Schwangerschaftssymptome: Woran merkst du, dass du schwanger bist?

Von Silke Schwekutsch @kindeshalb

An welchen ersten Schwangerschaftssymptomen kannst du erkennen, dass du schwanger bist? Und wann treten diese genau auf? Ich will dir in diesem Artikel eine Liste der allerersten Symptome einer Schwangerschaft an die Hand geben.

Was für erste Anzeichen gibt es, wenn man schwanger ist?

Ganz gleich, ob du vielleicht schon lange einen Kinderwunsch hast oder aber ein Baby zurzeit so gar nicht in dein Leben passen würde:

Wenn du erste Schwangerschaftssymptome spürst, willst du sofort wissen, ob du schwanger bist oder nicht.

Mir ging es während meiner Kinderwunschzeit ganz genauso und mich haben meine Fragen und die Ungewissheit fast verrückt gemacht.

  • Gibt es diese allerersten Schwangerschaftssymptome noch bevor die Periode ausbleibt wirklich?
  • Und ab wann zeigt ein Schwangerschaftstest ein sicheres Ergebnis an?

Schwangerschaftssymptome, aber nicht schwanger?

Mich erreichen über meinen Kinderwunsch Blog täglich viele Emails von Frauen, die Symptome einer Schwangerschaft fühlen und sehr unsicher sind, was das zu bedeuten hat und ob sie wirklich schwanger sind.

Deshalb vorne weg ein paar wichtige Punkte:
  • Bitte denke daran, dass es mindestens einen ungeschützten Geschlechtsverkehr zwischen Frau & Mann braucht, um schwanger zu werden. Das klingt banal, aber manchmal stellt sich bei genauerem Hinschauen heraus, dass gar kein Sex stattgefunden hat.
  • Fand der GV an deinen fruchtbaren Tagen statt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass du schwanger bist. Dazu musst du aber wissen, wann du fruchtbar bist!
  • Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum du vielleicht schwangerschaftsähnliche Symptome hast, aber nicht schwanger bist. Dazu gehört z.B. Stress, das Absetzen der Pille, Hormonstörungen, eine Zeitumstellung durch eine Reise oder eine Erkrankung. Vielleicht fühlst du dich derzeit auch einfach nur anders als sonst oder du hast diffuse Bauchschmerzen im Unterbauch, weil du irgendetwas gegessen hast, was du nicht gut vertragen hast.

Was ich damit sagen will: Es gibt viele Gründe für schwangerschaftsähnliche Symptome und nicht alle davon sind Anzeichen einer tatsächlich vorliegenden Schwangerschaft. Je nachdem wie sensibel du gerade aus den verschiedensten Gründen für das Thema Schwangerschaft bist (z.B. ungeschützter Sex, Pille vergessen, Periode ist überfällig, langer Kinderwunsch, neue Partnerschaft, Pille abgesetzt etc.), deutest du vielleicht aktuell bestimmte Symptome eher in Richtung Schwangerschaft als in anderen Phasen deines Lebens.

Dieses besondere Gespür und die damit verbundenen Gedanken können richtig sein, dich aber auch in die falsche Richtung führen.

Denke bitte unbedingt an Folsäure (hier mehr Infos)!

Ein sicheres Zyklustracking ist wichtig!

Wichtig ist, dass du deinen Zyklus so genau wie möglichst trackst. Je besser du weißt, wann deine fruchtbaren Tage sind, umso besser kannst du die aktuellen Symptome einordnen und beurteilen, wie wahrscheinlich eine Schwangerschaft wirklich ist.

Für ein sicheres Zyklusmonitoring ist keine aufwendige Methode nötig. Mittlerweile gibt es sehr sichere Zyklustracker, die dir die Arbeit abnehmen.

Mein Favorit ist der cyclotest mySense, den du sowohl zur Verhütung als auch bei Kinderwunsch einsetzen kannst.

Schau dir meine aktuellen Tests der Zykluscomputer für 2019 an:

Allererste Anzeichen einer Befruchtung

Allererste Schwangerschaftsanzeichen machen sich manchmal bereits wenige Tage nach dem ungeschützten Sex bemerkbar.

Frauen berichten von

  • einem Ziehen, Piksen oder diffusen oft nur leichten Schmerzen im Unterbauch
  • einem Ziehen und Zwicken nur auf der rechten oder linken Bauchseite
  • spannenden oder schmerzenden Brüste
  • einem Völlegefühl
  • Müdigkeit
  • Heißhunger, Gelüste oder Ekel
  • Übelkeit
  • Brechreiz
  • vermehrter Ausfluss
  • Blähungen oder Verstopfung
  • Hautveränderungen
  • einem Ausbleiben der Periode

Nicht wenige Frauen berichten vom Einnistungsschmerz. Dieser Nidationsschmerz kann entstehen, wenn sich der geschlüpfte Embryo in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Manchmal dritt auch eine Einnistungsblutung auf, eine leichte, oft nur tröpfchenstarke Blutung, die auf die Einnistung hinweisen kann.

