Schwangerschafts-Update: Die ersten Wochen

Von Staedtebummlerin

Wenn dieser Beitrag online geht, befinden wir uns in der 20. Woche. Was soll ich sagen – die Zeit vergeht im Flug. Ich habe mir vor Wochen schon überlegt was ich euch alles berichten möchte, aber jetzt tippe ich hier und irgendwie fehlen mir die richtigen Worte. Ich versuche euch so gut es geht mit zu nehmen und möchte euch ganz viel über meine Erfahrungen als junge Mami berichten.

Als ich es erfahren habe war ich noch ganz am Anfang – es müsste so die 5. Woche gewesen sein. Ich war nicht gerade begeistert und das konnte man mir ansehen. An dem Tag als ich einen Test gemacht hatte, machte ich gleich noch drei weitere… Dämlich – aber ich stand irgendwie neben mir und wusste nichts Besseres. Okay die Tests waren alle positiv, dennoch musste ich mich anders überzeugen. Ich denke viele warten noch bis sie zum Arzt gehen, doch ich konnte einfach nicht warten. Während ich zur Arbeit ging, entschied ich mich gleich beim Arzt anzurufen und schilderte die Situation. Zwei Stunden später und eine Blase leerer, saß ich beim Arzt. Ohne große Vorwarnung kam auch schon die Arzthelferin mit einem Mutterpass ins Wartezimmer und rief mich zu sich… Mir ging nur noch das Wort Mutter durch den Kopf. Ich meine, ich rufe jeden Tag bei meiner Mami an und frage wie es ihr geht und texte sie mit meinen Problemen zu und auf einmal wechsle ich die Seite – unvorstellbar. Da saß ich nun im Labor – kannte mein genaues Körpergewicht und war zwei Blutampullen leerer. Ich kann mich noch genau an die Worte der Ärztin erinnern: „Ihre Freude hält sich ja in Grenzen!“ Ich brachte nur ein zaghaftes „Mhhh… passt irgendwie gerade nicht so in meinen Plan.“ – Hah Jenny was für ein Plan eigentlich – ich glaube ich hatte nicht mal einen großen Plan, aber es fühlte sich in dem Moment einfach nach der besten Floskel an. Ich weiß, dass sie mir über die Schulter strich und sagte, dass es nie den richtigen Zeitpunkt gibt und das sie sich sicher ist, dass wir es schaffen werden. Ihren herzlichen und einfühlsamen Blick werde ich wahrscheinlich nicht so schnell vergessen. Als ich zu der Ärztin in den Untersuchungsraum gerufen wurde und sie mich untersuchte fühlte ich mich irgendwie schlecht. Auch ihr ist nicht entgangen das ich mehr als geschockt war. Hier sitzen so viele Frauen die sich nichts mehr als ein eigenes Kind wünschen und ich fühlte keine Dankbarkeit, sondern nur Panik und Angst. Anhand ihrer Reaktion habe ich gemerkt, dass sie mich nicht auffangen wollte und lies mich mit dem schlechten Gewissen allein. Nach drei Stunden Arztbesuch, stand ich vor der Praxis und hielt den Pass in der Hand und ein Ultraschallbild wo rein nichts zu sehen war außer eine Blase. Die Blase und ich mussten uns erst einmal anfreunden und zu Beginn ignorierte ich das alles noch. Ich rief mit Tränen und heiserer Stimme meine Mami an und sie wusste schon ohne dass ich irgendwas gesagt habe was los ist. Ich fühlte mich wie 12 Jahre und wusste einfach nicht wie das alles funktionieren soll.

Ich hatte so viele Fragezeichen und Ängste. Doch ich hatte wirklich wundervolle Menschen die mich auffingen und mir meine ersten Ängste genommen haben. Ich habe großes Glück, dass ich eine unglaublich tolle Familie habe, die zu jederzeit hinter mir steht, die meinen Rücken stärkt und die wirklich noch keine Sekunde an mir gezweifelt hat. Außerdem habe ich einen wundervollen Partner, der mich in den Arm genommen hat und sagte, dass wir es egal wie schaffen werden (Und ich bin mir sicher, er hat bestimmt genauso viele Ängste) und ich habe einfach in dieser Zeit die wichtigsten Freundschaften spüren können, die es gibt. Jeder Einzelne hat mich ganz viel reden lassen, mich in den Arm genommen, mir Hilfe angeboten und hat mich einfach Ich sein lassen. Ich bin so dankbar.

Im Übrigen haben sich die Blase (mittlerweile mein kleines Baby im Bauch) und ich angefreundet und es gibt kein schöneres Gefühl als das erste Mal den Herzschlag seines eigenen Kindes zu hören. Aber dazu gibt es ein anderes Mal mehr.