Schrottsommer 2015: Spaziergänge durch Blumenwiesen

“Consider the lilies.” “He’s having a go at the flowers now.” “Oh, give the flowers a chance.” – Life Of Brian, 1979

Na gut, geben wir den Blumen halt ne Chance. Ist ja schließlich Schrottsommer und da blühen die am schönsten. Aber was, wenn die Blumen uns keine Chance geben? Dann kommt dabei das hier heraus:

THE HAPPENING – USA – 2008 – 91 Min.

Starring: Max Payne und die Sommer höchstpersönlich

Eigentlich muss man sich ja bei dem Cast des Films schon die Frage stellen, ob das folgende Desaster tatsächlich ernst gemeint war. Ich behaupte: Ja, war es. Und selbst wenn nicht, ist es trotzdem unfassbarer Müll. Aber lest selbst …

Ein sonniger Morgen im Central Park von New York City. Leute gehen mit Hunden spazieren, Tussis sitzen auf der Bank und lesen, eine Frau schreit, weil sie wahrscheinlich von einem Drogenjunkie überfallen wird, und dann bleibt alles stehen. Oh, und Claire sticht sich eine Stecknadel in den Hals. Sieht gar nicht aus, wie ein Emo, aber so kann man sich irren.

An einer Baustelle springen Leute vom Dach in ihren Tod, weil sie diesen Scheiß jetzt schon nicht mehr ertragen können. Dabei haben sie noch gar nix gesehen, denn hier ist Marky Mark, Biologie-Lehrer und Pollunder-Mode,l als Elliot. Statt Modetipps gibt er der Klasse eine Lehrstunde in globaler Erwärmung, wird dann aber zu einer Lehrerversammlung geholt, auf der alle Lehrer über die Ereignisse in der Stadt aufgeklärt werden. Nebenbei scheint der Film in den 50ern zu spielen, oder laufen heute Schüler tatsächlich noch rum, wie John Lennon?

Das interessanteste an dem Film steht an der Tafel: Laut Einstein hätte die Menschheit nur noch 4 Jahre zu leben, wenn die Biene ausstirbt. Interessante Theorie, über die es sich zu diskutieren lohnt. Aber später, denn im Moment ist viel wichtiger, dass Zooey Deschanel rumsitzt und nicht ans Telefon geht. Elliot kommt nach Hause und gemeinsam mit Frau Alma sieht er den Aufruf zur Evakuierung von New York im TV. Also hauen die beiden zusammen mit Julian und dessen Tochter ab.

Hoffentlich ist ihr Ziel nicht Philadelphia, wo gerade Stillstand herrscht und sich ein Cop das Hirn auf offener Straße rauspustet. Wo die Knarre eh schon da rumliegt, machen es ihm ein paar Passanten nach.

Im Zug macht sich Panik breit, als die Geschichte vom Philadelphia-Massensuizid die Runde macht. Komischerweise kommt niemand auf die Idee, mal zu gucken, ob nicht irgendein Sektenführer zur großen Lemmingaktion aufgerufen hat. Jedenfalls hält der Zug mitten im Nirgendwo. Hätte gar nicht gedacht, dass es in den USA noch so viel freie Natur gibt. Ich dachte, da stehen schon überall Militärbasen und Flakgeschütze. Man lernt nie aus.

Im Zoo lässt sich ein Typ im Löwengehege die Arme abbeißen. Richtig so. Wenn man schon den Freitod wählt, dann doch wenigstens auf coole Art.

Die Gang landet in einem Cafe am Arsch der Welt, wo mal wieder die Nachrichten laufen, bis der Strom ausfällt. Also fasst man den Entschluss, sich einfach zu verpissen. Die Gang bleibt zurück und trennt sich. Julian muss seine Frau suchen und Elliot und Alma fahren mit einem Alt-Hippie los, der seine eigene Marijuana-Plantage am Start hat. Perfekte Wahl. Bekifft ist der Schwachsinn vielleicht besser zu ertragen.

Der Wind pfeift und der Fahrer von Julians Wagen setzt die Karre absichtlich vor nen Baum. Naja, eine unnütze Nebenhandlung weniger.

Die Kiffer-Kolonne entdeckt Leichen auf der Straße und dreht lieber um. Irgendwo treffen sie dann einen Soldaten und tausend andere Leute, die zufällig gerade im Sekundentakt alle an der selben Kreuzung, mitten im unbewohnten Wald und Wiesen Gebiet, vorbeifahren. Naja, bla bla, man bleibt erst mal da. Julians Tochter ist auch irgendwie da gelandet und alle flennen, während sich der Hippie nen Haschisch-Hot Dog reinpfeift. Nebenbei ist man mittlerweile auch irgendwie auf den Trichter gekommen, dass das alles von den Pflanzen ausgeht. Fragt mich nicht wie, ich hab nicht aufgepasst.