Der Einnistungsschmerz und die Einnistungsblutung gehören zu den unsicheren Symptomen einer Befruchtung, da sie nicht alle Frauen haben und bis heute nicht wissenschaftlich nachgewiesen sind.

Manchmal handelt es sich bei den Symptomen auch um den Mittelschmerz, der den Eisprung anzeigen kann. Denn der Mittelschmerz tritt nicht nur vor und während, sondern bei vielen Frauen auch nach dem Eisprung auf.

Anzeichen vor dem Ausbleiben der Periode

Es gibt weitere erste Symptome vor dem Ausbleiben der Menstruation, die auf eine Schwangerschaft hindeuten können:

Hochlage der Basaltemperatur

Ein bereits sehr sicheres allererstes Symptom bei einer Schwangerschaft vor dem Ausbleiben der Monatsblutung ist die sogenannte Hochlage der Basaltemperatur.

Dein Körpertemperatur verändert sich im Verlauf deines Zyklus. Etwa in der Zyklusmitte, kurz nach dem Eisprung, steigt durch Progesteronwirkung deine Basaltemperatur um einige Zehntel Grad um mindestens 0,2 °C an.

Die symptothermale Methode (NFP) nutzt genau diesen Anstieg der Basaltemperatur (neben der Auswertung weiterer Körperzeichen wie z.B. den Zervixschleim oder den Muttermund) zur Bestimmung der fruchtbaren Tage.

Der Temperaturanstieg zeigt dir an, dass für dich die 2. Zyklushälfte, die sogenannte Lutealphase nach dem Eisprung, begonnen hat.

Mit dem Ende des Zyklus und der Beginn der Periode fällt die Temperatur wieder ab, es sei denn du bist schwanger.

Bei einer vorliegenden Schwangerschaft bleibt die Basaltemperatur aufgrund des Hormonanstiegs erhöht. Die Periode bleibt aber aus. Dies ist ein deutliches und bereits sehr sicheres Schwangerschaftsanzeichen.

Ich werte meinen Zyklus mit dem Ava Armband aus und möchte dir diese Temperaturhochlage am Ende des Zyklus beispielhaft an meiner Zykluskurve zeigen.

Bitte merke dir:

Die Eizelle ist ca. sechs bis zwölf Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig. Samenzellen können im Körper bis zu 5 Tage überleben. Dementsprechend kann eine Befruchtung nur bis zu fünf Tage vor und zwölf Stunden nach dem Eisprung stattfinden.

Gefühlte, aber nicht eintretende Menstruation

Kennst du das Gefühl, dass jeden Moment deine Periode einsetzen wird und du deshalb ständig aufs Klo rennst, um nachzuschauen?

Ich hatte dieses Gefühl sehr oft, allerdings auch jedesmal ganz zu Beginn meiner beiden Schwangerschaften.

Dieses Gefühl der sich ankündigenden Periode, die dann nicht kommt, ist wirklich schwer zu deuten, denn es kann sich dabei um Regelbeschwerden oder aber um ein allererstes Schwangerschaftssymptom handeln.

Dementsprechend fahren die Gefühle Achterbahn und ich selbst wusste nie, ob ich traurig sein oder doch noch weiter hoffen sollte, dass es vielleicht doch geklappt hat.

Häufiger Harndrang

Häufiger Harndrang kann ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Er wird durch das Hormon Progesteron ausgelöst, das nach einer Befruchtung verstärkt gebildet wird. Du muss ständig auf die Toilette, gerne auch mehrmals in der Nacht.

Spannungsgefühl der Brüste

Empfindlichere, spannende,kribbelnde oder schmerzende Brüste können ebenfalls auf eine Schwangerschaft hindeuten. Denn die hormonellen Veränderungen zu Beginn einer Schwangerschaft wirken sich auch auf die weibliche Brust aus, so dass sie sich oft auch härter und größer anfühlen.

Allerdings kann dieses Spannungsgefühl in den Brüsten auch mit dem erhöhten Östrogenspiegel in der 2. Zyklushälfte und nicht mit einer vorliegenden Schwangerschaft zusammenhängen. Deshalb ist dieses veränderte Gefühl in der Brust kein sicheres Schwangerschaftsanzeichen, auf das du dich verlassen solltest.

