Schweig, Weib!

Religion und Mysogynie – immer noch ein star­kes Bündnis

Der Fortschritt ist eine Schnecke, und eine sehr lang­same dazu. Beleg gefäl­lig? Freikirchliche Glaubenslehren stüt­zen sich wie eh und je auf die wort­ge­treue Auslegung der Bibel zur ideo­lo­gi­schen Unterfütterung ihres Frauenhasses.

Und ein­fach zu sagen: “Vergib ihnen, Frau, denn sie wis­sen nicht, was sie tun!” ist in die­sem Fall genauso ver­fehlt wie in vie­len ande­ren – sie wis­sen ganz genau was sie tun, und fin­den das auch noch beson­ders gott­ge­fäl­lig. Die Rede ist von einem Text auf dem Internetportal bibelkommentare.de, der die Frage beant­wor­tet: “Darf eine Frau in den Gemeindestunden beten, lesen, leh­ren oder weis­sa­gen?” Schon der selt­same Sprachgebrauch weist dar­auf hin, dass wir es hier mit einer beson­de­ren Form des christ­li­chen Bekenntnisses zu tun haben, und wer ein biss­chen nach­forscht, fin­det über das Impressum des Portals schnell zu “Verbreitung des christ­li­chen Glaubens e.V.” Dieser Verein ist der soge­nann­ten Brüderbewegung zuzu­rech­nen, einem Sammelsurium von reli­giö­sen Gemeinden, das es in Deutschland seit 150 Jahren gibt, und des­sen wech­sel­volle Geschichte, inklu­sive Spaltungen und Wiedervereinigungen, lei­der nie­mals in Richtung Rationalität geführt hat, son­dern zu allen Zeiten und in allen Schattierungen einem evan­ge­li­ka­len Fundamentalismus ver­pflich­tet blieb.

http://www.heise.de/tp/artikel/35/35833/1.html


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