Okay, nun ernsthaft. Ich mag es einfach über alles, mir meine eigenen kleinen Welten zu kreieren, in denen Realität und Fiktion ganz nach meinem eigenen Belieben verschmelzen. Sich dabei treiben zu lassen, Beobachtungen einzufangen, Emotionen zu verpacken, Gedanken schweifen zu lassen, Experimente zu wagen, nach Antworten zu suchen, für Explosionen zu sorgen, sich selbst zu finden, Grenzen neu zu definieren, Illusionen aufzubauen – all das und vieles mehr ist es, was mich und, so denke ich, eine Vielzahl der Schreibenden reizt. Unter uns: Wann
– wenn nicht beim Schreiben – haben wir schon einmal die Gelegenheit derartig aus uns selbst herauszukommen und in gewisser Hinsicht ohne Bedenken über die Stränge zu schlagen?Für mich bedeutet das Schreiben, das sich Türen öffnen, neue Pfade bahnen, Menschen angesprochen werden, ich mich selbst fallen lassen kann. Während manch anderer die eigene Energie ins Kickboxen oder Geigenspiel steckt, schreibe (und lese) ich eben für mein Leben gern. Ja, so simpel ist das. Entschuldigt bitte, aber weshalb kompliziert, wenn es auch einfach geht. Außerdem gefällt es mir die unglaubliche Vielseitigkeit von Worten im Schriftlichen etwas mehr auszureizen als wir dies im alltäglichen Sprachgebrauch vielleicht tun. Generell habe ich eine große Schwäche für Wortspiele, Zweideutigkeiten und famose Redner. Ich finde es sehr faszinierend, wenn mich jemand mit seiner gesprochenen Rhetorik derartig in den Bann zieht, dass ich stundenlang zuhören könnte. Diese Gabe finde ich sehr bemerkenswert! Wem dies also gelingt, der hat bei mir schon einen absoluten Stein im Brett. Ich selbst höre liebend gern zu, beobachte … und schreibe.Unterm Strich wird aus dem landläufigen „Der Gentlemen genießt und schweigt“ aus meiner Perspektive nun „Der Kreative beobachtet und schreibt!“