Schwefelblüte für Hund?

Schwefelblüte ist ein naturheilkundliches Mittel. Aber was genau bewirkt es? Und wie können Sie Ihrem Hund damit helfen?

Die Informationslage ist derzeit unzureichend. Deshalb sollten Sie das Thema Schwefelblüte für Hunde kritisch betrachten. Bei anderen Tierarten wie Tauben und Pferden gibt es sehr positive Berichte über die Gabe von Schwefel. Das Risiko bei Ihrem Hund wiegt dies jedoch nicht unbedingt auf.

Schließlich gibt es zahlreiche andere naturheilkundliche Therapieformen, die sich als Alternative zum Schwefel bewährt haben. Deshalb sollten Sie die Anwendung von Schwefelblüte unbedingt mit Ihrer Tierärztin oder einer Tierheilpraktikerin absprechen.

Was ist Schwefelblüte?

Bei Schwefelblüte handelt es sich um reinen Schwefel. Dieses Mineral kommt als feines, gelbes Pulver vor. Es wird gewonnen, indem man verunreinigten Schwefel destilliert. Der entstehenden Dampf wird abgekühlt. Und das so gewonnene Pulver ist die Schwefelblüte.

Bei der so gewonnenen Form von Schwefel handelt es sich um gediegenen Schwefel. Das bedeutet, das Mineral ist völlig rein. Es ist nicht an andere Stoffe gebunden.

Im Gegensatz dazu gibt es anorganische Schwefelverbindungen wie Sulfide, Disulfide und Sulfate. Ein bekannte Form von gebundenem Schwefel stellt Methylsulfonylmethan (MSM) dar.

Ist Schwefel giftig für Hunde?

Schwefel ist seit Jahrtausenden als Desinfektionsmittel bekannt. Die alten Ägypter nutzten die Wirkung von Schwefel als Arzneimittel bereits vor 7.000 Jahren.

Schwefelverbindungen spielen eine bedeutende Rolle in der Biologie. Trotzdem denke ich bei Schwefel eher an Gift. Vermutlich, weil Schwefeloxide in den Achtzigern als Auslöser des sauren Regens in Verruf geraten sind. Und weil Schwarzpulvers zu 10 % aus Schwefel besteht.

Schwefel ist für Hunde nicht wirklich giftig. Aber einige Schwefelverbindungen können dennoch gefährlich sein. So enthalten etwa Zwiebelgewächse Sulfide. Das sind Verbindungen zwischen Schwefel und Metallen. Unter anderem sind sie für den charakteristischen Duft der Gemüsesorten verantwortlich.

Manche Sulfide sorgen bei Hunden jedoch für vergiftungsähnliche Symptome. Es kann zu Erbrechen, Durchfall oder erhöhter Atem- und Pulsfrequenz kommen. Daneben führen Sulfide zur hämolytischen Anämie bei Hunden. Diese Blutarmut führt unbehandelt zum Tod.

Mehr über diesen Zusammenhang beschreiben wir im Artikel über „Knoblauch für Hunde".

Was macht Schwefel im Hundekörper?

Doch welche Aufgabe hat Schwefel nun bei Ihrem Hund? Schwefelverbindungen sind sehr wichtig für Ihren Vierbeiner. Rund 0,2 Prozent des Körpergewichts eines Hunds bestehen aus diesem chemischen Element.

Damit ist Schwefel eines der häufigsten Minerale im Hundekörper. Es kommt noch vor Magnesium, Eisen oder Natrium. Das bedeutet jedoch nicht, dass Hunde blankes Schwefelpulver wie Schwefelblüte essen sollen.

Wie genau Schwefel im Hundekörper wirkt, ist bis heute nicht genau bekannt. Und daher ist er entsprechend umstritten. Schwefel findet sich vorwiegend in Aminosäuren, im Bindegewebe und in Enzymen.

Das Mineral ist für einen geregelten Stoffwechsel sehr wichtig. Schwefel macht es möglich, dass sich Proteine über Schwefelbrücken verbinden. Diese Brücken sind für spezielle Körpermerkmale Ihres Hunds verantwortlich. So könnten sie daran beteiligt sein, wie das Fell Ihres Vierbeiners aussieht.

