Für viele Schwangere ist es eine Horrorvorstellung, krank zu werden. Natürlich ist es besser, wenn Sie es schaffen, vollkommen gesund durch die aufregenden neun Monate zu gehen, allerdings lässt sich eine Erkältung, oder andere leichte Erkrankung, oft nicht vermeiden. In der Tat sind Schwangere etwas anfälliger für Erkältungen als Frauen, die kein Kind erwarten. Das liegt daran, dass die Abwehrkräfte auf den Schutz des Fötus konzentriert sind und das Immunsystem der Frau infolgedessen leichter anfällig für Krankheiten ist.
Das ist aber nicht gleich Grund zur Besorgnis, denn nach Absprache mit Ihrem Frauenarzt dürfen Sie durchaus bestimmte Medikamente einnehmen, ohne damit dem ungeborenen Kind zu schaden. Und es müssen ja nicht immer gleich Medikamente sein bei einer Erkältung; Hausmittel tun es oft genauso!
Hier geben wir Ihnen ein paar Tipps, was Sie tun können, falls Sie schwanger und erkältet sind.
Konsultieren Sie Ihren Frauenarzt
Ihr Frauenarzt kennt Ihren Gesundheitszustand, sowie den Ihres Ungeborenen am besten und weiß, welche Mittel Sie zur Bekämpfung Ihrer Erkältung bedenkenlos nehmen können. Jede Schwangerschaft ist individuell und birgt eventuelle Risiken, daher sollten Sie niemals Medikamente auf eigene Faust einnehmen. Das gilt auch für rezeptfreie und pflanzliche Mittel, deren Beipackzettel verspricht, für Schwangere unbedenklich zu sein.
Zusätzlich zum Arztbesuch gibt es einige allgemeine Dinge, die Sie tun können, um eine Erkältung während der Schwangerschaft gut zu überstehen.
Stärken Sie Ihr angegriffenes Immunsystem
Sind Sie schwanger und erkältet, sollten Sie sich unbedingt schonen und auf Ihren Körper achten. Dazu gehören Dinge wie eine ausgewogene Ernährung (die ohnehin während der gesamten Schwangerschaft empfehlenswert ist, nicht nur im Krankheitsfall), viel trinken (vor allem Wasser, Frucht- und Kräutertees), warm einpacken und ausgiebige Ruhezeiten einnehmen.
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, frischem Gemüse und Vollkornprodukten liefert Ihnen viele wichtige Vitamine und Mineralien, die Ihr Immunsystem stärken und vor erneuten Erkältungen schützen. Achten Sie auch darauf, regelmäßig Nahrung zu sich zu nehmen, selbst wenn Sie aufgrund der Krankheit keinen Appetit haben sollten.
Wichtig ist auch, dass die Zimmerluft nicht zu trocken ist, denn dies kann den Zustand der gereizten Schleimhäute noch verschlimmern. Lüften Sie einfach regelmäßig; das tut nicht nur Ihren Schleimhäuten gut.
Das hilft bei Erkältung: Hausmittel, die für Schwangere unbedenklich sind
Wie gesagt, sind nicht alle Hausmittel gegen Erkältung für Schwangere geeignet, darum haben wir Ihnen hier die wichtigsten Hausmittel zusammengestellt, die Sie bedenkenlos in der Schwangerschaft anwenden können.
Gegen Kopfschmerzen hilft es oft, wenn Sie sich einen kalten Lappen auf die Stirn legen. Träufeln Sie etwas Zitronensaft auf den Wickel, um die Schmerzlinderung zu unterstützen. Wickeln Sie zusätzlich ein Frottee-Handtuch um den Kopf und lassen Sie den Wickel eine halbe Stunde einwirken.
Bei Halsschmerzen und verstopfter Nase, gurgeln und inhalieren Sie mit Salzwasser, das befeuchtet die Schleimhäute und tötet Keime ab. Zur Inhalation, einfach einen Teelöffel gewöhnliches Kochsalz in einem halben Liter Wasser auflösen und aufkochen. Alternativ können Sie das (lauwarme) Salzwasser auch in eine Pipette oder Einwegspritzte ohne Nadel füllen und in die Nase träufeln, dann hochziehen.
Auch Honig ist aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften bei Erkältungen wirksam. Lassen Sie mehrmals täglich einen Löffel auf Ihrer Zunge zergehen, oder verwenden Sie ihn zum Süßen von Tees.
Bei Husten ist es wichtig viel zu trinken, um den festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu lösen. Zusätzlich können Sie Ihren Husten mit einem selbstgemachten Hustensaft aus Zwiebeln lindern. Einfach eine Zwiebel kleinhacken, mit zwei Esslöffeln Honig und etwas lauwarmem Wasser ein paar Stunden ziehen lassen. Den Zwiebelsirup löffelweise trinken.
Haben Sie leichtes Fieber, können Sie dieses mit kalten, 3-lagigen Wadenwickeln senken. Tauchen Sie pro Bein je ein Innentuch (am besten aus Leinen) in kühles Wasser, wringen sie es aus und legen sie es faltenfrei um die Waden. Nun wickeln Sie um jede Wade ein trockenes Baumwoll-Zwischentuch, welches dazu dient, überschüssige Feuchtigkeit aufzusaugen. Als letztes wickeln Sie ein kleines Frottee-Handtuch um jedes Bein, damit die Wickel ihre Temperatur halten. Um Ihre volle Wirkung zu entfalten, sollten die Wadenwickel straff sitzen.
Machen Sie sich keine Sorgen, denn eine Erkältung und eine Grippe mit leichtem Fieber sind für Ihr Kind ungefährlich. Haben Sie hohes Fieber, gehen Sie umgehend zum Arzt.
Vorsicht bei pflanzlichen Mitteln
Nur weil ein Produkt aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht, bedeutet dies nicht, dass es von Schwangeren bedenkenlos eingenommen werden kann. Einige Pflanzen und deren Öle, wie zum Beispiel Eisenkraut, Rosmarin und Pfefferminz können vorzeitige Wehen auslösen und sollten daher von Schwangeren gemieden werden.
Vorsicht geboten ist auch bei der Anwendung von fertigen Kräutermischungen, die Linderung verschiedener Erkältungssymptome versprechen. Da man hier oft nicht genau weiß, was in ihnen enthalten ist, sollten sie von Schwangeren gemieden werden. Falls Sie Zweifel haben, fragen Sie Ihren Frauenarzt.
Was Sie jetzt vor allem brauchen ist Ruhe, also legen Sie sich guten Gewissens hin und lassen Sie sich von Ihren Liebsten verwöhnen bis es Ihnen wieder besser geht.