Es ist immer wieder interessant, Theater zu entdecken, von denen ich vorher nie was gehört hatte. So machte ich mich auf dem Weg zum „the independent theatre berlin“. Ich war angenehm überrascht, dass die Theaterleute ganz schnell und unbürokratisch eine Rampe bastelten, damit ich mit dem Rollstuhl hineinfahren konnte.
<img src="http://theatertogo.files.wordpress.com/2012/12/schuheschauspieler.jpg" alt="Schauspieler der Komödie "Schuhe""
Was verbirgt sich hinter der Komödie „Schuhe“ von Charly Diehl, fragte ich mich.
Zu Beginn liegen auf einer Decke viele blaue und ein Paar rote Schuhe. Eine Frau kommt auf die Bühne und macht sich Gedanken über die Schuhe. „Eine modische Verlängerung des Beines“ und andere Formulierungen bringt sie ein. Schnell versteckt sie das rote Paar Schuhe, weil der Schuhbeauftragte kommt.
Ein fiktiver, kleiner Ort bekommt hohen Besuch, und um zu verhindern, dass jemand aus Verachtung einen Schuh wirft, werden alle Schuhe verboten und eingezogen. Auf dem Schuhfriedhof treffen sich barfüßige Frauen und der männliche Schuhbeauftragte.
In den Dialogen spielen Schuhe eine zentrale, aber dennoch eine Nebenrolle. Das Hauptthema ist die Geschlechterrollen neu zu definiert.
Die Frau gewinnt immer mehr Macht in der Gesellschaft und übt auch Gewalt aus. Indem Stück wird der Mann von zwei Frauen gezwungen in die roten Damenschuhe zu steigen und bis zur Erschöpfung zu tanzen. Es ist eine Komödie zum Amüsieren, aber auch ein Stück, welches zum Nachdenken anregt. Am Ende der Vorführung bleibt der Vorhang offen und damit auch so mache Frage. Obwohl der Zuschauer mit mehr Fragen als Antworten nach Hause geht, ist dem Regisseur und den Schauspielern gut gelungen den Zuschauern das Thema nach zu bringen.
Foto: www.theindependenttheatre.de