Auch das Bindegewebe enthält relativ hohe Mengen an Schwefel. Man nimmt an, dass er hier für die Elastizität des Knorpels im Gelenk verantwortlich ist. Oder aber für die Festigkeit der Sehnen.

Schwefel soll zudem maßgeblich an der Funktion des Immunsystems Ihres Hunds beteiligt sein. Mediziner nehmen an, dass Schwefel bei der Entgiftung über die Leber hilfreich ist.

Anwendungsgebiete: Wofür wird Schwefelblüte verwendet?

Schwefelblüte können Sie innerlich und äußerlich anwenden.

  • Innerlich soll der Schwefel die Stoffwechselprozesse unterstützen und das Immunsystem Ihres Hunds stärken.
  • Wenden Sie Schwefel äußerlich an, kann Schwefelpaste gegen Parasitenbefall sowie bei Hauterkrankungen und Fellproblemen helfen.

Bei der innerlichen Anwendung geben Sie das Pulver in das Futter Ihres Tiers.

Dosierung von Schwefelblüte

Innerliche Anwendung
  • Kleine Hunde - eine Messerspitze Pulver
  • Große Hunde - bis zu ¼ Teelöffel

Die Einnahme sollte rund zwei bis drei Wochen lang erfolgen. Danach sollten Sie eine mindestens 14-tägige Pause einlegen. Machen Sie das bitte nicht auf eigene Faust. Sondern fragen Sie unbedingt Ihre Tierärztin.

Äußerliche Anwendung

Bei der äußerlichen Anwendung mischen Sie zwei Teile Olivenöl mit einem Teil Schwefelblüte. Mit einem Holzspatel tragen Sie diese Mischung zwei bis drei Tage lang auf die betroffenen Stellen auf.

Je nach Bedarf können Sie die Mischung zwei bis drei Mal täglich auftragen. So lange, bis der gewünschte Effekt eintritt. Danach wenden Sie die Mischung weitere zwei bis drei Tage an.

Erfahrungen mit Schwefelblüte für Pferde

Schwefelblüte wird seit vielen Jahren sehr erfolgreich bei Pferden angewendet. Hier gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte, die durchweg positiv sind. Über Erfahrungen bei Hunden sind jedoch kaum Informationen zu finden. Erfahrungsberichte sucht man vergeblich.

Dazu kommt, dass Forscherinnen die Wirkung des Schwefels auf den Hundekörper bisher nicht ausreichend untersucht haben.

Ein genereller Mangel an Schwefel im Hundekörper ist nicht bekannt. Das macht die Ausgangslage die Anwendung der Schwefelblüte bei Ihrem Hund daher eher zweifelhaft. Wenn Sie ein normales Einzelfuttermittel verwenden, müssen Sie keine Schwefelblüte zufüttern.

Bedenkliches Fazit: Fragen Sie besser Ihre Tierärztin

Ist Ihr Hund krank, soll es ihm schnell besser gehen. Bestimmt versuchen Sie alles, um Ihrem Haustier zu helfen. Neben der klassischen Schulmedizin gibt es zahlreiche Mittel aus der Natur. Bei kleineren Wehwehchen können alternative Heilmittel eine große Hilfe sein.

Es gibt zahlreiche Kräuter und Naturheilmittel, die den Stoffwechsel Ihres Lieblings unterstützen. Bei vielen Heilmitteln ist die Wirkung belegt oder zumindest untersucht. Ebenso gibt es erprobte Mittel, deren Nebenwirkungen keinen dauerhaften Schaden anrichten.

Wie sinnvoll ist es dann, Ihrem Hund ein Mittel zu verabreichen, von dem Sie nicht wissen, ob es gesund ist? Bei Schwefelblüte sollten wir vom Gegenteil ausgehen. Und zwar solange, bis die Wirkweise wissenschaftlich belegt ist. Und Schwefel kann sogar schädlich für Ihren Hund sein.

Dennoch gibt es eine ganze Menge Produkte auf dem Markt. Zahlreiche Hersteller bieten Produkte mit Schwefel an. Was Tauben während der Mauserzeit hilft, muss Ihrem Hund noch lange nicht beim Fellwechsel helfen. Die Gabe der Schwefelblüte sollten Sie unbedingt mit Ihrer Tierärztin absprechen und in jedem Fall wohl überlegen.

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