SCHWEIN ... LIEBT RHABARBER ... LIEBT CURRY

Von Kuechenschabe

Ich bin Rhabarber-Fan. In die kurze Zeit im Jahr, in der es ihn gibt, stopfe ich so viele Kuchen wie möglich rein. Das kann, wenn's schnell gehen soll, auch ein ganz einfacher Kuchen mit Gleichschwer-Rührteig sein, mit so viel Rhabarber wie möglich belegt, und drauf einfach Zimtzucker.
Das Rhabarber-Spektrum lässt sich aber noch viel mehr erweitern, wenn man ihn nicht nur für Süßes, sondern auch für Saures einsetzt. Daher gab es bei uns vor kurzem einen Schweinsbraten mit Rhabarbersauce (das war's noch kühler draußen) und ein Rhabarber-Linsen-Curry.
Schweinsbraten mit Rhabarbersauce, Frühkraut mit Salbei und Butter
1,5 kg Schweinsschulter mit Schwarte
2 ganze Knoblauchknollen, quer halbiert
Salz und Pfeffer
einige Zweige Thymian
400 ml Weißwein
500 g Rhababer, geschält, in grobe Stücke geschnitten
3 EL Zucker (oder mehr)
1 Bio-Orange, Saft und Schale
1 Häuptel Frühkraut
2 EL frische Salbeiblätter, in feine Streifen geschnitten
4 EL Butter
Salz und Pfeffer

Den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Schwarte sorgfältig abtrocknen. Dann großzügig mit Salz einreiben. Die vier Knoblauchhälften, den Thymian und das Fleisch mit der Schwarte nach oben in eine ofenfeste Form legen und etwa eine halbe Stunde (bis die Schwarte knuspert) braten. Dann die Ofentemperatur auf 180 Grad zurückschalten und weitere zwei Stunden braten. Eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit den Weißwein zugießen.
Den Bräter aus dem Backrohr heben, locker mit Alufolie bedecken und 15 Minuten rasten lassen.
In der Zwischenzeit den Rhabarber mit Orangensaft und -zesten sowie dem Zucker in einem Topf bei schwacher Hitze garen, bis er zerfällt - etwa zehn Minuten lang. Wenn man eine glatte Sauce möchte, kann man dann den Rhabarber mit dem Stabmixer pürieren, man kann aber durchaus auch einige Stückchen in der Sauce lassen. Noch besser schmeckt die Sauce, wenn man etwas vom (entfetteten) Bratensafterl druntermischt.
Frühkraut in feine Streifen schneiden. Butter in einer Pfanne erhitzen. Salbei etwa zwei Minuten darin braten. Frühkraut dazugeben, salzen und pfeffern. Deckel auflegen und bei großer Hitze etwa drei Minuten braten. Viel länger nicht, weil sonst das Kraut anbrennt. Also sich nicht ablenken lassen und beim Herd stehen bleiben! Nochmals abschmecken, das Fleisch in Scheiben schneiden und mit Sauce und Erdäpfeln (oder auch Erdäpfelpüree) servieren.

Und am nächsten Tag veredelte der Rhababer ein Curry:
Rhabarber-Linsen-Curry
2 EL Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
2 Stengel Stangensellerie, gehackt
2 Karotten, geschält und gehackt
3 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
Salz und Pfeffer
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Koriander
1/2 TL Bockshornkleesamen
1/2 TL Chiliflocken
1 Bund Koriander (möglichst mit Wurzeln)
350 g Rhabarber, geschält und in Stücke geschnitten
150 g Linsen (K: Castelluccio)
600 ml Hühnersuppe
2 EL Palmzucker
griechisches Joghurt
eventuell 1 Lammfilet (für die Fleischtigerin)

Kreuzkümmel, Koriander und Bockshornkleesamen in einem kleinen Pfännchen rösten bis sie duften, dann etwas abkühlen lassen und mörsern oder mahlen. Stengel und (falls vorhanden) Wurzeln vom Koriander hacken, die Blättchen zur Seite geben. Das Öl in einem schweren Topf erhitzen. Zwiebeln, Sellerie, Karotten und Knoblauch darin etwa zehn Minuten braten, salzen und pfeffern.  Kreuzkümmel, Koriander, Bockshornkleesamen, Chiliflocken und gehackte Korianderstengel und -wurzeln zufügen.  Etwa drei Minuten mitbraten. Rhabarber und Linsen dazugeben, ebenso die Hühnersuppe. Aufkochen, Deckel drauflegen und sanft köcheln bis die Linsen durch sind (etwa eine halbe Stunde). Jetzt den Zucker zufügen und abschmecken.
Die Korianderblätte grob hacken und mit dem Joghurt und etwas Salz mischen.
Für Fleischtiger das Lammfilet in dünne Scheiben schneiden, salzen und pfeffern, in einer Pfanne auf beiden Seiten kurz anbraten. Unter das Curry mischen. Mit Basmatireis servieren.

Schlimmer Fehler ;-): Der Koriander sollte eigentlich ins Joghurt,  und nicht ins Curry!