Schwarzer Jumpsuit und Selbstauslöser

Von Writteninredletters

Der Titel dieses Posts ist zugegebenermaßen etwas seltsam. Selbstauslöser? Nun, mit dem wurden diese Fotos gemacht. Warum ich das erwähnenswert finde? Das ist eine etwas längere Geschichte. Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Menschen gefunden, die Fotos für meinen Blog machen. Dass ich mit Selbstauslöser fotografiere, ist tatsächlich eher eine Seltenheit. Da ich in letzter Zeit aber niemanden zum Shooten hatte, habe ich mal wieder auf diese Möglichkeit zurückgegriffen. 
Die Sache ist: Eigentlich hätte ich auch einfach jemand anderen bitten können, mich zu fotografieren. Aber das ist irgendwie nicht mein Ding. Um Hilfe zu bitten meine ich. Ich gehöre zu den Menschen, die lieber zwei Wasserkisten alleine ins Dachgeschoss schleppen, bevor sie das nett gemeinte Hilfsangebot des Nachbarn annehmen. Passt schon, das schaff ich schon alleine. Kein Problem für mich. Irgendwie habe ich es ja schließlich immer geschafft. Gut, dass ich nicht im Dachgeschoss wohne. 


Früher war ich nicht so. Zwar war ich nie der Typ, der gerne mit einer Bitte auf andere Leute zugegangen ist, doch war ich für Hilfe immer dankbar und habe sie nur zu gerne in Anspruch genommen. Ich weiß nicht genau, was sich geändert hat. Vielleicht will ich einfach nur nicht schwach erscheinen. Vielleicht will ich mir aber auch selbst beweisen, was ich alles alleine schaffen kann. 
Doch natürlich gibt es Dinge, die mit ein wenig Hilfe soviel besser funktionieren. Fotos machen zum Beispiel. In letzter Zeit war ich oft in Situationen, in denen ich nicht mehr drum herum kam, nach Hilfe zu fragen. Und ich habe eins festgestellt: Die meisten Leute freuen sich, wenn man sie um einen Gefallen bittet. Niemand denkt, dass man es alleine nicht schafft oder andere Menschen ausnutzen will. Wenn wir uns gegenseitig helfen, dann finden wir näher zusammen. Lernen unsere Mitmenschen von einer Seite kennen, die wir vorher noch nicht kannten. 


Auch ich helfe lieber anderen, als dass ich um Hilfe bitte. Manchmal tut es gut, zu wissen, dass man gebraucht wird. Das Leute die eigenen Fähigkeiten schätzen und an einen denken, wenn sie jemanden brauchen. Jeder ist mal auf beiden Seiten. Mal ist man derjenige, der Hilfe braucht, mal derjenige der hilft. Ab und an nützt also nichts anderes, als über den eigenen Schatten zu springen und einfach zu fragen. 
Ich denke, die Situation ist entscheidend. Ich brauche niemanden, der mir die Schuhe zubindet und mir meine Einkäufe hinterher trägt. Doch ab und an brauche ich Menschen, die mir den Weg erklären, die mit mir einen Umzug stemmen oder einfach nur ein guter Zuhörer sind. Denn das Ding ist: Ich kann vieles alleine. Doch das heißt nicht, dass ich alles alleine schaffen muss.