Schutz für drei Algarve-Feuchtgebiete verlangt

Drei wich­ti­ge Feucht­ge­bie­te der Algar­ve müs­sen drin­gend geschützt wer­den. Zu die­sem Schluss kom­men Stu­di­en der Umwelt­or­ga­ni­sa­ti­on Almar­gem, die am 6. Juni um 10 Uhr in den Räu­men der regio­na­len Ent­wick­lungs- und Koor­di­nie­rungs­kom­mis­si­on CCDR in Faro der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wer­den. "Algar­ve für Ent­de­cker" konn­te schon Ein­blick in alle drei Unter­su­chungs­er­geb­nis­se neh­men.

Die von der Kul­tur- und Umwelt-Schutz­ver­ei­ni­gung Almar­gem (Asso­cia­ção de Defe­sa do Patrimó­nio Cul­tu­ral e Ambi­en­tal do Algar­ve) vor­ge­leg­ten drei Stu­di­en - unser Bei­trags­bild zeigt einen Aus­schnitt des Covers einer der Stu­di­en - lie­fern eine umfas­sen­de Dia­gno­se des Zustands und der Bedeu­tung der Feucht­ge­bie­te Foz do Almar­gem und Tra­fal im Kreis Lou­lé, Lagoa dos Sal­ga­dos und Sapal de Alcan­t­a­ril­ha in den Krei­sen Alb­ufei­ra und in Sil­ves sowie des Feucht­ge­biets Ala­goas Bran­cas im Kreis Lagoa. Bei der Prä­sen­ta­ti­on sind alle für die Stu­die ver­ant­wort­li­chen Stel­len zuge­gen, etwa das Insti­tut für Natur­schutz und Fors­ten (ICNF) und die Zustän­di­gen der Kreis­ver­wal­tun­gen Alb­ufei­ra, Lagoa, Lou­lé und Sil­ves.

Wissenslücken über drei Feuchtgebiete geschlossen

Das Almar­gem-Pro­jekt hat­te zum Ziel, Lücken im wis­sen­schaft­li­chen und sozio­öko­no­mi­schen Wis­sen zu den Feucht­ge­bie­ten Foz do Almar­gem und Tra­fal und Ala­goas Bran­cas einer­seits zu schlie­ßen und bestehen­de Infor­ma­tio­nen zur Lagu­ne Sal­ga­dos zu sam­meln und zu ver­dich­ten.

Das jetzt prä­sen­tier­te Ergeb­nis cha­rak­te­ri­siert die drei Feucht­ge­bie­te unter sozio­öko­no­mi­schen, geo­mor­pho­lo­gi­schen und hydro­lo­gi­schen Aspek­ten. Es wird der Pflan­zen- und Blu­men-Bestand genau­so betrach­tet wie die Vogel-, Glie­der­fü­ßer-, Rep­ti­li­en- und Amphi­bi­en-Gemein­schaf­ten. Die Stu­di­en heben jeweils deren Bedeu­tung unter öko­lo­gi­schen Gesichts­punk­ten her­vor und machen Vor­schlä­ge für Stra­te­gi­en zu deren Erhal­tung.

Feuchtgebiete sollen Schutzstatus bekommen

„Im Hin­blick auf die Ana­ly­se durch öffent­li­che und pri­va­te Stel­len - sei es auf loka­ler, regio­na­ler oder natio­na­ler Ebe­ne - sind die­se Stu­di­en von gro­ßer Bedeu­tung für die Zuer­ken­nung eines Schutz­sta­tus für die betref­fen­den Gebie­te", schreibt Almar­gem auf ihrer Inter­net­sei­te.

Finan­ziert wur­de das Pro­jekt durch den Umwelt­fonds des Minis­te­ri­ums für Umwelt und Ener­gie­wen­de. Unter­stützt bei der wis­sen­schaft­li­chen Arbeit wur­de Almar­gem von der Por­tu­gie­si­schen Gesell­schaft für Vogel­kun­de (SPEA) und von einem tech­ni­schen Team. Es setz­te sich aus unab­hän­gi­gen Exper­ten und Ein­rich­tun­gen wie dem Zen­trum für Mee­res- und Umwelt­for­schung der Uni­ver­si­tät Algar­ve, dem Zen­trum für die Erhal­tung der Schmet­ter­lin­gen in Por­tu­gal (Tagis) und dem cE3c-Zen­trum für Öko­lo­gie, Evo­lu­ti­on und Umwelt­ver­än­de­run­gen der Uni­ver­si­tät Lis­sa­bon zusam­men.