Viele Schwangere klagen über Müdigkeit und darüber, dass sie schlecht schlafen können.

Ich selbst hatte mit dieser Müdigkeit bereits vor dem positiven Schwangerschaftstest bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) zu kämpfen. Am liebsten hätte ich ständig nur geschlafen, vor allem abends war mit mir kaum etwas anzufangen.

Die Müdigkeit und das Gefühl der Schöpfung wird damit erklärt, dass der Körper zu Beginn einer Schwangerschaft sehr stark mit der hormonellen Umstellung beschäftigt ist. Letztendlich hilft hier nur, sich dieser Müdigkeit mit regelmäßigen Ruhepausen, einem Nickerchen zwischendurch oder einem sehr frühen zu Bett gehen am Abend zu arrangieren.

Weitere Schwangerschaftssymptome

Leichte Übelkeit

Übelkeit, ein leichtes Unwohlsein bis hin zu tatsächlichem Erbrechen gehört zu den Schwangerschaftssymptomen, die viele Frauen in den ersten Wochen beschreiben. Sehr wahrscheinlich wird dieses Schwangerschaftsanzeichen durch den Anstieg des Schwangerschaftshormons hCG ausgelöst.

Ich hatte diese vor allem in den Morgenstunden und sie hat sich bis zur 12. Schwangerschaftswoche zunehmend gesteigert.

Nicht selten war es mir kaum möglich überhaupt irgendetwas zu essen und selbst nur der Anblick von bestimmten Speisen hat bei mir schon den kompletten Würgereiz ausgelöst. Ablenkung kann hier helfen und das Wissen, dass die Übelkeit sehr oft nach dem ersten Trimester von alleine wieder verschwindet.

Seltsame Gelüste & gesteigerter Appetit

Auf der anderen Seite hatte ich sehr früh mit seltsamen Gelüsten und einem gesteigerten Appetit zu tun.

Ich erinnere mich nur zu gut, dass ich oft beim nächsten Supermarkt angehalten habe, um mir 1 Liter Milch und ein Glas Gurken zu kaufen. Beides habe ich dann während der weiteren Fahrt vertilgt. Mehrmals täglich gab es einen Wechsel zwischen dem totalen Angewidert sein von Nahrungsmitteln und dem Gefühl jetzt sofort etwas ganz Bestimmtes essen zu müssen.

Die Hormonumstellung zu Beginn einer Schwangerschaft kann auch zu verstärktem vaginalen Ausfluss führen. Der Anstieg des Hormons Östrogen führt zu vermehrtem weißlichen oder auch gelblichen Ausfluss. Solange dieser nicht unangenehm riecht, musst du dir aber keine Sorgen machen. Zervixschleim zu haben ist erstmal normal, bei allen größeren Auffälligkeiten wende dich bitte an deinen Frauenarzt.

Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen sind als Schwangerschaftssymptom bekannt und es verwundert nicht, dass Frauen aufgrund der starken hormonellen Umstellung emotional Achterbahn fahren.

Bei mir war das nicht anders: Heulattacken, hohe Sensibilität in eigentlich komplett normalen Alltagssituationen, Wutanfälle. Kurzum das ganze Programm, das man auch gerne vor der Menstruation (PMS) bekommen kann.

Leider führt die verstärkte Hormonproduktion im Rahmen der Frühschwangerschaft oft auch zu Blähungen, Verstopfung und einem aufgeblähten Bauch. Bei manchen Frauen verstärkt sich dieses Schwangerschaftssymptom noch weiter mit zunehmend wachsendem Bauchumfang.

Sicherstes Schwangerschaftssymtpom: Der positive Schwangerschaftstest

Der positive Schwangerschaftstest ist ein sicherer Nachweis einer Schwangerschaft. Denn der Schwangerschaftstest misst das Schwangerschaftshormon hCG, das sich bei einer Schwangerschaft etwa alle 2 bis 3 Tage in deinem Blut und Urin verdoppelt.

hcG (humanes Choriongonadotropin) entsteht vermehrt, sobald sich der Embryo beginnt in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Das hCG wiederum stimuliert den Gelbkörper und damit eine stärkere Ausschüttung des Hormons Progesteron.

Deine eigentlich jetzt fällige Periode wird dadurch verhindert. Anstatt abzubluten wächst deine Schleimhaut weiter und bildet damit ein wohliges Nest für dein Baby.

Wann ist frühestens ein Schwangerschaftstest möglich?

