Schwarzer Tod: Wissenschaftler rekonstruieren das vollständige Pest-Genom

Von Abc

Tübingen/ Deutschland – Einem internationales Forscherteam, angeführt von Wissenschaftlern der “Universität Tübingen” und der kanadischen “McMaster University”, ist es gelungen, das vollständige Genom des Pesterregers einer der verheerendsten Epidemien der Menschheitsgeschichte zu rekonstruieren. Die Arbeit führt zu einem neuen und besseren Verständnis der Evolution menschlicher Infektionskrankheiten und offenbart auch die Herkunft der Epidemie.

"Totentanz" von Michael Wolgemut aus "Liber chronicarum" (1493) | Copyright: Public Domain

Wie die Presseerklärung der Tübinger Universität erläutert, ist es dadurch nun möglich, Veränderungen in der Evolution und der Virulenz des Pathogens zurückverfolgen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher um die Genetiker Johannes Krause und Verena Schünemann von der “Universität Tübingen” und Hendrik Poinar, Kirsten Bos und Brian Golding von der “McMaster University” aktuell im Fachmagazin “Nature” beschrieben.

Schon in einer weiteren kürzlich publizierten Studie hatten die Forscher einen neuen methodischen Ansatz beschrieben, winzige DNA-Fragmente des Krankheitserregers der Pest aus mittelalterlichen Skeletten anzureichern. Damit konnten sie bestätigen, dass Bakterien vom Typ “Yersinia pestis” für den Schwarzen Tod verantwortlich waren. Bei dieser Epidemie kam im Mittelalter in nur fünf Jahren, zwischen 1347 und 1351, die Hälfte aller Europäer ums Leben.

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