Schuldkonzept – was sonst. 2.4.a

Von Achtsamkeitscoach

Die Fortsetzung des Schuldkonzeptes aus dem Post 2.3.a

Diese Einspieler sollen dir Einblicke gewähren, warum es dir so großen Vorteil bringt, die mögliche Freiheit anzustreben

Nochmals zurück zum Geld als leichteres Beispiel.

Es ist das materialistischste Beispiel. Es ist das was wir am ehesten in Frage stellen können, aus dieser Perspektive.

Es wäre doch dann sinnvoll, aus den Schulden herauszukommen? Ich habe mir den Fernseher gekauft auf Kredit, ich habe mir das Haus auf Kredit gekauft…wäre es nicht das Beste, das möglichst schnell abzubezahlen. Damit ich sagen kann ich bin frei von Schuld?

Es wäre ein erster Schritt, aber das System als solches bleibt natürlich erhalten. Du siehst es überall. Du bekommst mit all dem was du besitzt auch gleichzeitig eine Verpflichtung immer weiter diese Dinge mit Geld zu nähren.

Selbst dann, wenn du es bezahlt hast?

Weil du diese Dinge erhalten willst. Das gilt im Grunde genommen für alles.

Wie kommt man da heraus?

Man kommt im Grund nur dann heraus, indem man für sich selber feststellt, dass es eine Illusion ist. Aber du wirst dich nicht komplett aus dem System herauslösen können. Das ist das was man auch akzeptieren muss. Ein Weg ist der, heraus aus dieser Kinderwelt. Den gibt es aber nicht auf dieser Ebene. Nicht innerhalb dieses Konzeptes. Dieses Konzept ist momentan sehr dominant, aber es ist eine Illusion. Wir können aber darüber sprechen, wie man die Illusion durchschaut. Und da liegt der Schlüssel zur Freiheit. Denn in Wirklichkeit ist es eine Idee ein Konzept, wie bereits gesagt. Indem dieses Konzept an Macht verliert, verliert es auch ganz massiv an Macht für dich. Damit hängen viele andere Dinge auch zusammen.

Selbstverwaltung, freier Wille, Selbstverantwortung hängt alles mit darin?

Der freie Wille ist als kleiner Einwurf ein ganz wichtiger Aspekt. Für viele Menschen ist es heute ein Idealvorstellung Superstar zu werden, für junge Leute. Wenn du es dann nicht schaffst, wer ist dann Schuld??? Selber ist man schuldig. Du hast das nicht richtig gemacht. Du hast nicht richtig funktioniert. Dabei steht es fest, dass nur einer/eine von diesen 5000 Bewerbern der Superstar werden kann.

Dazu ein schönes kleines Beispiel:

Stelle dir vor es würden 1000 Menschen an einem Spiel Kopfmünzen werfen teilnehmen. Jeder wirft eine Münze, bei Kopf kommt er weiter, bei Zahl scheidet er aus. 1000 Menschen werfen und es scheiden ca. 500 Teilnehmer sofort aus. Es bleibt dann schon die erste Gruppe übrig. Die werfen weiter und weiter, und irgendwann sind nur noch 10 übrig. Die werden dann befragt, wie sie das machen, dass sie immer Kopf werfen und die schreiben dann Bücher und bieten Seminare an. Zum Schluss bleibt Einer übrig. Das ist dann der Spezialist, der alles richtig gemacht hat.

Ist ja so wie im Fußball, wenn man den Sieger fragt wie er es geschafft hat?

Wir haben heute die Vorstellung, dass wir Herr unseres Schicksals sind, dass wir die Dinge alleine durch unsere Entscheidungen beeinflussen. Das ist eine relativ neue Idee und ist gar nicht so alt. Die hängt mit der Industrialisierung und der wissenschaftliche Betrachtungsweise der Welt zusammen.

Ursprünglich gab es das Wort Schick-sal. Wir waren eingebunden in verschieden Themen. Das hat bei  vielen Menschen einen viel stärken Frieden auslösen können. In dem er gesagt hat, ich habe einfach meinen Platz in dieser Welt.

Ich ergebe mich dem Schicksal!

Ich brauche mich nicht einmal ergeben, ich bin Teil dessen, was da passiert und akzeptiere und steh nicht im Widerstreit mit dem. Heute sagen wir, „du bist Maurer, warum bist du nicht Architekt?“ damit löst du im Grunde etwas aus, was wieder sehr eng mit der Schuld verknüpft ist.

Ich habe ständig das Gefühl, ich bin nicht so gut wie ich sein könnte. Ich könnte heute schon das oder jener sein! Ich bin nicht ok.

