Heute nehmen wir uns im Appenzellischen den Kamor vor, den Nebengipfel des rummeligen, mit einer Bahn erschlossenen und mit einem schicken Drehrestaurant bestückten Hohen Kasten. Kamor ist ein interessanter Eigenname, der keine alemannischen Wurzeln hat - er ist älter. Mit der Camorra, der kriminellen Organisation aus Neapel, hat er nichts zu tun. "Gand" bedeutet soviel wie Schuttfeld, Geröllhalde, mit Steinen übersäter Boden, das Wort ist vorrömischen Ursprunges. Die zweite Silbe des Namens hat zu tun mit "moor" gleich schwarz, dunkel wie in "Maure" oder "Mohrenkopf", das Wort geht zurück auf das Lateinische "maurus". Und nun hoffe ich, dass der Himmel nicht schwarz wird, während wir unserem Berg zustreben. Später soll dann übrigens nach Rüthi im St. Galler Rheintal abgestiegen werden. Ich mag jene Aussenseite des Alpsteins, die man nie auf Bauernmalereien sieht.