Der Frosch ist 1 Jahr 5 Monate und 4 Tage alt
8 Wochen (7+4) Schwanger
Als der Frosch frisch geschlüpft war, war an Langeweile nicht zu denken. Das erste Lebensjahr war mit das spannendste und aufregenste Jahr überhaupt für mich: Kennenlernen, Windeln wechseln, an und ausziehen, Stillen. Ruck zuck war der Tag vorbei.
Später kam der Rückbildungskurs dazu, Babyschwimmen, Krabbelgruppe, Treffen mit anderen Müttern und deren Kindern. Der Tag war ausgefüllt und ich war froh, wenn dazwischen Tage lagen, wo es nichts zu tun gab, etwas Haushalt erledigt werden konnte und ich mich zusammen mit dem Frosch zum Mittagsschlaf hinlegte.
Ich war beschäftigt mit Beobachten, voller Spannung erwarten, was das Kind bald neues kann. Wann kommt der nächste Schub?!
Hach, war das ein erster Sommer gewesen, das erste Weihnachten, Ostern, der 1. Geburtstag und der 1. Sommerurlaub. Ich denke so furchtbar gerne daran zurück.
Nach dem die 1. Geburtstage unserer Zwerge ins Land zogen, gingen die ersten Mütter wieder halbtags, dreiviertel oder gar ganztags Arbeiten. Der Vater trat die Elternzeit an oder die Kleinen kamen in die Krippe.
Das war auch der Grund, warum ich den Frosch, trotz meiner 2 Jahre Elternzeit, für die Spielgruppe im Kindergarten anmeldete. Wir bekamen einen Platz und ich wollte ab Mitte September wieder zwei Vormittag arbeiten gehen. Darauf habe ich mich sehr gefreut.
Den Sommer haben wir noch gut über die Runden gebracht. Auch, wenn er dieses Jahr wirklich auf sich warten lies. Aber durch Schwimmbadbesuche, Spielplatz, Tierpark und Zoo hatten wir relativ ausgefüllte Wochen.
Nun bin ich wieder Schwanger, es läuft nicht, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es geht mir (wieder) schlecht, mies. Ich finde es fast schlimmer als in der Schwangerschaft mit dem Frosch. Noch dazu ist Winter, es ist mir zu kalt und ich bin Zuhause. Die Tage werden lang, zu lang. Ich bin nahe dran einen Lagerkoller zu bekommen.
Die einfachsten Dinge sind derzeit Schwerstarbeit für mich. Hausarbeit? Etwas das man tut ohne, dass es jemand merkt, bis man es nicht mehr tut...
Obwohl der Frosch bis Ende Dezember zusätzlich Mo und Di Vormittag in der Betreuung ist, bekomme ich die Zeit mit ihm nicht rum. Ich will einfach nur meine Ruhe haben, auf der Couch liegen und Unternehmungen sind sowieso nicht möglich. Aber was bitte macht man den halben Tag Zuhause mit einem Kleinkind, das beschäftigt werden möchte?
Ich schiebe es auf die Hormone, aber ich sehne mir jedes Mal den Abend herbei, die Zeit, wo der Frosch ins Bett geht.
Ständig muss ich jemanden um Hilfe bitten. Den Opa, der den Frosch in den Kindergarten bringt und wieder abholt und ihn am besten gleich noch mit zu den Urgroßeltern zum Mittagessen nimmt. Meine Mutter, die hier fast täglich vorbei kommt. Zum Bespaßen des Frosches, zum Aufräumen, Einkaufen etc. Meine Schwiegermutter, die ein Brot beim Bäcker besorgt, damit wir etwas zum Essen haben.
Die liebe Erik-Mama, die zum Spielen rüber kommt. Was würde ich nur ohne dieses Familien-Freunde-Konstrukt um mich herum tun?
Wer sich jetzt fragt, wo hier der Tom-Papa bleibt, der ist beruflich und schulisch so dermaßen eingespannt, dass er selbst schon auf dem Zahnfleisch geht und es ihn mindestens genauso mitnimmt, wie mich selbst.
Ich weiß, dass es irgendwann wieder besser werden wird. Aber im Moment scheine ich mich im Kreis zu drehen und bin schrecklich unglücklich und unzufrieden. Ich hatte mich so auf die Schwangerschaft gefreut, ich wollte genießen, weil es die letzte sein wird. Ich war wirklich der Meinung, dass es nicht wieder so kommen wird und wenn es mir mal schlecht gehen würde, wäre ich ja vorbereitet und könne damit umgehen. *Paaah* Ich kann kein Stück damit umgehen. Wenn man über der Kloschüssel hängt, dann hängt man da, es macht es auch nicht besser, wenn man darauf vorbereitet ist.
Ich bin dann doch so langsam für Onlinebestellung bei Kinderwunsch... *Ironie*