Die Gruppe latscht los zu einer Kleinstadt, wo man sich Schutz verspricht. Vielleicht gibts da keine Blumen. Anti-Veganer-Gebiet, oder so. Wer weiß. Warum man nebenbei in der großen Pflanzenapokalypse nicht mit dem Auto fährt, und stattdessen quer über Felder und Wiesen latscht, stelle ich hier einfach mal nicht in Frage. Die ersten Opfer sind auch schnell gefunden, als der Soldat und ein paar andere sich selbst umnieten, wie der Cop zuvor in der Stadt. Die Szene war scheinbar so toll, dass man sie noch mal bringen musste.

Der Wind weht in den Weiden und die 5 Überlebenden stehen mitten drin. Aber zu Elliots Überraschung, passiert gar nichts. Mich überrascht das nicht so sehr, denn, naja, ich hab den Scheiß schon mal gesehen, und gucke ihn mir aus irgendeinem Grund noch mal an.

Es folgt das absolute Highlight des Films: Mark Wahlberg spricht mit einer Topfpflanze und wird dabei selbst von ihr darstellerisch in den Schatten gestellt.

Ausgerüstet mit dem empfangsstärksten Radio aller Zeiten, spaziert die Gruppe durch Blumenwiesen, um … irgendwas zu machen, das absolut keinen Sinn ergibt. Hat aber irgendwas mit Chemikalien zu tun. Ist auch scheißegal. Hier macht sowieso nix auch nur ansatzweise Sinn.

An einer Hütte wird einer der Jungs erschossen, die mit Elliot und Alma unterwegs sind. Keine Überraschung. Schließlich sind das hier immer noch die US of fucking A, da darf jeder jeden abknallen. Ob mit oder ohne Blumeninvasion. Und wo man schon dabei ist, ballert man auch den anderen Jungen weg, damit das ganze Fallobst weg ist, und Elliot, Alma und das Blag alleine weiter latschen können.

Und weil das alles so unglaublich aufregend war, geht man direkt zur nächsten Hütte. Da sitzt ne alte Tussi auf der Veranda und hat KEINE Waffe in der Hand. Die ist doch bestimmt erst kürzlich in die USA gezogen. Und dann lädt sie die anderen auch noch zum Essen ein. Ganz klar ne Ausländerin. Ich tippe auf Schwedin. Einfach so, weil mir gerade nichts anderes einfällt. Irgendwie hat die aber trotzdem einen an der Waffel, könnte also zumindest amerikanische Vorfahren haben. Sie glaubt, dass die in der Nacht ihre Sachen klauen und sie im Schlaf um die Ecke bringen wollen. Warum zur Hölle lädt die dann überhaupt Leute in ihre Kackbude ein? Was ist das denn für ne unfassbar dämliche Charakterzeichnung?

Naja, egal, die Alte tickt jedenfalls völlig aus und latscht dann zur Beruhigung in den Garten, um Tomaten zu pflücken. Der Wind kommt, die Alte mutiert aus irgendeinem Grund zum Zombie und schlägt die Scheiben vom Haus ein, damit der Wind hineinblasen kann und die Gäste müssen in verschiedene Keller fliehen.

Über Funkgeräte kommunizieren Elliot und Alma dann miteinander und stellen fest, dass das Ganze hier eigentlich nur ne getarnte Liebesschnulze ist und sie zusammen sterben wollen. Also gehen beide vor die Tür, stellen sich in den Wind und … ABSOLUT ÜBERHAUPT GANZ UND GAR NICHTS PASSIERT.

Also setzt man sich eben wieder in den Keller.

Drei Monate später ist alles wieder normal. Denn die Pflanzen haben nur ne Warnung abgegeben, dass die Menschheit endlich aufhören soll, den Regenwald zu roden.

Und dann gehts in Frankreich von vorne los.

Was soll man sagen? Der Meister der 1000 Twists M. Night Shyamalan hat wieder zugeschlagen. Und dieses Mal hat er seinen besten Twist rausgehauen. Hier ein Auszug aus seinem Gedankengang vor der Erschaffung des Films:

“I’ll make a movie called “The Happening” and not a single fucking thing will happen in this piece of trash.”

Genial der Mann. Einfach nur genial.



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