Schwangerschaftsfrühtests können bereits einige Tage vor dem Ausbleiben der Periode eine erste Prognose liefern. Wirklich sichere und zuverlässige Ergebnisse liefern Schwangerschaftstests am Tag der fälligen Periode. Schau dir dazu meinen Artikel Schwangerschaftsfrühtest. Wie sicher & ab wann testen? an.

Mithilfe meiner hCG Tabelle Urin & Blut (hier!) erfährst du, welcher hCG Mittelwert an welchem Tag nach dem Eisprung im Normbereich liegt und welcher Teststärke dein Schwangerschaftstest haben muss, um ein sicheres Ergebnis zu liefern.

Bitte beachte:
  • Versuche dich zu gedulden und möglichst nicht vor dem Tag deiner zu erwartenden Periode zu testen
  • Bitte verwende konzentrierten Morgenurin für deinen Schwangerschaftstest
  • Ein negativer Test muss nicht bedeuten, dass du nicht schwanger bist. Bitte wiederhole den Test in 2 bis 3 Tagen
  • Ein positiver Test ist ein sehr sicheres Anzeichen für eine vorliegende Schwangerschaft

Schwanger - und jetzt?

Ein positiver Schwangerschaftstest ist mit viel Aufregung verbunden. Schnell wird einem dann aber auch klar, dass man nun sehr viel Verantwortung trägt.

Solltest du positiv getestet haben, dann wende dich bitte umgehend mit der frohen Botschaft an deinen Frauenarzt und vereinbare einen Termin. Neben den Untersuchungen dort, wirst du auch erste wichtige Informationen bekommen und auch einen Zeitplan, was für dich und deinen kleinen Bauchbewohner in den nächsten Wochen und Monaten wichtig sein wird.

Abschließende Tipps

Das gute an all den beschriebenen Symptomen einer Schwangerschaft ist, dass sie wieder verschwinden. Entweder werden sie bereits im Verlauf der Schwangerschaft nach und nach besser (z.B. die morgendliche Übelkeit in vielen Fällen nach dem 1. Trimester) oder aber sie sind spätestens mit der Entbindung Geschichte.

Viele der Schwangerschaftssymptome kommen, aber sie gehen auch wieder! Für die eine Frau sind sie total belastend, andere nehmen sie eher als Beweis dafür, dass sie schwanger sind und alles in Ordnung ist. Wichtig ist, dass keines der beschriebenen Symptome ein absolutes „muss" darstellt und du dir keine Sorgen machen musst, wenn du sie nicht hast.

Ich selbst habe versucht meine Symptome während der Schwangerschaft mit Humor zu nehmen und mir immer wieder bewusst gemacht, dass sie einfach zu einer Schwangerschaft dazu gehören können. Zudem gewöhnt man sich auch schnell an die veränderte Gefühls- und Körperwahrnehmung. Und nicht zuletzt hat mich das „gute Hoffnung sein" durch diese Zeit der Beschwerden getragen.

Herzliche Grüße

Silke

Literatur zum Thema Schwangerschaft Symptome

  • Holzgreve, B.: 300 Fragen zur Schwangerschaft. 2017.
  • Mauberger, L.: Schwangerschaft - Der Ratgeber. 2016.
  • BabyCare: 999 Antworten zu Schwangerschaft, Geburt und Babys erstem Jahr: Expertenrat von BabyCare. 2015
  • Höfer, S.: Quickfinder Schwangerschaft: Alles Wichtige für 9 einzigartige Monate. 1. Auflage. München 2013.
  • Stegner, H.-E.: Pathologie der weiblichen Genitalorgane II: Pathologie der Ovarien und Eileiter, Springer, Heidelberg 2013.
  • Raith-Paula, E. et al.: Natürliche Familienplanung heute. Modernes Zykluswissen für Beratung und Anwendung. 5. Auflage. Heidelberg 2013.
  • Murkoff, H.: Schwangerschaft und Geburt: Alles, was Sie wissen müssen. 1. Auflage. München 2012.
  • Malteser Arbeitsgruppe Natürliche Familienplanung (Hrsg.): Natürlich und sicher. Das Praxisbuch. 18. Auflage. Stuttgart 2011.
  • Höfer, S. et al.: Hebammen-Gesundheitswissen: Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. 6. Auflage. 2010.
  • Grünebaum, G.: Meine Schwangerschaft - Tag für Tag. 1. Auflage. Hannover 2009.
Weiterlesen: Schwanger trotz Blutung: Kannst du trotz Periode schwanger sein? Schwanger nach Fehlgeburt: Wie lange sollte man warten? Cyclotest myWay: Warum das Kaufen lohnt (+ Gutschein)

Foto: Bigstockphoto.com © familylifestyle