseln. ca. eine halbe stunde im kühlschrank rasten lassen (sie werden dann ganz trocken.)
  • im backrohr auf 220° ca. 20 min. eher mittig/unten garen.

hinweis: achtung, die sind recht schnell durch (v.a. bei kleinen österreichischen kartöffelchen), also zwischendurch immer wieder mit der gabel testen ob sie schon weich sind. ich hab auch grade erst gesehen dass bei umluft nur 190° ausreichen gewesen wären, ich hab da wohl überhaupt zu viel hitze verwendet. meine waren sehr weich, aber ur lecker! zB mit einem dip aus pflanzenjoghurt, zitronensaft, tahine, salz, pfeffer und viel frischer petersilie.

und zu guter letzt gab’s noch richtig chewy brownies letztens, die sind total praktisch weil man die schoko nicht extra im wasserbad schmelzen muss… weniger abwasch ;-) insgesamt sehr heftig, wie ein brownie ja sein soll – hab daher die hälfte eingefroren und später mal im büro aufgetaut verspeist, geht übrigens auch voll. mir ist nur mitten im backen die waage eingegangen, ich hab also die zutaten dann eher geschätzt #hüstel

schnelle brownies

210g mehl
120g kochschoko
5-7 EL kakaopulver
125ml kochendes wasser
1 sehr reife banane, mit der gabel zergatscht
80g gehackte nüsse (im original walnuss, bei mir haselnuss)
80g margarine
150-200g zucker
1 pkg. vanillezucker
1/2 TL natron
1 schuss essig oder zitronensaft
1 schuss rum
eine prise salz

  • eine rechteckige form fetten oder mit packpapier auslegen. ofen auf 180° vorheizen.
  • kochschoko klein hacken, mit dem kakao in eine schüssel und mit dem kochenden wasser übergießen. kurz stehen lassen. verrühren und zucker, vanillezucker, bananengatsch & margarine dazu.
  • mehl, natron & salz dazu und alles glatt rühren, dann die gehackten nüsse unterheben. alles in die form und ca. 20 min. backen.

tipp der autorin: „Gut auskühlen lassen, sonst zerbröseln sie euch!“

also dann,
einen allerheiligen feiertag dir noch,
und bis samstag!

deine
lästerschwester