Schutzgebiet Itremo-Massiv

Von Madagaskarhaus

Schutzgebiete im Hochland und Zentralmadagaskar. Schutzgebiet "Harmonische Landschaft" Itremo-Massiv

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Identität:

  • 24.788 ha
  • Erstellt im Jahr 2015. Ein Teil des 1962 gegründeten Itremo-Klassifizierten Waldes (13.102 ha) ist darin enthalten.
  • Co-Management durch Royal Botanical Garden und Kew

Infrastruktur und Zugang:

  • Das Itremo-Massiv befindet sich im Bezirk Ambatofinandrahana in der Region Amoron'i Mania.
  • Ein Büro befindet sich in Antananarivo und zwei operative Büros in Ihazofotsy sowie in Amborompotsy.
  • Es gibt eine Hütte für Übernachtungen in Itremo sowie eine weitere in Ihazofotsy ist im Bau. Zwei Campingplätze gibt es in Ianasana sowie Analamanitra und zwei Biwakstellen in Antsirakambiaty und Maizinatoandro. In den beiden letztgenannten Gebieten sind zwei touristische Rundwege vorgesehen. Die Modalitäten von Besuch und Aufenthalt sind am Empfang der Anlage mit den lokalen Führern zu besprechen.
  • Der Zugang zum Schutzgebiet "Harmonische Landschaft" Itremo-Massiv erfolgt über die RN7 zum Dorf Ivato, 15 km von Ambositra entfernt. Dann nehmen Sie die RN35 und fahren Sie 64 km in Richtung Ambatofinandrahana, dann weitere 40 km bis zum Dorf Itremo, wo Kew Madagaskar ein Büro hat. Hier erhalten Sie ihr Eintrittsticket zum Schutzgebiet des Itremo-Massivs.

Klima - Fauna und Flora:

  • Das Klima des Parks ist das charakteristische halbfeuchte Klima des zentralen Hochlands mit der Regenzeit von November bis April. Die kälteste Jahreszeit ist vom Juni bis August, wenn die Temperatur auf 6 °C sinken kann. Die wärmste Jahreszeit ist vom Dezember bis Februar, wenn die Temperaturen von September bis November bis zu 31 °C erreichen können.
  • Das Itremo-Massiv besteht aus zwei Teilen. Der Westen wird von einem ellipsenförmigen Massiv gebildet, das von Schluchten durchzogen ist, und im Osten dominieren 3 Gebirgsketten ein System von Y-förmigen Tälern. Die Vegetation besteht aus einem degradierten Hartlaubwald aus Uapaca bojeri sowie Sarcolaena oblongifolia, Felsvegetations und Xerophytenrasen sowie grossen Kiefernflächen.
  • Die Flora ist reich mit 21 Aloe-Arten (Asphodelaceae), Geophyten. 14 Pflanzenarten sind hier endemisch, darunter 3 Arten von Aloe (A. bellatula, A. cyrtophylla sowie A. Hoffmannii).
  • Im Itremo-Massiv findet man 2 endemische Geckoarten (Lygodactylus pauliani, Paroedura ibityensis).
  • Im Weiteren gibt es im Schutzgebiet 5 Vogel-, 17 Amphibien-, 14 Reptilien- sowie 2 Lemuren­arten (Microcebus sp und Glass Propithecus).

Kultur und sozioökonomische Praktiken:

  • Das Volk der Betsileo ist in diesem Gebiet dominant. Es betreibt eine extensive Zebuszucht (Weideflächen in den Itremo-Wiesen), Landwirtschaft und ist zudem am Bergbau beteiligt.
  • In Ianasana und Antsikarambiaty soll es noch Vazimbas (Vorfahren der Malagasys) geben. Der Verzehr von Schweinen, Ziegen sowie Lemuren ist tabu (Fady).
  • Verschiedene Gehölze wie Xerochlamys oder Leptolanae werden für die Herstellung von Rum verwendet.
  • Gefahren für das Schutzgebiet:
    - Buschfeuer,
    - extensive Viehzucht (4 bis 5 Monate freier Weidegang),
    - Ausbeutung von Edelsteinen und Halbedelsteinen sowie der Kristalllagerstätte
    - Das Sammeln von Pflanzen (Borocera cajani, Euphorbia itremensis, etc.) sowie von Wildtieren (Mantella cowani) für den Handel, die traditionelle Medizin oder das Handwerk.
    - Pinien, die während der Kolonialzeit angebaut wurden, sind zu einer invasiven Art geworden und bedrängen lokale Wald- sowie Wiesenarten, wie z. B. terrestrische Orchideen.