Und das sagen die drei Stu­di­en in ihren Zusam­men­fas­sun­gen über die Feucht­ge­bie­te, für deren Erhal­tung und Schutz sich laut Almar­gem bei einer Online-Umfra­ge jeweils 100 Pro­zent der Befrag­ten aus­ge­spro­chen hat­ten:

Feuchtgebiete-Studie zu Alagoas Brancas

Das Gelän­de ist ein sai­so­na­les Feucht­ge­biet. Es stellt die ein­zi­ge erhal­te­ne Flä­che eines älte­ren, grö­ße­ren Feucht­ge­biets dar, das einst der Stadt und Gemein­de Lagoa ihren Namen gab.

Die­se Stu­die ergab, dass die­ses Gebiet trotz sei­ner gerin­gen Grö­ße reich an Wild­tie­ren ist, ein­schließ­lich Arten mit hohem Schutz­sta­tus. Das Gebiet beher­bergt rund ein Pro­zent der regio­na­len Popu­la­ti­on im Raum Mit­tel­meer, Schwar­zes Meer und West­afri­ka des Schwar­zen Ibis (Ple­ga­dis fal­ci­nel­lus) sowie eine brei­te Palet­te von Was­ser­vö­geln, die sich dort das gan­ze Jahr über auf­hal­ten oder dort nis­ten, wie etwa das Pur­pur­huhn (Por­phy­rio por­phy­rio).

Das Feucht­ge­biet umfasst natür­li­che und halb­na­tür­li­che Lebens­räu­me der im ent­spre­chen­den Gesetz auf­ge­führ­ten Cryp­sis acu­lea­ta, einer in Por­tu­gal nicht sehr weit ver­brei­te­ten Pflan­ze. Außer­dem beher­bergt das Feucht­ge­biet acht Arten von Arthro­po­den (Glie­der­fü­ßern) mit Schutz­wert, näm­lich Krebs­tie­re, Tages­schmet­ter­lin­ge und Libel­len.

Feuchtgebiete in mehrere Zonen gliedern

Ange­sichts der Ein­zig­ar­tig­keit der in dem Gebiet vor­kom­men­den Arten ist die Schaf­fung eines Schutz­sta­tus für die Erhal­tung und Bewirt­schaf­tung des Gebie­tes uner­läss­lich und uner­läss­lich. Es wird ein Sys­tem der Ein­tei­lung in unter­schied­li­che bio­lo­gi­sche Zonen vor­ge­schla­gen, die zu mana­gen sind.

Es wer­den ver­schie­de­ne Maß­nah­men zur Siche­rung und Sicher­stel­lung des guten öko­lo­gi­schen Zustands der vor­han­de­nen Natur­gü­ter vor­ge­schla­gen. Dazu gehö­ren etwa die Schaf­fung eines Schutz­re­gimes, die Bewirt­schaf­tung und Über­wa­chung des Was­ser­spie­gels zur Schaf­fung von Lebens­räu­men mit unter­schied­li­chem Auf­kom­men, die Kon­di­tio­nie­rung und Pla­nung des Zugangs, die Requa­li­fi­zie­rung geschä­dig­ter Gebie­te und die Auf­wer­tung des Gelän­des durch einen Zugangs­plan.

Feuchtgebiete-Studie zu Foz do Almargem und Trafal

Das unter­such­te Gebiet besteht laut Almar­gem aus einem kom­ple­xen Mosa­ik von Lebens­räu­men mit hohem von Men­schen ver­ur­sach­ten (anthro­po­ge­nem) Druck. Es umfasst die Feucht­ge­bie­te Foz do Almar­gem und Tra­fal sowie Dünen­sys­te­me, Tro­cken­wie­sen und Obst­gär­ten und ein aus­ge­dehn­tes Pini­en­wald­ge­biet.

Die Stu­die ergab, dass das Gebiet extrem reich an Wild­tie­ren ist, ins­be­son­de­re an Arten mit hohem Schutz­sta­tus. Das Gebiet beher­bergt das gan­ze Jahr über eine gro­ße Arten­viel­falt an Was­ser- und Land­vö­geln, wobei der Schwer­punkt auf sei­ner Bedeu­tung für die Über­win­te­rung und den Zug der Was­ser­vö­gel liegt.

Es umfasst neun natür­li­che und halb­na­tür­li­che Lebens­räu­me, die im ent­spre­chen­den Gesetz auf­ge­führt sind. Sechs sel­te­ne Ele­men­te der Plan­zen­welt konn­ten erfasst wer­den, eben­so meh­re­re Arten von Arthro­po­den mit Erhal­tungs­wert näm­lich Tages­schmet­ter­lin­ge und Libel­len sowie vier Rep­ti­li­en­ar­ten und einer Amphi­bi­en­art mit ungüns­ti­gem Erhal­tungs­sta­tus.