Damit bist im Grunde immer im Kampf mit dem was ist! Etwas Absurderes kann es nicht geben. Da erkennst du, dass diese Schuld viel mächtiger ist, als die Auswirkung ich habe jetzt bei der Bank 1000.-€ mein Konto überzogen. Es ist ein Konzept, das dich in Unfrieden mit dem hält was ist. Ein sehr mächtiges Instrument, denn damit bist du nicht im Hier und Jetzt, sondern immer in den Plänen der Zukunft was du eigentlich noch machen willst, die genährt werden mit der Vorstellung, noch bin ich nicht so wie ich sein muss, aber ich kann es werden. Das gilt in allen Lebensbereichen. Oder tue Buse, mach dies oder jenes, dann wirst du so sein wie du sein musst. Natürlich wirst du das nie sein können. Das ist ein gewaltiges Machtkonzept das dahinter steht.

Aber wie kann man die Welt so sehen wie sie ist? Wo es das Konzept von Schuld gar nicht gibt. Das muss ja dann wohl eine völlig andere Weltvorstellung sein?

Ja, wobei man sagen muss, das ist jetzt nicht eine Vorstellung, die alleine aus dem Verstand erwachsen kann. Es ist ein Versuch es zu vermitteln auf die Frage bezogen ein wenig schwer greifbar, weil wir glauben, dass der Verstand uns die Dinge erklärt. Auf der Verstandesebene nehmen wir viele Dinge auf einer sehr eingeschränkten Wahrnehmungsrichtung wahr, oder meinen die Dinge so erklären zu können. Wie bei der Kausalität gibt es dort eine Ursache und eine Wirkung. Wenn du aber die Dinge wirklich und aufrichtig beobachtest, stellst du fest, dass es so einfach nicht ist. Es ist vor jeder Ursache wieder eine Ursache zu finden. „Warum hast du deinen Abschluss nicht gemacht?“  „Weil ich zu faul war“. „Warum warst du zu faul“ „Weil ich zu wenig gelernt habe“. Immer wenn du weitergehst, wirst du feststellen, es gibt immer eine Ursache davor. Die ursächliche Sache findest du nie! Du kannst sie nie finden! Oder du endest in der Genetik. Oder du endest im Urknall. Das ist das was die Wissenschaft uns vermittelt, da hören wir auf. Jetzt haben wir die Ursache gefunden. Das ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Abscheiden dieses Konzeptes. Es gibt in dieser Form keine Ursache und Wirkung. Es gibt einen Zusammenhang. Ein Zusammenspiel. Wenn wir das nicht begreifen oder nicht zulassen können von unserer Vorstellung, dann werden wir mit unseren rationalen Sinnen keine wirkliche Erklärung dafür finden können. Daher gibt es keine rationale Antwort an dieser Stelle.

Es gibt nur etwas, dass du als Geschmack empfindest und sagst ja, auf einer tiefen Ebne spüre ich, dass da etwas dran ist. Das ist das einzige was vermittelbar ist. Man kann Dinge auch noch auf einer anderen Ebene transportieren. Das kann durch Bilder, Filme oder andere Umstände uns berühren, aber es kann nicht unbedingt rational begründet werden. Damit tun wir uns schon schwer. Daran ist wieder zu erkennen, wie stark wir in diesem Bereich konditioniert sind.

Der Begriff des Schicksals besteht aus zwei Wortteilen. Einmal da wird etwas geschickt, und dann der Begriff Sal. Im Altgermanischen heißt „Sal“ -> „Heil“. Es wird dir etwas geschickt was dir zum Heil fehlt, so die Deutung. Wir jedoch denken, aber bitte nicht das schicken, ich stelle mir etwas anderes vor, wenn etwas geschickt werden muss. Wenn du im Widerspruch stehst, mit dem was dir geschickt wird, bist du immer in diesem Konflikt. Dieser Konflikt ist das was die Schuld nährt.

Die Grundidee ist das Hier und jetzt zu akzeptieren! Wenn man das tut, und genau versteht, dass man jetzt genau hier an dieser Stelle ist, an der man jetzt sein muss, es lässt auch leicht erklären warum das so sein muss, dann ist man auf einmal in Frieden mit dem Ding.

Die Erklärung warum das so sein muss ist sehr einfach:

„“Weil es so ist““

Wenn es anders sein könnte wäre es anders.
Es ist nicht anders, es ist so wie es ist.
Das was uns vermittelt wird, dass es eigentlich besser sein könnte, ist an vielen Stellen verständlich um die Illusion aufrecht erhalten zu können.

Es ist die Karotte vor der Nase

Du bist dabei nicht der Reiter!