Ange­sichts der Ein­zig­ar­tig­keit der in dem Gebiet vor­kom­men­den Arten ist nach Almar­gem-Ein­schät­zung die Erstel­lung einer Schutz­stu­die für die Erhal­tung und Bewirt­schaf­tung des Gebie­tes „uner­läss­lich und gebo­ten". Vor­ge­schla­gen wird ein Sys­tem der Zonie­rung in vier ver­schie­de­ne bio­lo­gi­sche Ein­hei­ten, die sepa­rat gema­nagt wer­den sol­len.

Es wer­den fer­ner meh­re­re Maß­nah­men zur Erhal­tung und Sicher­stel­lung des guten öko­lo­gi­schen Zustands der vor­han­de­nen Natur­gü­ter vor­ge­schla­gen. Dazu gehö­ren die Schaf­fung eines Schutz­re­gimes, die Bewirt­schaf­tung und Über­wa­chung des Was­ser­spie­gels zur Schaf­fung von Lebens­räu­men mit unter­schied­li­chem Auf­kom­men, die Kon­di­tio­nie­rung und Pla­nung des Zugangs für Men­schen und Fahr­zeu­ge, die Kon­trol­le inva­si­ver Flo­ra­ar­ten und die Auf­wer­tung des Gebiets durch einen Zugangs­plan.

Feuchtgebiete-Studie zu Lagoa dos Salgados und Foz de Alcantarilha

Auch die­ses Unter­su­chungs­ge­biet besteht nach Almar­gem-Anga­ben aus einem Mosa­ik von Lebens­räu­men mit hohem, durch Men­schen ver­ur­sach­ten Druck. Es umfasst die Feucht­ge­bie­te der Sal­ga­dos-Lagu­ne und des Sumpf- und Salz­mar­schen­ge­biets Alcan­t­a­ril­ha sowie Dünen­sys­te­me, Wie­sen, Tro­cken­obst­gär­ten und land­wirt­schaft­li­che Lebens­räu­me.

Gemäß den Ergeb­nis­sen der Stu­die ist das Gebiet extrem reich an Wild­tie­ren, ins­be­son­de­re an Arten mit hohem Schutz­sta­tus. In die­sem Gebiet leben etwa ein Pro­zent der regio­na­len Popu­la­ti­on des Schwar­zen Ibis und des Löf­fel­rei­hers (Pla­ta­lea leu­co­ro­dia). Hier gibt es auch mehr als ein Pro­zent des natio­na­len Kon­tin­gents von zehn ande­ren Was­ser­vo­gel­ar­ten.

Das Gebiet umfasst 12 natür­li­che und halb­na­tür­li­che Lebens­räu­me, die im ent­spre­chen­den Gesetz auf­ge­führt sind. Fünf sel­te­ne Pflan­zen­ar­ten wur­den erfasst und meh­re­re Arten von Arthro­po­den mit Schutz­wert, näm­lich Tages­schmet­ter­lin­ge (2), Libel­len (7), Gril­len (2) und vier Rep­ti­li­en­ar­ten mit ungüns­ti­gem Erhal­tungs­sta­tus.

Almargem fordert die Verwaltung des Wasserspiegels

Ange­sichts der Ein­zig­ar­tig­keit der in dem Gebiet vor­kom­men­den Arten hält Almar­gem die Schaf­fung eines Schutz­sta­tus für die Erhal­tung und Bewirt­schaf­tung des Gebie­tes für „uner­läss­lich und gebo­ten". Es wird ein Sys­tem der Zonie­rung in vier ver­schie­de­ne bio­lo­gi­sche Ein­hei­ten vor­ge­schla­gen, die sepa­rat gema­nagt wer­den.

Meh­re­re Maß­nah­men schlägt die Stu­die vor, um den guten Umwelt­zu­stand der vor­han­de­nen Natur­gü­ter zu schüt­zen und zu gewähr­leis­ten. Dazu gehört die Schaf­fung eines Schutz­re­gimes, die Ver­wal­tung und Über­wa­chung des Was­ser­spie­gels, die Kon­di­tio­nie­rung und Pla­nung des Zugangs von Per­so­nen und Fahr­zeu­gen, die Requa­li­fi­zie­rung der vor­han­de­nen Aus­rüs­tung, die Wei­de­be­wirt­schaf­tung, die Kon­trol­le inva­si­ver Flo­ra­ar­ten und die Auf­wer­tung des Gebiets durch einen Zugangs­plan.

Feuchtgebiete-Studien sind bereits verfügbar

Die Stu­di­en kön­nen auf der Web­sei­te der Orga­ni­sa­ti­on Almar­gem bereits ein­ge­se­hen und her­un­ter­ge­la­den wer­den.


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